Kuscheln und Küsschen – ein sehr persönliches Bedürfnis

Kuscheln und Küsschen – ein sehr persönliches Bedürfnis copyright: Braulio Mena
Kuscheln und Küsschen – ein sehr persönliches Bedürfnis
copyright: Braulio Mena

Es geht sehr schnell. Es kommt ganz plötzlich. Die kleine Maus, die immer so gern Kuscheln mochte, auf Papas Bauch liegend und die heiß geliebte Kuscheldecke in der Hand, will das auf einmal nicht mehr.

Die kleine Maus ist etwa ein Jahr alt. Da kann sie auf Entdeckungsreise gehen, vielleicht erst ihr Kinderzimmer und schließlich die ganze Wohnung erkunden. Zeit, die zum Kuscheln fehlt. Für die Eltern ist dies ein nur schwer verdauliches Erlebnis.

Wenn Babys nicht kuscheln wollen, gibt es dafür verschiedene Anzeichen. Wenn es schreit und es lässt sich auf dem elterlichen Arm nicht beruhigen, sollte man es einfach mal auf der Kinder Tagesdecke ablegen. Kommt es mit dem Kuschelkissen im Arm schnell zu Ruhe, signalisiert dies, dass es im Moment einfach nicht kuscheln will.

Jedes Kleinkind hat natürlich auch sein ganz eigenes Kuschelbedürfnis. copyright: Braulio Mena
Jedes Kleinkind hat natürlich auch sein ganz eigenes Kuschel-Bedürfnis.
copyright: Braulio Mena

Jedes Kleinkind hat natürlich auch sein ganz eigenes Kuschel-Bedürfnis. Im Normalfall suchen Babys in der Nacht die Nähe zu den Eltern. Im Elternbett oder aber auch im Beistellbett schlafen sie ruhig und friedlich. Unruhe herrscht hingegen, wenn sie im eigenen Bett schlafen sollen. Allerdings gibt es auch eine kleinere Gruppe, die nur im eigenen Bett richtig gut einschläft. Durchaus ein Anzeichen für ein geringes Kuschel-Bedürfnis, aber keinesfalls ein Grund zur Sorge.

Kuscheln ist keine Zeiteinheit

Während Mami mit Kuscheln wirklich Kuscheln meint, ist für das Töchterchen das rumzappeln, kurz mal weglaufen, dann wieder auf die Couch hüpfen ein gleichwertiges Erlebnis. copyright: Kalina Arsova
Während Mami mit Kuscheln wirklich Kuscheln meint, ist für das Töchterchen das rumzappeln, kurz mal weglaufen, dann wieder auf die Couch hüpfen ein gleichwertiges Erlebnis.
copyright: Kalina Arsova

Kuscheln kann man auch ersetzen. Ein Streicheln hier, ein Küsschen auf die Stirn, toben im Kinderzimmer: Kindern kann man auf vielerlei Arten seine Zuneigung zeigen. Kuscheln jedenfalls ist keine Zeiteinheit. Eine Viertelstunde intensiv gekuschelt kann für Eltern und Kind ein ebenso tolles Erlebnis sein wie vier Stunden am Stück.

Dass aus Kuschel-Lust schnell Kuschel-Frust werden kann, liegt auch an geweckten Erwartungen. Berichte in den Medien sowie Werbespots im Fernsehen gaukeln den Eltern vor, dass ein Baby oder Kleinkind ein Dauerkuschler ist. Während Mami mit Kuscheln wirklich Kuscheln meint, ist für das Töchterchen das rumzappeln, kurz mal weglaufen, dann wieder auf die Couch hüpfen ein gleichwertiges Erlebnis.

Küsschen vor dem Kindergarten – prächtig oder peinlich?

Ähnlich verhält es sich, wenn die Babys schon was älter sind, mit dem Küsschen. Die eine Gruppe Kinder gibt Mama oder Papa vor der Kita-Tür gern ein Küsschen, wie selbstverständlich. Die andere Fraktion hält es eher wie Lucy von den “Peanuts”, die sich vor Snoopys giftigen Hundeküssen ekelt und ein entsprechendes Gesicht macht. Aber egal ob Kuscheln oder Küsschen, irgendwann kommen sie ganz von selbst und freuen sich über ein paar ruhige Minuten mit Mama und Papa.