Seit Anfang der Woche gehen beim Amt für Landschaftspflege und Grünflächen wieder Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern ein, dass die Gespinstmotte im Kölner Stadtgebiet auftritt. Die Raupen der Schmetterlingsart befallen Apfel, Birne, Pflaume, Weiß- und Rotdorn sowie Pfaffenhutt. Um die kahlgefressenen Sträucher oder Baumkronen spannen die Insekten dichte, gespinstartige Netze, so dass die betroffenen Gehölze wie von weißer Gaze eingewickelt aussehen.
Die Gespinstmotte ist völlig ungefährlich
Das auffällige Phänomen wird häufig mit dem für Menschen gefährlichen Eichenprozessionsspinner verwechselt. Dieser tritt jedoch erst im Juni auf und befällt ausschließlich Eichen, seine Bekämpfung sollten Fachleute vornehmen. Die Gespinstmotte ist dagegen völlig ungefährlich. Die enormen Fraßschäden durch die Raupen beeinträchtigen lediglich die Wirtspflanzen in ihrer Vitalität. In der Regel erholen sich die Sträucher und Bäume wieder mit dem Johannistrieb (zweiter Blattaustrieb) Ende Juni.
Die etwa zehn Millimeter großen Gespinstmotten haben eine Flügelspannweite von bis zu 20 Millimetern. Im Juli und August legen die sehr schlanken Schmetterlinge ihre Eier auf dünnen Zweigen ab. Die grauen Raupen mit schwarzen Punkten schlüpfen im Herbst und überwintern unter einer Sekretschicht. Im darauf folgenden April beginnen sie mit dem Fraß der austreibenden Blätter. Anschließend bauen sie ihre gespinstartigen Netze. Zu den natürlichen Gegenspielern der Gespinstmotte gehören Vögel und verschiedene Insektenarten. Die Netze spinnen sie, um sich vor ihren Feinden zu schützen.