Jobangst in Köln-Marsdorf nach Rückzug von Toyota aus der Formel 1

Toyota gab heute den Rückzug aus dem Formel 1 - Geschäft bekannt. / copyright: Toyota Deutschland GmbH
Toyota gab heute den Rückzug aus dem Formel 1 – Geschäft bekannt.
copyright: Toyota Deutschland GmbH

„Hightech-Standort muss bleiben“ – OB Jürgen Roters bietet Toyota Unterstützung bei Neustrukturierung in Marsdorf an, nachdem der Autohersteller heute seinen Rückzug aus dem Formel 1 – Geschäft bekannt gegeben hat.

 Der Toyota Motorsport-Präsident John Howett hat Oberbürgermeister Jürgen Roters am heutigen Mittwochmorgen, 4. November 2009, in einem persönlichen Telefonat darüber informiert, dass sich die Toyota Motor Corporation (TMC) mit dem Ablauf der Saison 2009 aus der Formel 1 zurückziehen wird. Angesichts der auf absehbare Zeit geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen könnten auch die kurz- und mittelfristigen Motorsportaktivitäten von Toyota nicht ausgenommen werden, wenn es gelte, limitierte Budgets zu verteilen.

Von der Entscheidung ist auch das Entwicklungszentrum der Toyota Motorsport GmbH in Köln-Marsdorf betroffen. Howett betonte aber, dass man derzeit nicht plane, den Entwicklungsstandort Köln aufzugeben oder zu verkaufen. Toyota wolle vielmehr mit dem Motorsport in Marsdorf präsent bleiben. Der Toyota-Vorstand werde in den nächsten Wochen entscheiden, welche Abteilungen des Entwicklungszentrums weiter betrieben werden sollen und ob möglicherweise andere Entwicklungsaktivitäten in Köln angesiedelt werden sollen.

Wie viele der bislang rund 650 Arbeitsplätze in der Kölner
Motorsportabteilung endgültig wegfallen, hängt von den weiteren
Planungen ab.

Der Toyota Motorsport-Präsident will sich in den nächsten 14 Tagen mit OB Jürgen Roters treffen, um mit ihm über die weitere Entwicklung zu sprechen. Howett sagte Roters zu, die Interessen des Standorts Kölns bei allen geplanten Maßnahmen besonders im Auge zu behalten. Den betroffenen Mitarbeitern will die Toyota Motor Corporation umfassende Hilfestellung leisten.

“Der Verbleib des Toyota Entwicklungszentrums in Marsdorf ist wichtig für den Automobil-Standort Köln”, unterstreicht Oberbürgermeister Jürgen Roters. Er wird nun ein Schreiben an den Toyota-Vorstand schicken, um Unterstützung bei der Neustrukturierung in Marsdorf anzubieten. “Die Stadt Köln wird alle ihr möglichen Rahmenbedingungen schaffen, damit der Standort effizient weiterentwickelt werden kann. Wir haben ein großes Interesse daran, dass Marsdorf Zentrum der automobilen Zukunftstechnologie bleibt.”

“Die Entscheidung von Toyota ist angesichts der aktuellen Entwicklung der Formel 1 und dem bereits erfolgten Rückzug anderer Rennställe nachvollziehbar”, erklärt Wirtschaftsdezernent Dr. Norbert Walter-Borjans. “Wichtig ist aber, dass das herausragende technische Know-how in Marsdorf für die Stadt und das Unternehmen nicht verlorengeht.”

So sei es etwa eine Überlegung wert, ob Toyota die technische Kompetenz am Standort Marsdorf nicht künftig für Entwicklungen im Oberklasse-Segment einsetzen könne. “Das dort vorhandene Ingenieurswissen und das Siegel ,made in Germany’ könnten gerade für die Vermarktung von Spitzenprodukten sehr gut genutzt werden.”