Baustellenmanagement – ein Kölner Versuch

Rege Bautätigkeit im Kölner Stadtgebiet. Großprojekte wie die Nord-Süd-Stadtbahn sind in vollem Gange, längst fällige Sanierungen wichtiger Verkehrsachsen und Brücken werden vorangetrieben, und eine Nummer kleiner sorgen neue Rohre und Leitungen für Fernwärme und DSL in Köln.

Glück hat, wer als Anwohner mit einer zügigen Erledigung der entsprechenden Bauarbeiten bedient wird. Das heißt, innerhalb weniger Tage ist der Bürgersteig aufgerissen, die Erde ausgehoben und Rohre und Leitungen sind verlegt, bevor das Bauloch zugeschüttet und der Bürgersteig wieder hergerichtet ist.

Pech hat, wer folgendes Szenario miterleben muss: Da wird vom Energieversorger der Bürgersteig aufgerissen, und die klaffende Bauwunde ist deutlich sichtbar, allein es fehlt die passende Wundversorgung. Keine Arbeiter, keine Arbeiten, Stillstand allenthalben, so still wie das Schild, das Fußgänger dazu auffordert, doch bitte die andere Straßenseite zu nutzen.

Das müssen sie auch, manchmal über mehrere Wochen oder gar Monate. Denn, und da drängt sich der Verdacht auf, das ist einzig nur in Köln möglich, es kann durchaus passieren, dass der Energieversorger fertig ist und das letzte Gehwegplättchen eingepasst hat. Schon kommt das Telekommunikationsunternehmen mit dem Auftrag DSL in Köln voranzutreiben und reißt das Trottoir wieder auf.

Ein Ärgernis für die betroffenen Anwohner und letztlich auch ein Kostenfaktor, der auf irgendeiner Rechnung wieder auftaucht. Zwar gibt es in der Stadt wohl eine Stelle, die solche Bauarbeiten koordinieren soll. Doch ob die dort sitzenden Mitarbeiter von allen vorgesehenen Baustellen erfahren, um entsprechend koordinieren zu können – diese Frage wartet noch auf Antwort.