Direktor Andreas Blühm will das Wallraf-Richartz-Museum in Köln verlassen

Direktor Dr. Andreas Blühm will Köln verlassen. / copyright: Andrea Matzker / CityNEWS
Direktor Dr. Andreas Blühm will Köln verlassen.
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Dr. Andreas Blühm hat den Wunsch geäußert, seinen Dienst bei der Stadt Köln als Direktor des Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud zu beenden. Er beabsichtigt, die Leitung des Groninger Museums in den Niederlanden zu übernehmen.

Blühm begründet seinen Schritt mit beruflichen und privaten Gründen, seine Frau stammt aus Groningen. Die Stadt Köln bedauert den Weggang Blühms, der viel für das Wallraf und den Ruf Kölns als Kunst- und Kulturstadt getan hat.

Blühm blickt mit Freude auf seine Kölner Zeit zurück: “In Köln und im Wallraf-Richartz-Museum habe ich eine wundervolle Zeit erlebt, viele Freunde gewonnen und unvergessliche Erfahrungen gemacht.”

Der Direktor dankte seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die fabelhafte Zusammenarbeit, die er sicherlich vermissen werde. Sein Dank ging auch an die vielen Menschen, Organisationen und Firmen, die das Wallraf in den letzten Jahren unterstützen: “Das Haus und seine Sammlung sind Ihre bleibende Zuneigung wert.”

Dem Wallraf-Richartz-Museum stünden wichtige Aufgaben bevor, darunter die Vollendung der Verselbständigung und die Erweiterung des Museumsgebäudes. Blühm bedauert, diese Projekte nicht mehr selbst vorantreiben zu können. Auf die Rückkehr in die Niederlande hingegen freut er sich: “Das Museum in Groningen, der Heimatstadt meiner Frau, ist der kulturelle Leuchtturm in einem großen Einzugsgebiet zwischen Amsterdam und Bremen. Die Vielfalt der dortigen Sammlung macht den besonderen Reiz der neuen Aufgabe aus. Vom barocken Silber bis Ai Wei Wie reicht das Spektrum, das mich als passioniertem Museumsmann nur locken kann. Dazu kommt wohl das spektakulärste Museumsgebäude diesseits von Bilbao. Ich würde mich freuen, wenn viele Kölner den Weg in den Norden fänden.”

Andreas Blühm wechselte 2005 vom Amsterdamer Van Gogh Museum nach Köln. Unter seiner Leitung entwickelte das Wallraf viele neue Initiativen. Es richtete die ständige Sammlung und das Foyer neu ein, erweiterte das museumspädagogische Programm und konnte eine Reihe bedeutender Gemälde, Zeichnungen und Grafiken erwerben.

Mit seinen selbst kuratierten Ausstellungen “Tierschau” und “Der Mond” ging Blühm originelle Wege und band neue Zielgruppen an das Museum. Die in seiner Amtszeit im Hause konzipierten Ausstellungen “Impressionismus. Wie das Licht auf die Leinwand kam” und “Künstlerpaare” sorgten im Jahr 2008 für eine Verdoppelung der Besucherzahlen. Alte Förderer wie der Stifterrat, das Kuratorium und die Freunde blieben dem Wallraf treu, neue kamen hinzu. Die Deutsche Bank Stiftung und der Regionalverkehr Köln finanzieren und betreiben den ersten deutschen Museumsbus, Toyota stellt mit seinem Prius und in Zusammenarbeit mit der Caritas einen Fahrdienst für Seniorinnen und Senioren. Der Kreis der Partnerinnen und Partner vergrößerte sich erheblich, vom Literaturhaus Köln bis zur “Sendung mit dem Elefanten” des WDR. 2009 zeichnete der Kölner Kulturrat Blühm als “Besten Kulturmanager des Jahres 2009” in Köln aus, im selben Jahr erhielt er die “Kulturkamelle” des Kölner Karnevals.

Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ Ähzebär un Ko e.V.