Ein Wahrzeichen bringt Licht ins Dunkel – KÖLNTURM leuchtet wieder

Der KÖLNTURM erstrahlt wieder... / copyright: KÖLNTURM
Der KÖLNTURM erstrahlt wieder…
copyright: KÖLNTURM

Der KÖLNTURM im MediaPark leuchtet wieder. Nach Erneuerung der Computertechnik erstrahlt die Fassade von Kölns höchstem Bürohochhaus nachts im Lichtdesign des Düsseldorfer Künstlers Professor Mack.

„Hoch. Wertig“ heißt das aktuelle Motto von Kölns höchstem Bürohochhaus. Seit diesem Donnerstag (15. Oktober 2009) passt auch ein drittes Adjektiv endlich wieder zum KÖLNTURM: leuchtend. Das ausgeklügelte Lichtdesign des Düsseldorfer Künstlers Professor Heinz Mack hatte einige Wochen Zwangspause, weil die Steuerungstechnik repariert werden musste. Nun ist der KÖLNTURM auch abends und am frühen Morgen wieder als ein leuchtendes Wahrzeichen der Stadt zu erkennen.

„Der KÖLNTURM wird nun auch eine Nachtschönheit“, sagte Heinz Mack bei der erstmaligen Illumination des KÖLNTURMS Anfang 2003. Die Aufgabe für den Düsseldorfer Künstler lautete damals: das Bürohochhaus mit seiner einzigartigen Fassade auch bei Nacht wirken zu lassen, es in gewisser Weise sogar in Bewegung zu versetzen. Dazu wurden zwischen dem 31. und dem 41. Stock zwischen der Außen- und der Innenfassade insgesamt 352 Strahler angebracht. Sie sind so angeordnet, dass ein relativ dichtes, großflächiges Raster oder Netz von Lichtpunkten entsteht, die vor der Fassade zu schweben scheinen. Dies wirkt bei großer Entfernung besonders suggestiv. Der Künstler spricht hier von einem „immateriellen Lichtkleid“ oder „Lichtvorhang“. Die Farbgestaltung ist monochrom, zu sehen ist ein grünliches Blau. Buntheit sollte vermieden werden. „Köln ist nicht Las Vegas“, sagte Professor Mack 2003. 

Um die gewünschte Faszination zu erzeugen, muss laut Mack das Licht in Bewegung gesetzt werden. Der Computer steuert die Strahler deshalb so, dass ein rhythmischer Ablauf zwischen den einzelnen Etagen und deren waagerechten „Lichterketten“ erfolgt. So füllt und schließt sich allmählich das gesamte Lichtfeld. Von unten nach oben laufend, wirkt die Beleuchtung so, als baue sich die Fassade nach und nach auf.

Eine Variation sieht vor, dass jeweils nur die „Lichterkette“ eines Stockwerks erstrahlt und im gleichen Moment wieder erlischt, wenn die Lichterreihe im nächstliegenden Stockwerk zu leuchten beginnt. Dieser Effekt ist mal langsamer, mal schneller programmiert. Setzt sich die Beleuchtung besonders schnell nach unten fort, entsteht der Eindruck eines „Lichtregens“. Auch dieser Effekt ist so programmiert, dass er auch von unten nach oben läuft. Damit will Mack eine dynamische Aufwärtsbewegung sichtbar machen, die dem Charakter des knapp 150 Meter hohen Hochhauses in besonderer Weise entspricht. 

Gesteuert wird die Beleuchtung des KÖLNTURMS von einem Computer. Entscheidend ist die Helligkeit. Zwischen nachmittags halb fünf und ein Uhr nachts sowie zwischen sechs und neun Uhr morgens – jeweils abhängig von der Dämmerung – erstrahlt die Fassade des KÖLNTURMS. Seit nunmehr knapp sieben Jahren setzt er damit im nächtlichen Köln Akzente. „Der KÖLNTURM ist ein Wahrzeichen der Stadt“, sagt Andreas Schorr, Leiter Immobilien-Management bei der Eigentümergesellschaft EH Estate, „deshalb soll er auch leuchten!“ 

Der KÖLNTURM im MediaPark 8 ist mit einer Höhe von 148 Metern (mit Antenne 165,48 Meter) das höchste Bürogebäude der Stadt Köln. Auf 45 Vollgeschossen (zwei unterirdisch) verteilen sich rund 31.915 Quadratmeter Bruttogeschossfläche, davon 27.000 Quadratmeter Bürofläche, ein Konferenzzentrum sowie zwei Restaurants, eins davon im 30. Stock mit Panoramablick über die Stadt. Angeschlossen ist ein 4****-Hotel. Zu den Mietern zählen bedeutende Unternehmensberatungen, Anwaltskanzleien und IT-Firmen aus dem In- und Ausland. Die Grundsteinlegung erfolgte am 2. Juni 1999, der Architekturentwurf stammt von Jean Nouvel, die Ausführungsplanung von Kohl & Kohl, Jean Nouvel und Georg Heckmann.

Autor: Matthias Ehlert