Kreuzbandriss ist längst nicht mehr das Karriereende

Kreuzbandriss ist längst nicht mehr das Karriereende copyright: pixabay.com
Kreuzbandriss ist längst nicht mehr das Karriereende
copyright: pixabay.com

Ob Fußballprofi in der Bundesliga, Hobby-Skifahrer im Winterurlaub oder Volleyballer, der im Spiel eine Vielzahl an Sprüngen abfedern muss: ein Kreuzbandriss ist eine der kompliziertesten und langwierigsten Verletzungen, die einen Sportler treffen können.

Kreuzbandriss ist gleichbedeutend mit mehrmonatiger Verletzungspause, Reha, wieder ran kämpfen, dabei stets die Ungewissheit, ob der alte Leistungsstand jemals wieder erreicht wird. Das geschmeidige Zusammenspiel von Muskeln und Bändern ist die unbedingte Voraussetzung, dass unser hochkompliziertes Kniegelenk tagein, tagaus und tadellos seine Arbeit verrichtet.

Frauen häufiger vom Kreuzbandriss betroffen

Vor 50 Jahren war ein im Profisport erlittener Kreuzbandriss in den meisten Fällen der Schritt in die Sportinvalidität. In erster Linie ist das vordere Kreuzband betroffen. Eine falsche Landung nach einem Sprung, eine Überstreckung oder das abrupte Abbremsen beim Spurt sind typische Verursacher dieser Verletzung. Doch inzwischen vertrauen Orthopäden aus aller Welt neuen bildgebenden Verfahren zur Diagnostik und verbesserten Therapiemethoden.

Stellt man die Frage, ob eher Männer oder Frauen von einem Kreuzbandriss betroffen sind, dürfte die Antwort eindeutig für die Herren der Schöpfung ausfallen. Groß aufgemachte Nachrichten spektakulärer Unfälle im Profisport betreffen zumeist die Männer. Doch ganz entgegen der öffentlichen Wahrnehmung sind Frauen sechs Mal so oft vom Kreuzbandriss betroffen. Der Grund liegt in den bei Frauen schwächer ausgebildeten Bändern und Muskeln.

Erst röntgen, dann ein Bild per MRT

Wird ein Patient mit Verdacht auf einen Riss des vorderen Kreuzbandes in eine orthopädische Praxis eingeliefert, sollte ein Röntgenbild des Knies Priorität haben. Nur mit diesem Verfahren lassen sich eventuelle Schäden am Knochen feststellen, und diese sollten schnellstmöglich operiert werden. Zur Darstellung von Schäden an Bändern und Knorpel kommt das bildgebende Verfahren der Kernspin-Tomographie, auch MRT genannt, zum Einsatz. Mit Funktionsuntersuchungen durch Sportmediziner sowie aus den Schilderungen des Patienten ergibt sich mit den Aufnahmen eine Diagnose. Die Therapie eines Kreuzbandrisses muss nicht zwangsläufig eine Operation sein. Bei einer Teilverletzung des vorderen Kreuzbandes kann mit Physiotherapie und Muskelaufbau das Gelenk wieder hin zur vollen Funktion geführt werden.