Das Thema Zahngesundheit oder gar Zahnersatz löst inzwischen bei so manchem Verbraucher Besorgnis aus. Dabei ist es längst nicht mehr nur das Bohren, vor dem die Patienten Respekt haben. Für viele Menschen sind es insbesondere auch die Kosten für Zahnersatz und Zahnbehandlungen, die sie fürchten.
Doch wer sich rechtzeitig um seine Zähne kümmert, regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen geht und seine Zähne gut pflegt, kann viel tun, um größere Eingriffe beim Zahnarzt oder beim Kieferchirurgen zu vermeiden.
Professionelle Zahnreinigung und Fissurenversiegelung
Vorsorge ist der Königsweg in Sachen Zahngesundheit, da gibt es keinen Zweifel. Regelmäßig zum Zahnarzt zu gehen, ist den meisten Deutschen daher heutzutage sehr vertraut. Doch was dort geschehen sollte, ist längst nicht jedem klar. Zweimalige zahnärztliche Untersuchungen im Jahr, zusammen mit einer professionellen Zahnreinigung gehören zu den unverzichtbaren Elementen der Vorsorge, sagt Dr. med. dent. Markus Pellarin, Facharzt für Mund-Kiefer- esichtschirurgie aus Stuttgart, eine Fissurenversiegelung der Zähne kann eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Gerade bei Kinderzähnen wird oft zu dieser Versiegelung geraten.
Sicher ist sicher
Spätestens mit dem Durchbrechen bleibender Zähne ab etwa dem 6. Lebensjahr ist eine Zahn-Zusatzversicherung auch für Kinder durchaus ratsam, erklärt Felix Zierer, Spezialist auf dem Gebiet Zahnärztliche Behandlung bei der Münchener Verein Versicherungsgruppe, hier ist beispielsweise an aufwendige Füllungen, Zahnreinigungen, Versiegelung von Zähnen oder auch kieferorthopädische Behandlungen zu denken, die von der GKV nicht beziehungsweise nicht im vollen Umfang vergütet werden. Doch was für die Kinder gut ist, entlastet die Eltern auch, wenn es um ihre eigenen Zähne geht.
Je nach persönlicher Situation kann jeder die zu seinem Budget und seinen Wünschen passende Zahn-Zusatzversicherung wählen. Vom preiswerten Festzuschuss-Verdoppler bis hin zum Premium-Zusatztarif mit besonders hoher Erstattung gibt es zum Beispiel bei der Münchener Verein Versicherungsgruppe ein breites Spektrum unterschiedlicher Möglichkeiten. Diese Zusatzversicherungen sind für gesetzlich Versicherte geeignet, die sich immer öfter fragen, warum ihre Krankenkasse etwa bei hochwertigem Zahnersatz so wenig dazu bezahlt.
Marianne Greven, Fachberaterin für Zahnersatz der BKK ALP plus, nimmt Stellung: Die gesetzliche Krankenkasse zahlt alles, was zweckmäßig, ausreichend und wirtschaftlich ist. Sollte ein Zahnersatz im Sichtbereich liegen, so wird für diesen natürlich eine Kunststoffverblendung bezuschusst. Da eine Keramikverblendung wesentlich teurer ist als eine Kunststoffverblendung, fällt der Versichertenanteil höher aus und der feste Zuschuss der Kasse erscheint sehr niedrig.
Das kann teuer werden
Die Zahnärzte werden regelmäßig von ihren Patienten nach den Kosten für Zahnersatz gefragt. Von der Art des Zahnersatzes über dessen Umfang bis hin zu den gewählten Materialien gibt es viele Faktoren, die hier einen großen Einfluss haben. Die exakte Höhe ist aber auch vom Bonus-Zuschuss der Krankenkasse abhängig. Und den kann jeder ab zwölf Jahren selbst beeinflussen: Bis zum 18. Lebensjahr muss man zweimal im Jahr, danach nur noch einmal im Jahr zur Vorsorge beim Zahnarzt, um bei Zahnersatz einen höheren Zuschuss von seiner Krankenkasse zu erhalten.
Und ein höherer Zuschuss wird besonders dann wichtig, wenn man sich für besondere Materialien entscheidet, worauf gerade Allergiker oft angewiesen sind. Legierungen mit hohem Goldgehalt gehören zu den Materialien, bei denen am wenigsten Allergien auftreten können, erklärt Dr. med. dent. Johann Eichenseer, Inhaber und leitender Zahnarzt der zahnärztlichen Tagesklinik München, alternativ kämen inzwischen auch Keramiken in Betracht.
Hilfe beim Nachrechnen
Wer sich zum Zahnersatz beraten lassen möchte, kann sich an die kostenlose telefonische Patientenberatung bei den Zahnärztekammern wenden. Die Telefonnummern erhält man bei den zuständigen Landeszahnärztekammern. Man kann sich zum Beispiel auch zwei Heil- und Kostenpläne erstellen lassen und seine Krankenkasse bitten, diese zu vergleichen. Nach Prüfung der Heil- und Kostenpläne setzt sich die Krankenkasse mit dem Versicherten in Verbindung und berät ihn zu den Kosten und zu der Planung seines Zahnersatzes.