Ein Kommentar zum Coronavirus in Köln: Euer asozialer Egoismus ist ekelhaft!
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Es sind gerade keine einfachen Zeiten für uns alle. Ständig wird man mit neuen und noch dramatischeren Meldungen rund um das Coronavirus beschallt. Die Zahl an Todesfällen und Corona-Infizierten steigt unaufhörlich und die daraufhin beschlossenen Maßnahmen, Verbote und Regelungen sorgen auch nicht unbedingt für ein sicheres Gefühl. Dass es aber diese Einschränkungen nicht zum Spaß gibt oder um uns zu ärgern, sollte doch wirklich jedem – auch nicht direkt Betroffenen – klar sein.

Was aber in einigen degenerierten Köpfen abgehen muss, die meinen, nun Corona-Partys mit rund 600 Personen am Kölner Rheinboulevard feiern zu müssen, sinnfreie Hamsterkäufe mit zum Bersten gefüllten Einkaufswagen (bestehend aus Mehl, Klopapier und Nudeln) zu vollziehen oder die abstrusesten Verschwörungstheorien von Impfgegnern und Co. in die Welt zu setzen, bleibt mir ein Rätsel. Ebenso eine Antwort schuldig bleibt wohl auch die Frage, mit welcher Rücksichtslosigkeit einige Menschen sich derzeit verhalten.

Ein asozialer Egoismus scheint gerade bei dem ein oder anderen en vogue zu sein. Wird die Lage immer noch nicht ernst genommen? NRW-Landesregierung und Stadt Köln geben Anweisungen an Geschäfte, Dienstleister und Co.: Alles was gerade nicht zum notwendigen Leben wichtig ist, hat zu schließen. Punkt. Das lässt vielleicht bei der ein oder anderen Branche noch Spielraum für Interpretation, ist aber für jeden eigentlich recht verständlich. Die Regierung hat sich nicht mit Ruhm bekleckert. Viele haben das Gefühl, dass zu lange nichts getan wurde. Das, was beschlossen wurde, zu wenig ist oder man ständig mit neuen Situationen oder Ansagen konfrontiert wird. Auch dies stimmt.

Unverständnis über Ignoranz und Egoismus

Zahlreiche Händler setzten sich in Köln einfach über den Erlass hinweg und öffneten ihre Geschäfte.
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Mit angewidertem Unverständnis (und das ist noch harmlos ausgedrückt) muss ich aber dann dennoch in “meinem” Veedel in der Innenstadt sehen, wie sich geschäftstüchtige Händler und Dienstleister über die – wie ich finde – klare Ansage mit stoischer Ignoranz und Egoismus einfach hinwegsetzen. Was hat bitte ein Sonnenstudio mit dem wirklich notwendigen (!) Alltag zu tun? Hat eine (un-)gesunde Bräune von der Röhre einen desinfizierenden Effekt? Wieso meint ein Cowboystiefel-Laden mit einem großen Plakat dafür zu werben, dass er trotz “Corona-Pandemie” geöffnet hat und man nur an die Türe klopfen muss? Weil wir uns alle jetzt mit wetterfestem Reitschuhwerk eindecken sollten? Ist es wirklich nötig, dass die Parfümerie auf den Kölner Ringen geöffnet hat? Bringen Duftwässerchen, Gesichtscremes oder Lippenstifte vielleicht einen besonderen Schutz vor Covid-19, von dem ich bisher nichts wusste?

Klar, und das steht wirklich komplett außer Frage, alle Einzelhändler, Selbstständige, (Groß‑)Unternehmer und jeder Arbeitnehmer müssen mit der derzeitigen Situation umgehen. Nahezu jeder kennt jemanden, der in irgendeiner Form von der Pandemie betroffen ist. Sei es der Rentner im gleichen Haus, der sich nicht mehr traut (in den völlig überfüllten und leer geräumten Läden) einkaufen zu gehen. Das junge Paar, das nicht weiß, wie man den quengelnden Nachwuchs die nächsten Wochen beschäftigen soll. Oder der Paketbote, der nun die vielfache Menge an Amazon-Päckchen verteilen “darf”.

Und natürlich haben gerade die “Kleinen”, der besagte Cowboystiefel-Ladenbesitzer oder die Angestellte im Sonnenstudio mit den Einschränkungen zu kämpfen. Sorgen und Nöte, wie es in den kommenden Tagen oder Wochen weitergehen wird, ob und wie man die nächste Miete oder das Gehalt zahlen soll oder wer eigentlich das Sagen hat und Ordnung in das scheinbar bestehende Chaos bringen wird, stehen im Raum.

Die Maßnahmen gegen das Coronavirus sind hart – aber nötig …

Die Maßnahmen gegen das Coronavirus sind hart – aber nötig …
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Dennoch – und das ist das Entscheidende – diese Einschränkungen haben ihre Gründe und es wird auch Lösungen für die gerade zum Teil schier unlösbaren Probleme rund um das Coronavirus geben. Und nur wenn wir alle gemeinsam und solidarisch durch die nächste Zeit gehen werden, lassen sich vielleicht noch drastischere Maßnahmen verhindern. Die Stadt Köln und auch das Land NRW haben bereits angekündigt, dass, wenn sich die Bevölkerung nicht an die Appelle hält, selbst Ausgangssperren erlassen werden können. Wollen wir das wirklich? Müssen immer erst der erhobene Zeigerfinger und die Androhung (und Durchsetzung) von Strafen die Unbelehrbaren zur Ordnung und vor allem zur eigentlich selbstverständlichen Solidarität rufen? Aussagen wie “Ich hab ja nichts”, “Das geht mich doch nichts an” oder “Das wird schon gut gehen” schaden im Endeffekt uns allen.

Den Alten und chronisch Kranken, die sich einer potenziell tödlichen Gefahr ausgesetzt sehen, allen, die sich an die neuen Regeln halten und sich fragen, warum der eine etwas darf und man selbst nicht, sowie schlussendlich wir ganz persönlich selbst. Denn das Virus unterscheidet nicht nach “guten” oder “bösen” Mitmenschen, sondern sucht sich seinen Weg quer durch die Bevölkerung und schlägt dort zu, wo wir nicht damit rechnen. Bald – und davon gehen alle Experten aus – wird jeder von uns jemanden im engeren Familien-, Bekannten-, Kollegen- oder Freundeskreis kennen, der von dem Coronavirus betroffen ist. Vielleicht ist man auch – irgendwann – ganz persönlich selbst infiziert. Wer möchte dann nicht die Hilfe, Fürsorge und wohl auch das Mitgefühl bekommen, welches man gerade benötigt?

Lasst uns zusammenhalten!

Die Corona-Pandemie schränkt zunehmend die Menschen in ihrem häuslichen Alltag ein. Deswegen gilt gerade jetzt: Zusammenhalten!
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Vielleicht denken genau die angesprochenen Egoisten noch einmal kurz (besser lang) über ihr asoziales Verhalten nach. Wir sollten eine Gesellschaft sein, die gerade jetzt zusammenhalten muss. In der man mit mindestens einem Auge auch auf seine Mitmenschen schaut und vielleicht auch statt der dritten Packung Toilettenpapier im Einkaufskorb mindestens eine wieder zurück ins Regal stellt.

Statt am Aachener Weiher die Grillsaison zu eröffnen, könnte man auch einfach mal den älteren Nachbarn, der immer die unzähligen DHL- und DPD-Sendungen annimmt, fragen, ob es ihm gut geht oder ob dieser etwas benötigt. Vielleicht kann man der Krankenschwester oder Altenpflegerin, die gerade rund um die Uhr im Einsatz für die Schwächsten unserer Stadt ist, etwas Gutes tun? Und anstatt über Sinn und Zweck der Ansagen von denen da “oben” zu diskutieren und jegliche Regelungen bis auf Kleinste auszureizen, sollten wir uns fragen, welchen Beitrag wir – ganz persönlich – für eine zumindest halbwegs funktionierende Gesellschaft in dieser Ausnahmesituation leisten können.

Oder um es mit den Liedzeilen eines Bläck-Fööss-Songs auszudrücken: “Wat och passeet, dat Eine es doch klor, et Schönste, wat m’r han, schon all die lange Johr, es unser Veedel, denn he hält m’r zosamme ejal, wat och passeet …”

In diesem Sinne: Nehmen wir uns alle ein wenig zurück. Lasst uns die Zeit der Entschleunigung sinnvoll nutzen. Und vor allem sollten wir gerade jetzt in Zeiten der Coronavirus-Pandemie zusammenhalten. Und den Worten der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker kann man sich nur anschließen: “Wir werden die Krise gemeinsam meistern, wenn alle Kölner verantwortlich füreinander handeln. Verzichten heißt helfen!

Ein Kommentar von Viktor Nolecks

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Weitere wichtige Informationen zum Coronavirus

Für Fragen rund um den Coronavirus in Köln, hat die Stadt eine Telefon-Hotline eingerichtet.
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In einem aktuellen Live-Ticker hier bei CityNEWS informieren wir Sie ständig über die genauen Entwicklungen und Neuigkeiten rund um die Ausbreitung des Coronavirus in Köln.

Welche Maßnahmen, Regeln und Verbote in Köln genau gelten, haben wir in einer aktuellen Übersicht zusammengefasst.

Weitere Infos und Antworten auf 20 aktuelle Fragen rund um den Coronavirus, haben wir bei CityNEWS hier für Sie zusammengestellt.

Die Stadt Köln hat ein Bürgertelefon für alle Fragen rund um das Coronavirus eingerichtet: 0221 – 221 – 335 00. Die Telefon-Hotline ist montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr erreichbar. Ebenso ist der Patientenservice der Kassenärztlichen Vereinigung unter der Telefonnummer 116 117 rund um die Uhr zu erreichen.