Studie: So stehen die Deutschen zur Digitalisierung Zuhause und am Arbeitsplatz
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Im Rahmen ihrer allgemeinen Markt- und Gesellschaftsforschung wollte die ARAG genauer wissen, wie die Deutschen im Privat- und Berufsleben zur Digitalisierung stehen. Gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Kantar TNS wurden Anfang August 2017 dazu 1.000 Deutsche befragt.

Digitale Endgeräte sind allgegenwärtig

85,4 Prozent der Befragten sind zu Hause mit dem Internet verbunden. 69,1 Prozent nutzen das Smartphone als digitales Endgerät und 67,9 Prozent gehen mit Laptop oder Tablet ins Netz. Insbesondere bei den bis 39-Jährigen – hier besitzen 90,7 Prozent ein Smartphone – gehören digitale Geräte längst zum privaten Alltag. Nur 13,3 Prozent der Befragten nutzen privat keine elektronischen Medien.

Gespräche mit dem digitalen Mitbewohner

Digitale Gesprächspartner wie Amazon Echo sind eher selten in den deutschen Wohnungen zu finden.
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Digitale Sprachassistenten wie Apples Siri, Amazons Alexa, Cortana von Microsoft oder Google Home sind hingegen eher selten in deutschen Wohnzimmern zu finden. Nur 16,3 Prozent der Deutschen nutzen diese smarten Gesprächsassistenten.

Auch Apps fürs Handy, die Prozesse im Haus steuern können, z. B. für Überwachungskameras, Heizung oder Licht, sind längst noch nicht flächendeckend verbreitet. Bei lediglich 7,3 Prozent der Befragten sind die modernen Helfer im Einsatz. Immerhin: 9,2 Prozent der Deutschen wohnen bereits in einem sogenannten Smart Home. Also in einem Haushalt, in dem Haushalts- und Multimedia-Geräte interagieren.

Apps zwischen Nutzen und Spielerei

Digitale Sprachassistenten sind eher selten in deutschen Wohnzimmern zu finden.
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Bei digitalen Anwendungen und Apps zweifelt gut ein Drittel der Befragten, ob man durch sie wirklich Zeit spart (34,9 Prozent). Dass es sich dabei eher um Spielereien handelt, die am Ende mehr Zeit, Energie und Geld kosten, als man durch ihren Nutzen einspart, denken 21,1 Prozent, vor allem Männer (23,4 Prozent).

Bei den Frauen sind es 18,9 Prozent. Rund ein Viertel macht sich immerhin Gedanken um den Datenschutz. Vor allem Frauen sind hier der Ansicht, es würden zu viele persönliche Daten gesammelt (25,8 Prozent bei den Frauen, 21,7 Prozent bei den Männern).

Digitalisierung am Arbeitsplatz wird positiv bewertet

Digitalisierung am Arbeitsplatz wird von den meisten akzeptiert
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Aus der Arbeitswelt ist die Digitalisierung nicht mehr wegzudenken. In der aktuellen Umfrage gaben dementsprechend 55,6 Prozent der berufstätigen Befragten an, die zunehmende Digitalisierung habe ihren Arbeitsplatz in den vergangenen Jahren verändert. Zwar gaben 66,9 Prozent der betroffenen Erwerbstätigen an, dass die Anforderungen an sie durch die fortschreitende Digitalisierung gestiegen seien.

Aber 57,5 meinten auch, dass ihre Arbeitsleistung dadurch gestiegen sei. Demgegenüber meinen nur 7,5 Prozent, dass die Anforderungen an sie gesunken seien. Lediglich 10,5 Prozent der Befragten meinen, dass ihre Arbeitsleistung gesunken wäre. Unter Umständen kann die Digitalisierung am Arbeitsplatz sogar entlastend wirken. 37,9 Prozent empfinden ihre Arbeit mit den digitalen Technologien als weniger anstrengend.

Digitalisierung sichert Arbeitsplätze?

Davon ist die Mehrheit der betroffenen Arbeitnehmer überzeug. 56,0 Prozent meinen, die neuen Technologien machten den Arbeitgeber zukunftsfähiger und so den eigenen Arbeitsplatz sicherer. Lediglich jeder zehnte Erwerbstätige – 10,2 Prozent – befürchtet, dass durch eine fortschreitende Digitalisierung sein Arbeitsplatz in absehbarer Zukunft überflüssig werden könnte.

Ob Privat- oder Berufsleben – die überwiegende Mehrheit der Deutschen steht der Digitalisierung also durchaus positiv gegenüber. Vom Segensbringer für die Allgemeinheit mag der technologische Fortschritt zwar noch etwas entfernt sein. Vom Fluch allerdings auch!