Kölner Konservatorin arbeitet mit Ulm und Neu-Ulm über Erhalt von Festungen zusammen
copyright: tommyS/ pixelio.de

Auf Einladung des Ulmer Oberbürgermeisters Ivo Gönner haben Kulturdezernent Professor Georg Quander und Stadtkonservatorin Dr.-Ing. Renate Kaymer die ehemalige Bundesfestung Ulm mit ihren einstigen militärischen Bauten besichtigt.

Zu der Kölner Delegation gehörten auch Vertreter der Fachhochschule Köln, die sich unter Leitung von Professor Dr.-Ing. Norbert Schöndeling mit dem Forschungsprojekt “Festungsstadt Köln” beschäftigen. Der Städtedialog diente dem fachlichen Austausch über den Umgang mit dem militärhistorischen Architekturerbe. In Köln umfasst dieses zahlreiche Objekte von der Römerzeit bis ins 20. Jahrhundert in unterschiedlichem Erhaltungszustand.

Der Ulmer OB würdigte die Festungsanlagen unter verschiedenen Aspekten: “Sie sind echte, oft noch versteckte Schmuckstücke. Richtig genutzt helfen die Festungswerke dem Tourismus, aber auch der Wirtschaft. Wir freuen uns, dass wir in der Partnerschaft mit Köln von unseren positiven Erfahrungen berichten können.”

Trotz aller Unterschiede zwischen den Städten zeigten sich die Mitglieder der Kölner Delegation tief beeindruckt von der “Ulmer Lösung”. In der Stadt an der Donau erhalten die kommunalen Behörden bei ihren Bemühungen um den Erhalt der Festungsanlagen maßgebliche Unterstützung von einer privaten Initiative. Der ehrenamtliche Förderkreis Festung Ulm e. V. leistet einen Beitrag zum Erhalt der Bauwerke und bewältigt die museale Präsentation der einstigen Verteidigungsanlagen weitgehend aus eigener Kraft. Darüber hinaus können Ulm und Neu-Ulm auf zahlreiche Nutzungskonzepte verweisen, die zum großen Teil die Bausubstanz nach den strengen Denkmalschutzrichtlinien bewahren.

Verschiedene Ämter, die sich mit den Kölner Festungsanlagen beschäftigen, machen sich schon seit längerem Gedanken darüber, wie man auch in Köln so etwas möglich macht. Doch der Erhaltungszustand, die Nutzerstruktur, die geographische Lage im Stadtbild und die konkurrierende Kulturvielfalt einer Großstadt erschweren die Aufstellung einer Art Masterplan für die Kölner Festungsanlagen.

Die Delegation aus Köln konnte dem Ulmer Stadtoberhaupt aber auch einige Erfolge ihrer Anstrengungen präsentieren. Wie in Ulm bemühen sich Kölner Vereine seit vielen Jahren mit zunehmendem Erfolg um die Vermächtnisse aus Erde, Stein und Beton. So verdankt die Stadt Köln den Vereinsaktivitäten beispielsweise den “Tag der Forts”, der am 6. Juni 2010 in seiner mittlerweise siebten Auflage erstmalig als Europäischer Kulturtag auf die Existenz der Architekturrelikte hinweist. Neben Berlin und Straßburg beteiligen sich auch die Städte Ulm und Neu-Ulm an dem Tag. Letztere präsentieren die Anlagen der Bundesfestung mit einem abwechslungsreichen Programm.

Köln und Ulm sind sich einig, dass künftig noch größere Anstrengungen notwendig sind. Die angespannte Haushaltssituation der Kommunen, die mögliche Aktivitäten unter einen Vorbehalt stellt, macht zudem kreative Lösungen erforderlich. Gegenstand der Überlegungen müssen deshalb auch neue Formen der Zusammenarbeit mit privaten Organisationen – Firmen, Stiftungen oder Vereinen – im Sinne des “Public Private Partnership” sein. Die Städte halten den regelmäßigen Informations- und Erfahrungsaustausch über kommunale und Landesgrenzen hinweg wie die Reise nach Ulm in jedem Fall für hilfreich.

Autor: Quelle: Stadt Köln/ wikipedia.de