Für den Einzelhandel steht wieder die ertragsreichste Zeit des Jahres an. Denn zu keiner anderen Jahreszeit wandern so viele Scheine und Münzen über die Ladentresen, wie jetzt im späten November und folgenden Dezember. Und trotz großflächig beschworener und medial breit getretener Finanzkrise haben die Deutschen dieses Jahr anscheinend wieder mehr Geld für Weihnachtsgeschenke und festlichen Schmuck übrig.

Weihnachten ist das Fest der besinnlichen Stunden, der familiären Zusammenkunft, der mit Lichterketten behangenen Bäume und der großen Kinderaugen und großen Ausgaben. Denn genauso wie Weihnachtsgeschichte und Festtagsbraten so gehören für die meisten auch Geschenke für Familie und Freunde zum Fest unmittelbar dazu. Und wer jeden im direkten Umkreis beschenken möchte, muss da schon einmal mit großen Ausgaben rechnen. Doch trotz aktueller Konjunktur zeigen die Prognosen, dass die Deutschen dieses Jahr noch mehr Geld als 2010 für Weihnachtsgeschenke ausgeben wollen. Und auch in der Beliebtheitsskala für die Geschenkewahl hat sich wieder einiges verschoben.

Die beliebtesten Geschenke

Nachdem in 2010 Gutscheine ganz oben auf der Liste der verschenkten Waren stand, rücken diese in 2011 wieder auf Platz zwei und überlassen Kosmetikprodukten den Spitzenrang. Rund 44 Prozent planen einer Studie zufolge beim kommenden Fest Parfüms oder andere Kosmetikprodukte zu verschenken. Nach Gutscheinen auf dem zweiten Platz reiht sich Schokolade auf dem Dritten direkt vor Büchern ein.
Wirft man dagegen einen Blick auf die Geschenke, die am liebsten ausgepackt werden, positioniert sich die Leseware gleich auf Platz zwei hinter Bargeld. Im Weiteren sind noch Konzerttickets, Musik, Bekleidungsartikel, Schmuck und DVDs auf den vorderen Rängen zu finden. Klassisch nützliche Geschenke erfreuen sich dagegen keiner allzu großen Beliebtheit. Wer dem Beschenkten eine Freude machen will, lässt also in den meisten Fällen lieber die Finger von neuen Topflappen für die Küchenzeile oder dem multifunktionalen Schuhanzieher.

630 Euro pro Familie

Rund 630 Euro gibt die durchschnittliche Familie, also ein Pärchen mit zwei Kindern, dieses Jahr vermutlich für die Weihnachtstage aus. Über die Hälfte, also 351 Euro finden in Geschenken ihre Verwertung, 202 Euro werden für Essen und Trinken bezahlt und ein kleiner Teil von 44 Euro fürs Reisen sowie 33 Euro für die festliche Dekoration. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von rund 2,7 Prozent.

Deutschland im internationalen Vergleich

Setzt man die Deutschen und ihre Spendabilität in den internationalen Vergleich, besetzen sie aktuell den dritten Platz. Am großzügigsten sind die Briten dieses Jahr, die mit 784 Euro für das Fest kalkulieren und mit etwas Abstand von den Schweden verfolgt werden, die mit durchschnittlich 648 Euro planen. Am wenigsten werden mit 566 Euro voraussichtlich die Italiener ausgeben.