Professor Dr. Ingo Froböse rät zu aktiven Pausen gegen Stress

Professor Froböse beim Training copyright: Monika Sandel
Professor Froböse beim Training
copyright: Monika Sandel

Schneller, höher, weiter. Die täglichen Anforderungen an uns werden immer größer. Im normalen Alltagswahnsinn mit seiner rasenden Betriebsamkeit, einer Vielzahl von Zerstreuungsmöglichkeiten und einer Flut medialer Eindrücke verlieren sich immer mehr Menschen in Burn-out und Depression. Dabei lässt sich Stressbewältigung lernen. Universitätsprofessor Dr. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln gibt hier bei CityNEWS Tipps, was jeder im Alltag selbst tun kann.

Wer kennt das nicht: Wenn die Arbeit am Computer gerade gut läuft oder sich während eines Meetings die ersten fruchtbaren Ideen entwickeln, vergessen wir oft, rechtzeitig eine Pause einzulegen. “Nach 90 Minuten, aller spätestens nach 120 Minuten, ist es Zeit für eine kurze Erholungsphase”, rät Prof. Froböse. “Damit meine ich konkret: weg von den Kommunikationsmedien, die Augen schließen, tief durchatmen und am besten danach noch zehn Minuten an der frischen Luft spazieren gehen. Draußen begegnen uns Tageslicht und Sauerstoff. Von beidem haben wir gerade im Winter zu wenig.”

Prof. Dr. Ingo Froböse: “Unser Körper tickt in Rhythmen!”

Um Stress vorzubeugen, ist es also ratsam, über den Tag verteilt bestimmte Rituale zu pflegen. “Unser Körper tickt in Rhythmen”, bestätigt der Sportwissenschaftler und empfiehlt: “Schon morgens vor der Arbeit profitieren wir von Frischluft und Aktivität. Das können wir leicht umsetzen, indem wir einfach früher aus der Bahn aussteigen und einige Stationen zu Fuß laufen.” Spätestens nach der Mittagspause, die “möglichst nicht am Schreibtisch stattfinden sollte”, rät der Experte erneut zu einer aktiven Pause. “Stramm durch den Tag spazieren, das regt alle Geister an. Wir regulieren durch Bewegung unsere Körperfunktionen in die Harmonie und die Arbeit fällt uns danach viel leichter.”

Muskelarbeit am Nachmittag weckt die Lebensgeister

Am Nachmittag sei es ratsam, eine fünf- bis zehnminütige Pause in Form von Muskelarbeit einzulegen. Prof. Froböse: “Um unsere Lebensgeister zu dieser Zeit wieder hervorzuholen, empfehle ich Liegestütze am Stuhl, Kniebeugen oder Treppen steigen.” Im Idealfall sollte nach der Arbeit eine Ausdauereinheit von 45 bis 60 Minuten folgen. “Joggen, Walking oder Rad fahren machen Appetit und müde.”

Von den Krankenkassen gefördert

Wem selbst organisiertes Ausdauertraining so gar nicht liegt, der kann sich auch bei seiner Krankenkasse nach Gesundheitskursen erkundigen. Viele Kassen bieten sogar eigene Kurse an oder übernehmen die Kosten im Rahmen der Gesundheitsvorsorge. Informieren lohnt sich!

Weitere Infos unter: www.ingo-froboese.de