Der richtige Ort für die Traumhochzeit

Eheschließungen fernab von Tanzboden und Gastronomie sind oft teuer und aufwendig / copyright: Thomas Lohnes / dapd
Eheschließungen fernab von Tanzboden und Gastronomie sind oft teuer und aufwendig
copyright: Thomas Lohnes / dapd

“Ja, ich will!” Wenn dieser Satz fällt, soll alles passen: Der Mensch, dem das Versprechen gilt, der Zeitpunkt und der Ort. Doch wo ist der perfekte Schauplatz für die Traumhochzeit? Am Strand? Auf einer Waldlichtung? In einem Schloss? Oder ganz klassisch in der Kirche oder im Standesamt?

Jedes Brautpaar hat eigene Träume – und fast jeder Traum lasse sich realisieren, sagen Hochzeitsexperten. Doch Extravaganz hat ihren Preis. Eine Traumhochzeit soll es werden, am liebsten auf einem Märchenschloss oder in der freien Natur – mit diesem Wunsch starteten die meisten Bräute in die Hochzeitsplanung, sagt Karen Cavallaro, die über ihr Internetportal nrwhochzeit.de Brautpaare berät. Auch Lothar Baumann, Inhaber der Internetseite “unsertag.de”, sieht einen Trend zur individuell gestalteten Hochzeit im Freien. “Man muss heute nicht mehr auf dem Standesamt heiraten”, sagt er.

Die Eheschließung ist zwar nach wie vor nur von Amts wegen rechtlich bindend. Aber einige Standesbeamte seien auch zur Trauung unter dem Lieblingsbaum des Paares bereit, sagt Lothar Baumann. Für die Feier stünden freie Hochzeitsredner bereit. “Dennoch ist die am weitesten verbreitete Location immer noch das Restaurant oder die Festhalle”, sagt Karen Cavallaro. “Geheiratet wird meist sehr klassisch in den Standesämtern und Kirchen.” Extrawünsche kosten meist viel Geld und Mühe, ist die Erfahrung der Expertin. Wer die Traumhochzeit wahr machen will, sollte demnach rechtzeitig planen. Auch Hochzeitsplaner und Eventagenturen machen zum entsprechenden Preis vieles möglich.

Standesamt und kirchliche Trauung trennen

“Um die Traumlocation zu finden, empfiehlt es sich, früh zu suchen”, sagt die Expertin. Schöne Orte zum Heiraten fänden sich auch in der Nähe. Bei einem Jahr Hochzeitsplanung sollte die Suche nach dem richtigen Festort auf jeden Fall in den ersten vier Monaten beginnen, empfiehlt Lothar Baumann. Dabei sei es oft gar nicht so einfach, die Fristen unter einen Hut zu bringen, sagt Karen Cavallaro: “Beim Standesamt kann man sich meist erst ein halbes Jahr vorher anmelden. Locations benötigen aber oftmals deutlich längere Vorlaufzeit, ebenfalls gefragte Hochzeitskirchen.” Ihr Tipp: Standesamt und kirchliche Trauung voneinander trennen. “So ist man terminlich flexibler”, sagt sie.

Bei der Suche nach der perfekten Location sollten Paare vor allem das Platzangebot bedenken, raten die Experten. Wie viele Gäste werden kommen, wo ist die Tanzfläche, wo spielt die Musik? “Gut ist es, wenn man sich schon vorher eine Sitzordnung überlegt”, sagt Lothar Baumann. Bietet das Lokal auch Büfett oder Menü für die Hochzeitsgesellschaft an, sollte das Brautpaar auf jeden Fall vorher zur Probe essen, empfiehlt Karen Cavallaro. Das Angebot für den Hochzeitstag sollte schriftlich vereinbart werden, ebenso wie Festpreise für die Getränke, rät die Expertin. Ihr Tipp: Harte Getränke ausschließen. Das helfe, die Kosten zu senken.

Die Traumhochzeit in Eigenregie sollte gut durchdacht sein

Günstiger wird die Traumhochzeit auch, wenn Brautpaar, Trauzeugen und Gäste bei der Vorbereitung selbst mit anpacken, sagt Lothar Baumann. Das bedeute allerdings mehr Planungsaufwand. Die wichtigste Frage bei der Hochzeit in Eigenregie ist für ihn: Wie viele Gäste sollen kommen? “Wenn ich für 20 Leute etwas arrangieren will, ist das relativ einfach. Bei 200 Leuten wird es schwieriger”, sagt er.

Auch Anfahrtsmöglichkeiten, die Unterbringung der von weit her angereisten Gäste, Zugang zu Toiletten, Stromversorgung für die Musik, Essen und Getränke müssten dann selbst geregelt werden – neben der rechtlichen Genehmigung, am Wunschort feiern zu dürfen. Ganz ohne Kompromisse für Brautpaar und Gäste gehe es nicht, sagt Lothar Baumann. Seine Erfahrung: “Je feiner die Gesellschaft, umso schwieriger wird es, irgendwo fernab zu heiraten.”