Zuchterfolg im Kölner Zoo: Przewalski-Pferd geboren

Zuchterfolg im Kölner Zoo: Przewalski-Pferd geboren copyright: Klaus Gierden / Kölner Zoo
Zuchterfolg im Kölner Zoo: Przewalski-Pferd geboren
copyright: Klaus Gierden / Kölner Zoo

Zuchterfolg im Kölner Zoo: Anfang August kam hier das weibliche Przewalski-Fohlen „Luna“ zur Welt. Es ist bereits die 71. Geburt eines Przewalski-Pferds in Köln. Mutter „Luca“, die 2007 im Kölner Zoo geboren wurde, kümmert sich vorbildlich um das Jungtier. Vater „Solero“ stammt aus dem schwedischen Zoo Hunnebostrand. Er kam vor 1,5 Jahren an den Rhein. Die Kölner Przewalski-Pferd-Gruppe besteht aus einem Hengst und vier erwachsenen Stuten. In den kommenden Monaten werden zwei weitere Fohlen erwartet. Die Tragzeit bei den Przewalski-Pferden beträgt elf Monate.

Rettung eines Wildtieres

Przewalski-Pferde sind das Paradebeispiel für die Rettung eines Wildtieres, das ohne den Einsatz von Zoos nicht überlebt hätte. Bereits 1969 war diese Art im Freiland ausgestorben. Gründe sind die Lebensraumzerstörung durch menschliche Besiedlung und zunehmende Wilderei. Dank des Engagements Zoologischer Gärten und anderer Zuchtstationen konnte mittlerweile wieder eine Population von rund 500 freilebenden Tieren neu aufgebaut werden.
Anfang August kam hier das weibliche Przewalski-Fohlen „Luna“ zur Welt. Es ist bereits die 71. Geburt eines Przewalski-Pferds in Köln. copyright: Werner Scheurer / Kölner Zoo
Anfang August kam hier das weibliche Przewalski-Fohlen „Luna“ zur Welt. Es ist bereits die 71. Geburt eines Przewalski-Pferds in Köln.
copyright: Werner Scheurer / Kölner Zoo

Auch der Kölner Zoo wirkt daran mit. Er engagiert sich u. a. bei einem Wiederansiedlungsprojekt im Nordwesten Chinas. Dort sind Wissenschaftler des Zoos seit 2005 maßgeblich am Aufbau einer Population von Przewalskipferden in der 17.000 Quadratkilometer großen Dsungarischen Gobi im Nordwesten Chinas beteiligt. Der Kölner Zoo organisierte unter anderem den Transport mehrerer Hengste und finanzierte die Besenderung ausgewilderter Pferde. Zudem managt der Zoo seit mehr als 30 Jahren federführend das Europäische Erhaltungszuchtprogramm für die gefährdete Art.

Przewalski-Pferd: Von Zentralasien nach Köln

“Moderne und wissenschaftlich geführte Zoos wie unserer hier in Köln übernehmen vielfältige Aufgaben. Ein immer wichtiger werdender Baustein ist das Artenschutzengagement. Allein der Kölner Zoo hat seit 2010 rund 750.000 Euro für verschiedene Schutzprojekte bereitgestellt. Wir fördern mehr als 20 Vorhaben in aller Welt. Vom Przewalski-Pferd in Asien über die Schwarzfußkatze in Südafrika bis zur bedrohten Wechselkröte in der Kölner Bucht”, erklärt Prof. Theo B. Pagel, Direktor des Kölner Zoos.
Der Zoo hat maßgeblich dazu beigetragen, dass heute wieder neue Populationen der seltenen Huftierart in freier Wildbahn leben copyright: Klaus Gierden / Kölner Zoo
Der Zoo hat maßgeblich dazu beigetragen, dass heute wieder neue Populationen der seltenen Huftierart in freier Wildbahn leben
copyright: Klaus Gierden / Kölner Zoo

Das Przewalski-Pferd kam ursprünglich in den Steppen und Halbwüsten Zentralasiens vor. Sie sind in Gruppen, bestehend aus einem Hengst und vier bis sechs erwachsenen Stuten mit Jungtieren, organisiert. Der Nachwuchs verlässt die Geburtsgruppe im Alter von ein bis zwei Jahren. Hengste, Junghengste bzw. frühere Haremshengste ziehen in Junggesellengruppen mit wechselnder Besetzung umher. Im Alter von fünf bis sieben Jahren versuchen sie eine Stutengruppe im Kampf mit Haremshengsten zu übernehmen oder aber mit umherziehenden Jungstuten eine neue Gruppe zu bilden. Die Streifgebiete der Gruppen überlappen sich, es werden keine Territorien verteidigt. Wesentliche Bestandteile dieser Streifgebiete sind ausreichend Grasnahrung und permanente Wasserstellen.

Weitere Infos unter: www.koelnerzoo.de