Training mit zu hohem Puls verhindert das Abnehmen

Wer zu schnell rennt, verbrennt im Zweifel statt der gewünschten Fettkalorien Kohlenhydrate aus den Muskeln. Helfen kann beim Training eine Puls-Uhr! / copyright: Klicker/pixelio.de
Wer zu schnell rennt, verbrennt im Zweifel statt der gewünschten Fettkalorien Kohlenhydrate aus den Muskeln. Helfen kann beim Training eine Puls-Uhr!
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Puls-Uhren werden bei Freizeitsportlern immer beliebter. “Je höher die Belastung, desto wichtiger ist eine Kontrolle des Pulses beim Training“, sagt Ursula Hildebrandt, Ärztin am Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Sporthochschule in Köln. Das bedeute aber nicht, dass der Blick auf die Puls-Uhr für jeden Sportler dazugehören muss.

“Adipöse Patienten, die Ausdauer-Sport betreiben, um abzunehmen, laufen beispielsweise oft viel zu schnell und dadurch zu hoch frequentiert.” Damit sei der positive Effekt, den Ausdauer-Sport beim Abnehmen habe, weg. Denn die Fettverbrennung ist bei etwa 60 bis 70 Prozent der maximalen Herzfrequenz am höchsten. Wer zu schnell rennt, verbrennt im Zweifel statt der gewünschten Fettkalorien dann Kohlenhydrate aus den Muskeln. Eine Puls-Uhr kann adipösen Patienten helfen, die Herzfrequenz zu kontrollieren und einen optimalen Trainingseffekt zu erzielen.

Faustregel für den optimalen Puls

Als Faustregel für den optimalen Puls bei einem aeroben Training gilt laut Hildebrandt: Von 220 das Lebensalter abziehen und davon dann 65 bis 70 Prozent berechnen. Aerobes Training bedeutet wörtlich “Training mit Luft”. Typisch sind Ausdauer-Sportarten wie Jogging, Radfahren oder Schwimmen, die das Herz-Kreislauf-System, Lunge und Stoffwechsel fördern. Wer aerobes Ausdauertraining macht, verbrenne am meisten Kohlenhydrate und Fette und werde leistungsfähiger.

“Der gesunde Freizeitsportler, der ohne ein konkretes Trainingsziel – wie beispielsweise eine Marathon-Teilnahme – läuft, braucht eigentlich keine Puls-Uhr”, sagt Hildebrandt. “Diese Sportler können sich auch an folgende Regel halten: Laufen, ohne zu schnaufen.” Wer sich beim Laufen entspannt unterhalten kann, trainiert im richtigen Bereich. Ein gesunder Sportler sollte sich auf das subjektive Belastungs-Empfinden verlassen – auch ohne den ständigen Blick auf eine Puls-Uhr, rät die Sportmedizinerin.

“Aber wer abnehmen will, mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat oder ein konkretes sportliches Ziel vor Augen hat, kann von einer Puls-Uhr profitieren”, sagt sie. Dann solle man vor dem vor dem Trainingsbeginn einen Arzt aufsuchen und einen individuellen Trainingsplan erstellen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.