CityNEWS im Interview mit dem Macher von “Flying Steps Red Bull Flying Bach”

Bach und Breakdance passen nicht zusammen? Das Gegenteil beweisen die vierfachen Breakdance-Weltmeister Flying Steps und Opernregisseur Christoph Hagel mit ihrer faszinierenden Performance Red Bull Flying Bach. / copyright: Switn / Red Bull Content Pool
Bach und Breakdance passen nicht zusammen? Das Gegenteil beweisen die vierfachen Breakdance-Weltmeister Flying Steps und Opernregisseur Christoph Hagel mit ihrer faszinierenden Performance Red Bull Flying Bach.
copyright: Switn / Red Bull Content Pool

Im Rahmen ihrer Deutschlandtour haben die “Flying Steps Red Bull Flying Bach” einen Auftritt (03. September 2015) am Kölner Tanzbrunnen. Im Gespräch mit CityNEWS erläutert Stage Director Mikel Rosemann das Konzept der Show und wie sich das Projekt stetig weiterentwickelt hat.

CityNEWS: Mikel, was können die Zuschauer am 3. September 2015 erwarten?

Mikel Rosemann: Es ist schon eine ganz besondere Show, ein Spektakel, das seinen Reiz darin hat, dass wir die klassische Musik eines Johann Sebastian Bach zum visuellen Erlebnis werden lassen.

CityNEWS: Wie kann man das verstehen, was verbirgt sich dahinter?

Mikel Rosemann: Bach zum anschauen sozusagen, dafür sorgt eine Gruppe Breakdancer aus den Reihen der “Flying Steps”, die Bachs Meisterwerke tänzerisch-visuell umsetzen.

CityNEWS: Eine Show, die 2010 das Licht der Welt erblickte und seitdem global erfolgreich ist. Was hat sich bei Euch im Laufe der Zeit verändert, was ist besser geworden?

Mikel Rosemann: Eigentlich haben wir auf allen Ebenen einen, wenn nicht gar zwei Schritte nach vorne gemacht. Wir haben tänzerisch das Level erhöht, wir sind ausdrucksstärker, feilen laufend an der Choreografie, das alles, um die Musik Bachs für alle Sinne fühlbar zu machen – besonders eben für die Augen.

CityNEWS: Kann denn jeder Braekdancer oder Hip-Hopper auch Bach?

Der Breakdancer muss sich auf Bach einlassen können

Mikel Rosemann: Ein wohltemperiertes Klavier oder eine Fuge sind nicht einfach zu verstehen und zu interpretieren, als Tänzer muss man sich da reinfühlen können. Und das schafft nicht jeder. Es kann also sein, dass ein wirklich großartiger Breakdancer – besser als viele aus der aktuellen Besetzung – bei uns keinen Platz bekommt, weil ihm dieses “sich auf Bach und seine Musik einlassen” fehlt.

CityNEWS: Wie groß ist denn inzwischen der Pool an Tänzern?

Mikel Rosemann: Momentan können wir aus bis zu 50 Breakdancern die Besetzung für eine Show zusammenstellen. Dabei ist zu bedenken, dass wir möglichst viele der unterschiedlichen Breakdance-Stile abdecken wollen. Ein zweites Team als Backup steht inzwischen auch bereit, um Ausfälle zum Beispiel bei Verletzungen zu kompensieren. Auch dies ein Zeichen, dass wir uns laufend verbessern, noch professioneller agieren.

CityNEWS: Was raten Sie den Zuschauern am hoffentlich regenfreien 3. September?

Flying Steps: Breakdancer statt Ballerina, why not

Mikel Rosemann: Sie sollten in erster Linie offen sein für diese fantastische Show, sie sollten quasi beiden Kunstrichtungen mit Respekt begegnen, dann werden die Breakdance-Fans feststellen: “Hey, Klassik ist cool!2 Und die Bach-Enthusiasten staunen “Breakdancer statt Ballerina, why not, ist doch irgendwie geil!”

CityNEWS: Wer überwiegt denn im Publikum, die Hip-Hopper oder die Bach- und Klassik-Jünger?

Mikel Rosemann: Es ist wirklich ausgewogen, wenn am Ende der Show Bach-Fan Oma und Breaker Enkel nach Hause gehen, sind beide auf ihre Kosten gekommen. Und man darf eines nicht vergessen: In seiner Zeit hat Johann Sebastian Bach Musik für ein junges Publikum komponiert – auch dies mag ein Grund für unseren Erfolg sein.

Weitere Infos und Tickets unter: www.redbullflyingbach.de


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