So schön sind unsere Veedel: Mit allen Sinnen in Köln-Lindenthal einkaufen!

So schön sind unsere Veedel: Mit allen Sinnen einkaufen in Köln-Lindenthal - copyright: Krzysztof Swider
So schön sind unsere Veedel: Mit allen Sinnen einkaufen in Köln-Lindenthal
copyright: Krzysztof Swider

Das “Hätz vun Kölle” ist die Kölner Innenstadt, doch das wirkliche Leben spielt sich in den Veedeln ab. Hier wird Nachbarschaftshilfe tagtäglich gelebt, eingekauft und gefeiert. Doch steigende Mietkosten, wachsender Onlinehandel und der Wegfall von verkaufsoffenen Sonntagen machen besonders den Geschäftsleuten zunehmend zu schaffen. Wie reagieren Händler und Anwohner auf die neue Situation? Mit dieser Frage streift CityNEWS in einer neuen Serie durch die Kölner Stadtteile. Unsere erste Station ist Lindenthal.

Die Entstehung des Stadtteils Lindenthal reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Im Jahre 1888 wurde Lindenthal nach Köln eingemeindet. Das Veedel im Westen der Stadt mit der Dürener Straße als Zentrum hat mittlerweile über 140.000 Einwohner. Mit dem Clarenbachkanal und der Nähe zum Kölner Stadtwald gibt es ausreichend Möglichkeiten für die Naherholung. Um das Shoppingerlebnis vor Ort lebendig zu halten, wurde 1986 der Ring Lindenthaler Geschäftsleute (RLG) gegründet. Der Verein hat inzwischen mehr als 120 Mitglieder, darunter Dienstleister aller Branchen – gleich ob Gewerbetreibende, Freiberufler oder Selbstständige – Institutionen und Privatpersonen.

Neuer Vorstand setzt in Lindenthal auf Vernetzung …

Vorstand Ring Lindenthaler Geschäftsleute (v.l.n.r.): Georg Hempsch, Michael Orgas, Sabine Eckart und Michael Neffke
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Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des RLG wurde ein neuer Vorstand gewählt. “Der Onlinehandel ist ein starker Mitbewerber geworden. Also gilt es, die Stärken des stationären Handels noch deutlicher herauszuarbeiten. Und zwar im Verbund und nicht als Einzelkämpfer”, formuliert der neue Vorstandsvorsitzende Georg Hempsch, Inhaber der Kölner Kaffeemanufaktur, das vorrangige Ziel des Vereins. “Es macht doch keinen Sinn, wenn man als Händler alleine stark ist. Wenn erst einmal Leerstand herrscht, leiden wir alle”, fügt der Unternehmer hinzu. Mit diesem Credo will der gesamte Vorstand des RLG zukünftig noch mehr Menschen im Veedel motivieren, sich für Lindenthal zu engagieren und stärker miteinander zu vernetzen.

Statt sonntags bald samstags länger shoppen!

“Wir haben dem Onlinehandel einiges entgegenzusetzen”, da ist Georg Hempsch sicher. “Die Menschen in unserer globalisierten Welt haben verstärkt das Bedürfnis nach räumlicher und auch persönlicher Nähe. Das können wir im lokalen Handel bieten, genauso wie das Einkaufserlebnis mit allen Sinnen. Da sind wir dem World Wide Web einen großen Schritt voraus.” Um den Wegfall der verkaufsoffenen Sonntage zu kompensieren, soll es in Lindenthal verlängerte Öffnungszeiten an ausgewählten Samstagen geben, so beispielsweise am 7. Oktober 2017. Auf jeden Fall werde es Ende des Jahres auch wieder die wunderschöne Weihnachtsbeleuchtung entlang der Dürener Straße geben, versichert Georg Hempsch.

Die Dürener Straße bildet das Herzstück des Stadtteils Lindenthal. Die Anwohner schätzen die zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten und das persönliche Flair in den zumeist noch inhabergeführten Geschäften.

Persönliche Beratung ist Trumpf

Betül Alanbay von "Fußnote" - copyright: CityNEWS / Alex Weis
Betül Alanbay von “Fußnote”
copyright: CityNEWS / Alex Weis

So macht Schuhe kaufen Spaß und keine Blasen. Seit rund zehn Jahren betreibt Betül Alanbay ihr Geschäft Fußnote für modische und stilvolle Bequemschuhe. Wer auf Qualität und bewussten Einkauf setzt, ist hier genau richtig. “Ich biete nur Schuhe aus pflanzlich gegerbtem Leder an, ohne Giftstoffe und ohne Kinderarbeit”, garantiert die Chefin. Sie hat ein Händchen für ihre Kunden und findet immer wieder das passende Modell, das man selbst wohl nie ausgewählt hätte. “Man muss den Schuh immer erst angezogen sehen”, weiß Betül Alanbay, die fast alle Kunden mit Namen kennt und stets mit einem strahlenden Lächeln empfängt.

Leidenschaft für Köln und Kaffee

Kaffeesommelier Georg Hempsch copyright: CityNEWS / Alex Weis
Kaffeesommelier Georg Hempsch
copyright: CityNEWS / Alex Weis

Es duftet so herrlich, wenn man an der Kölner Kaffeemanufaktur vorbeischlendert. Und ein “dicker Pitter” geht doch immer. So heißt der preisgekrönte Espresso aus der eigenen Rösterei. Auch das diesjährige Kölner Dreigestirn hatte Wind bekommen von den ausgewählten Kaffee-Spezialitäten des umtriebigen Kaffeesommeliers Georg Hempsch, der sein Geschäft zusammen mit seiner Frau Meike (die den Kuchen jeden Tag frisch backt) seit September 2015 betreibt. So wurde Georg Hempsch für eine Session zum Kaffee-Hoflieferanten und belieferte das Dreigestirn mit echtem Kölner Kaffee bis in die Hofburg, das Hotel Pullman. Auch sonst fühlt sich der gebürtige Rheinländer sehr mit seiner Wahlheimat verbunden und so engagiert er sich zum Beispiel im Vorstand des Rings Lindenthaler Geschäftsleute für ein belebteres Veedel.

Weitere Infos unter: www.wirsindlindenthal.de