Fußballfans feiern ausgelassen WM-Titel der Deutschen Nationalmannschaft

Der WM-Titel wurde ausgiebig gefeiert / copyright: djd/panthermedia.net
Der WM-Titel wurde ausgiebig gefeiert
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Ausgelassen und bis tief in die Nacht (13./14. Juli) haben Fußballfans in Köln und Leverkusen den WM-Titel der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft gefeiert. In Köln berichteten die Einsatzkräfte dabei von einer auffallend aggressiven Stimmung.

Im Bereich der Kölner Innenstadt waren die Gastronomiebetriebe, die das WM-Endspiel als Fernsehübertragung anboten, durchweg voll besetzt. Die Zülpicher Straße musste bereits ab 19 Uhr für den Fahrzeug- und Bahnverkehr gesperrt werden. Unmittelbar vor Spielende wurde auch der Hohenzollernring zwischen Rudolf- und Friesenplatz komplett abgeriegelt. Nach dem Spielende füllten sich die bekannten Feiermeilen vollständig mit mehreren zehntausend Feiernden. In der gesamten Innenstadt kam es zu Verkehrsbehinderungen durch zahlreiche Autokorsos. Polizeibeamte mussten bei einer Vielzahl von Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und Missbrauch von Pyrotechnik durch Zünden von Böllern und Bengalos einschreiten. “Insgesamt war hier eine aggressive Stimmung festzustellen”, so der Einsatzleiter.

Bei der Public-Viewing-Veranstaltung am Pumpwerk im Stadtteil Bayenthal wollten Polizeibeamte nach einer Körperverletzung die Personalien der Beteiligten aufnehmen. Dabei wurde die Amtshandlung durch einen Dritten massiv gestört. Anschließend leistete der Unbeteiligte erheblichen Widerstand, wobei sich ein Beamter einen Handbruch zuzog.

Im Bereich der Kreuzung Frankfurter Straße/Heidestraße in Köln-Wahnheide kam es immer wieder zu tumultartigen Zwischenfällen, weil langsam fahrende Fahrzeuge von Feiernden angehalten und “durchgeschüttelt” wurden.

Insgesamt fertigten die Einsatzkräfte im Kölner Stadtgebiet 22 Strafanzeigen wegen Körperverletzung, Widerstand, Beleidigung und Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz. Vier Personen mussten die Nacht im Polizeigewahrsam verbringen.

In Leverkusen waren die Gaststätten mit Fernsehübertragung vor allem in den Stadtteilen Opladen und Küppersteg vollständig ausgelastet. Das Public Viewing in der Smidt-Arena war ausverkauft. Nach Spielende und Gewinn des Titels für die deutsche Mannschaft leerte sich die Arena zügig und die Besucher feierten zunächst vor der Halle. Mit Spielende wurde die Bismarckstraße für den Individualverkehr gesperrt und war lediglich noch für Busse befahrbar. Nach Abwanderung der Fans wurden die Sperrmaßnahmen kurz vor 1 Uhr aufgehoben.

Am “Küppersteger Kreisel” (Kreisverkehr Küppersteger Straße/Bismarckstraße/Hardenbergstraße) feierten nach Spielende etwa 300 Fußballfans den Sieg der deutschen Mannschaft. Die Zufahrtstraßen zum Kreisverkehr sowie der Kreisel selbst wurden durch Polizeibeamte und Kräfte der Stadt Leverkusen gesperrt. Nach Abzug der Feiernden und Reinigung der Fahrbahn wurden hier die Sperrungen um 2.30 Uhr aufgehoben.

Im Bereich Kölner Straße/Augustastraße feierten bis zu 1.000 Fans aus den umliegenden Lokalen lautstark auf der Straße. Die Kölner Straße musste hier nach Spielende ebenfalls gesperrt werden.

Ein größerer Autokorso an feiernden Fans formierte sich im Leverkusener Stadtgebiet nicht. Fahrzeugführer fuhren eher vereinzelt und in Kleingruppen hupend durch die nicht gesperrten Straßen.

An allen Örtlichkeiten verliefen die spontanen Jubelfeiern der Fans friedlich und ohne größere Vorkommnisse. Lediglich am Kreisverkehr in Küppersteg kam es – ausgehend von einer Streitigkeit innerhalb einer Personengruppe – zu einem Körperverletzungsdelikt durch einen Faustschlag mit einem leicht verletztem Opfer, für den ein Rettungswagen erforderlich war. Ein weiterer Geschädigter, der in diesem Zusammenhang von einem unbekannten Täter getreten wurde, blieb unverletzt.

Die Beamten fertigten zwei Strafanzeigen wegen Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung.

Autor: Redaktion / Polizei Köln