Polizei Köln warnt: Cyberattacken auf Firmen- und Privat-Computer

Polizei Köln warnt: Cyberattacken auf Firmen- und Privat-Computer copyright: pixabay.com
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Die Polizei Köln warnt PC-Anwender aktuell vor einer Schadsoftware (Kryptotrojaner), die Kriminelle über das Internet verbreiten. Cyberkriminelle dringen in fremde Computer ein und verschlüsseln alle auf dem Computer gespeicherten Daten wie zum Beispiel Dokumente, Fotos, Musik und Datenbanken. Diese Daten sind für den Besitzer nach der erfolgreichen Attacke nicht mehr nutzbar. Für die Entschlüsselung der Daten fordern die Täter zwischen 150 Euro und 5.000 Euro – zahlbar in der Internetwährung Bitcoin. Alleine bei der Polizei Köln wird täglich durchschnittlich eine dieser Attacken angezeigt. Laut Fachpresse infizieren sogenannte Kryptotrojaner mehrere tausend Rechner am Tag alleine in Deutschland. Wie kann man sich schützen?

Nur doppelte Daten sind sichere Daten!

Privatpersonen und Firmen können ihre Daten schützen, indem sie diese auf einen externen Datenträger kopieren. Dieser Datenträger muss nach dem Kopiervorgang unbedingt vom Rechner getrennt werden und darf keinesfalls an einen womöglich infizierten Rechner angeschlossen werden. Schadprogramme würden sonst auch die auf der Datensicherungsfestplatte gespeicherten Daten verschlüsseln.

Weitere Informationen und Sicherungshinweise sind auf der Webseite des Bundesamtes für Sicherung in der Informationstechnik www.bsi-fuer-buerger.de nachzulesen.

Nur doppelte Daten sind sichere Daten! copyright: pixabay.com
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Wie arbeitet die Schadsoftware?

Das Schadprogramm findet seine Verbreitung vorrangig durch E-Mails oder als Downloadlink zu Cloudspeicher-Anwendungen (wie Dropbox). Aber auch durch Kriminelle manipulierte Webseiten sorgen beim Surfen dafür, dass der Virus auf den Rechner geladen wird. Bislang eingesetzte Schutzprogramme verhindern Infektionen nicht ausreichend.

Die Polizei Köln rät dringend, die Daten zu sichern, die Täter anzuzeigen und keinesfalls auf die Forderungen einzugehen.

Auch das Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen (LKA NRW) warnt

Das Cybercrime-Kompetenzzentrum des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen (LKA NRW) warnt ebenfalls vor dieser neuen Schadsoftware. Aktuell stellt das Cybercrime-Kompetenzzentrum die Verbreitung einer neuen Variante der sogenannten Ransomware fest. Die Übertragung der Schadsoftware erfolgt über den gezielten Versand von Online-Bewerbungen per E-Mail an Unternehmen.

Die Bewerbung ist persönlich adressiert, in weitgehend fehlerfreier deutscher Sprache geschrieben und enthält einen Link zu einer “Dropbox”, über den angeblich weitere Bewerbungsunterlagen heruntergeladen werden können.

Mit dem Herunterladen wird die Schadsoftware “Petya” unbemerkt nachgeladen und die Daten auf den Systemen der Unternehmen werden verschlüsselt.

Die Betroffenen werden zur Entschlüsselung Ihrer Daten zu einer Zahlung aufgefordert.

Das Cybercrime-Kompetenzzentrum rät:

  • Halten Sie Ihr Betriebssystem, Ihre Anwendungsprogramme und Ihr Antivirenprogramm stets aktuell.
  • Öffnen Sie keine Dateianhänge unbekannter Herkunft.
  • Kommt es zu einem Schaden, erstatten Sie bitte Strafanzeige bei der Polizei.
  • Zahlen Sie nicht. Es ist nicht sichergestellt, dass die Täter Ihre Daten auch entschlüsseln.
  • In keinem Fall sollte Kontakt mit den Tätern aufgenommen werden.
Sicher surfen – das kann jeder tun copyright: pixabay.com
Sicher surfen – das kann jeder tun
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Sicher surfen – das kann jeder tun

Datenmissbrauch, Viren und Co. – mit einfachen Maßnahmen lassen sich diese Risiken bei der Internetnutzung reduzieren. Hier die wichtigsten Tipps:

  • Stets die aktuellen Versionen des Betriebssystems und des Browsers nutzen: Damit ist die Technologie am eigenen PC stets auf dem neuesten Stand.
  • Regelmäßig Updates durchführen.
  • Den eigenen PC und persönliche Daten mit Firewall und Virenschutz sichern.
  • Nie vertrauliche Informationen auf öffentlichen Computern eingeben.

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