Bilanz zu Weiberfastnacht: Ordnungs- und Verkehrsdienst im Einsatz für die Jecken in Köln

Das Motto der Kölner Karnevalssession 2013: 'Zokunf – Mer spingkse wat kütt'. / copyright: Festkomitte Kölner Karneval/ Rollo Jochmann
Das Motto der Kölner Karnevalssession 2013: ‘Zokunf – Mer spingkse wat kütt’.
copyright: Festkomitte Kölner Karneval/ Rollo Jochmann

Zum Auftakt des Straßenkarnevals am gestrigen Donnerstag, 27. Februar 2014, war der Ordnungs- und Verkehrsdienst der Stadt Köln mit allen zur Verfügung stehenden Kräften im Einsatz.

90 Mitarbeiter des Ordnungs- und weitere 120 des Verkehrsdienstes sorgten bereits in den frühen Morgenstunden für einen möglichst reibungslosen Ablauf im Straßenkarneval. Die Einsätze konzentrierten sich vor allem auf das Zentrum der Feiern in der Altstadt und der weiteren Innenstadt sowie rund um die Zülpicher Straße. Die Tätigkeitsschwerpunkte lagen dabei neben der allgemeinen Sicherheit und Ordnung vor allem auf dem Jugendschutz. Die Aktion „Mehr Spaß ohne Glas“ konnte erneut erfolgreich umgesetzt werden. Wetterbedingt waren die Besucherzahlen in der Stadt insgesamt höher als im vergangenen Jahr.

Auf bewährte Art und Weise sorgte der Ordnungs- und Verkehrsdienst an 20 Kontrollstellen in der Altstadt und an zwölf Punkten im Zülpicher Viertel dafür, dass von den Jecken mitgebrachtes Glas in den bereitgestellten Containern entsorgt wurde und gar nicht erst in die Feierbereiche gelangte. Die Stadt Köln wurde bei dieser Aufgabe von den Kräften eines beauftragten Sicherheitsunternehmens unterstützt. Wie schon in den Vorjahren war ein deutlicher Trend erkennbar, dass sich immer mehr Jecke gut informiert ohne Glas im Gepäck auf den Weg nach Köln machten.

Das Motto ,Mehr Spaß ohne Glas‘ ist erneut voll aufgegangen

In den Verbotszonen selbst waren, vor allem im Vergleich zu den Jahren vor dem Glasverbot, wieder erheblich weniger Glas und Scherben zu sehen, was sich voraussichtlich auch wieder in den Statistiken der Rettungsdienste zu Patienten mit Schnittverletzungen abzeichnen wird. „Das Motto ,Mehr Spaß ohne Glas‘ ist erneut voll aufgegangen und von den Jecken nicht nur akzeptiert, sondern auch begrüßt worden“, bilanzierte Stadtdirektor Guido Kahlen. „Diesen Erfolg verdanken wir auch unseren Kooperationspartnern Brings, die seit 2012 für das scherbenfreie Feiern werben und den Bläck Fööss, die uns insbesondere in der schweren Anfangszeit unterstützt haben.“

597 Jecken musste der Ordnungsdienst die Regeln innerhalb der Verbotszonen trotzdem bis in die Nacht hinein erklären. Alle waren mit dem Glasverbot einverstanden und entsorgten ihre Glasflaschen umgehend. Im Vorjahr waren noch 741 Jecke mit Glas innerhalb der Verbotszonen angetroffen worden.

In diesem Jahr haben sich erfreulicherweise auch die Kiosk-, Imbiss- und Einzelhandelsbetriebe an die Spielregeln von „Mehr Spaß ohne Glas“ gehalten. Lediglich gegen einen Gaststättenbetreiber musste ein Verfahren eingeleitet werden, weil dieser trotz des Verbotes Glasbehältnisse im Straßenverkauf verwendet hatte.

Jugendschutz wird großgeschrieben

Der Ordnungsdienst führte im gesamten Tagesverlauf bis in die späten Abendstunden 218 Jugendschutzkontrollen durch (Vorjahr 201). 176 Mal schritten die Einsatzkräfte ein, weil Minderjährige Wein, Bier und vor allem Spirituosen konsumierten (Vorjahr 128). Die sichergestellten Getränke wurden vor Ort ausgeschüttet. 22 Jugendliche (Vorjahr 18) wurden beim Rauchen angetroffen, obwohl dies erst ab 18 Jahren gestattet ist.

Schließlich ist der Ordnungsdienst auch in diesem Jahr wieder gegen das Urinieren in der Öffentlichkeit vorgegangen. 201 (Vorjahr 266) Männer und 47 (Vorjahr sechs) Frauen wurden ertappt, als sie für ihre Notdurft nicht die bereitgestellten Toiletten nutzten.

Die Kontrolle der „Wildpinkler“ ist an Weiberfastnacht nur noch mit erhöhtem Personaleinsatz möglich. Betroffene reagierten im Tagesverlauf zunehmend aggressiv und wurden in diesem Verhalten von Begleitern und Außenstehenden unterstützt. Die Einsatz-Teams des Ordnungsdienstes sind daher gezwungen, auch aus Gründen des Eigenschutzes, in Gruppen mit vier bis sechs Kräften zu arbeiten. Dadurch werden die Kontrollmöglichkeiten reduziert.

Falschparker haben es schwer

Auch der Verkehrsdienst konnte wie in den Vorjahren wesentlich zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung beitragen. So stellten die Einsatzkräfte sicher, dass Fahrzeuge nicht die Veranstaltungsflächen, Flucht- und Rettungswege zuparkten oder den Weg des Reitercorps-Umzugs „Jan von Werth“ behinderten.

70 (83) „Knöllchen“ für Parkvergehen stellte der Ordnungs- und Verkehrsdienst in diesem Jahr aus. In 43 Fällen (Vorjahr 33) gelang es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verkehrsdienstes, die Halterinnen und Halter der Fahrzeuge ausfindig zu machen, die ihre Autos dann selbst entfernen konnten. 15 (Vorjahr 25) Fahrzeuge mussten trotzdem abgeschleppt werden. Die weiter rückläufige Zahl ist sicher auch auf die Informationskampagne des Verkehrsdienstes zurückzuführen. In diesem Jahr wurden die Anwohnerinnen und Anwohner wieder frühzeitig mit Informationsschreiben auf die Zugstrecke des „Jan von Werth“- Umzuges und die dort geltenden Beschränkungen hingewiesen.

Auch morgen, Samstag, 1. März 2014, wird der Ordnungs- und Verkehrsdienst wieder im Einsatz sein. Im Rahmen der Aktion „Mehr Spaß ohne Glas“ ist von 18 bis 8 Uhr am Sonntagmorgen in der Altstadt und im Zülpicher Viertel der Verkauf, das Mitführen und Benutzen von Glas und Glasflaschen verboten. An den insgesamt 32 Kontrollstellen werden die Einsatzkräfte mit Unterstützung der Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens dafür sorgen, dass kein Glas in die zum Feiern vorgesehenen Bereiche gelangt. An den Kontrollstellen werden als Alternative wieder Plastikbecher verteilt.

Der Verkehrsdienst bereitet sich ebenfalls auf seine Aufgabenschwerpunkte an den weiteren Karnevalstagen vor. Um eine freie und gefahrlose Fahrt zu gewährleisten müssen wie in jedem Jahr Fahrzeuge entlang der Zugstrecken entfernt werden. Abgeschleppt wird bei Bedarf auf den Zugstrecken der Schull- und Veedelszöch, des Porzer Rosensonntagszuges (beide Sonntag, 2. März 2014), des Rosenmontagszuges (Montag, 3. März 2014) sowie diverser Stadtteilzüge. Neben den Zugstrecken werden Fahrzeuge, die die Aufstellungs- und Auflösungsbereiche behindern, abgeschleppt. Autofahrerinnen und Autofahrer sollten unbedingt die bereits aufgestellte mobile Beschilderung beachten und ihr Fahrzeug frühzeitig anderweitig parken, damit allen Beteiligten Unannehmlichkeiten erspart bleiben. In den besonders kritischen Bereichen hat der Verkehrsdienst dazu bereits im Vorfeld Hinweisschreiben an Anwohnerinnen und Anwohner verteilt und darum gebeten, sich um alternative Parkmöglichkeiten zu bemühen.

Der Verkehrsdienst wird wie in den Vorjahren am Karnevalssonntag und Rosenmontag ab etwa 3 Uhr morgens in der Innenstadt unterwegs sein und behindernd parkende Fahrzeuge entlang des Zugweges abschleppen. Zunächst wird der Halter eines betroffenen Fahrzeugs ermittelt und, sofern er in der Nähe wohnt, der Versuch unternommen, diesen zu erreichen, damit er sein Fahrzeug anderweitig parken kann.

Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ ver.di