Duo plündert Opferstock in der Minoritenkirche in der Kölner Innenstadt

Duo plündert Armenkasse in Minoritenkirche in der Kölner Innenstadt / copyright: Raimond Spekking / CC-BY-SA-4.0 (via Wikimedia Commons)
Duo plündert Armenkasse in Minoritenkirche in der Kölner Innenstadt
copyright: Raimond Spekking / CC-BY-SA-4.0 (via Wikimedia Commons)

Im wahrsten Sinne des Wortes “scheinheilig” haben sich zwei Langfinger (29, 31) am Samstagnachmittag (21. Februar) am Kolpingplatz in der Kölner Innenstadt aufgeführt: Angesichts von überraschend die Minoritenkirche betretenden Streifenbeamten gerierten sich die Ertappten plötzlich als tiefgläubig und spendabel.

Zu deren Leidwesen hatte allerdings gegen 16.20 Uhr ein anderer Kirchgänger die Polizei alarmiert: “Da porkelt ein Pärchen an dem Opferstock herum!” Und das kam dem aufmerksamen Zeugen in dem – von der hispanischen Gemeinde genutzten Gotteshaus – in der Tat “spanisch” vor… Unmittelbar danach wurden die eingesetzten Beamten im Eingangsbereich der Minoritenkirche auf die beiden Südosteuropäer aufmerksam. Tatsächlich hielten sich diese neben einer Münzkassette auf – und beeilten sich beim Erscheinen der Uniformierten, nach Gebetsbüchern zu greifen. Augenscheinlich generös warf der 31-Jährige eine Münze in den Opferstock, entnahm andächtig eine Kerze und zündete sie an. Dass der Verdächtige gleichzeitig in aller Inbrunst ein unausgesprochenes Stoßgebet zum Himmel sandte – in etwa mit dem Inhalt: Oh Herr, lass diesen Kelch an mir vorübergehen! – darf dabei nur vermutet werden.

Fakt ist: Das geschäftige Schmierentheater nutzte dem Duo nichts. Allein das verräterische Geklimper aus der ausgebeulten Hosentasche des “edlen Spenders” sprach Bände. Ein ganz ähnliches Erscheinungsbild wiesen im Übrigen die Jackentaschen seiner Mittäterin auf. Und so fanden sich in der Bekleidung der beiden Diebe neben einer speziell präparierten Pinzette – die 29-Jährige hierzu: “Zum Augenbrauenzupfen!” – tatsächlich über 80 Euro in Münzen. Auf dem Gebetsbücherstand unterhalb des Opferstocks stellten die Beamten desweiteren zwei Flachzangen sicher.

Leutselig und in gebrochenem Deutsch gaben die Festgenommenen auf Tatvorwurf zu verstehen, dass sie niemals stehlen würden. Demgegenüber sind die Langfinger, die keinen festen Wohnsitz vorweisen können, allerdings bereits überörtlich vielfach mit Diebstählen in Erscheinung getreten. Die üblicherweise verschlossene Stahltür ihrer neuen “Unterkunft”, in die sie noch am Wochenende ein Kölner Haftrichter einwies, lässt sich erfahrungsgemäß zumindest nicht mit Pinzette und Flachzange öffnen.

Autor: Redaktion / Polizei Köln