Konjunktur in Köln und der Region weiter gut in Form

IHK Köln veröffentlicht aktuelle Umfrage-Ergebnisse zur Konjunktur im Frühjahr 2016 copyright: Olaf-Wull Nickel
IHK Köln veröffentlicht aktuelle Umfrage-Ergebnisse zur Konjunktur im Frühjahr 2016
copyright: Olaf-Wull Nickel

Zum Frühjahr 2016 befinden sich die Wirtschaftsunternehmen in Köln und der Region weiterhin in guter Form. Dies zeigen die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Köln, bei der rund 800 Unternehmen Auskunft zur aktuellen Lage und den Erwartungen gegeben haben, die Hälfte davon aus der Stadt Köln. Über 90 Prozent der befragten Unternehmen bezeichnen ihre Lage als gut.

Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln, erläutert: „Die Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Monaten sind im Vergleich zur Winterumfrage nochmals leicht gestiegen. Dies gilt auch für die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Die Exporterwartungen sind allerdings vorsichtiger als noch in der Winterumfrage. Vor allem die Binnennachfrage, die niedrige Inflationsrate und der niedrige Ölpreis stützen die Konjunktur. Wir hoffen, dass die regionale Wirtschaft diese starke Position auch bei der zu erwartenden Abschwächung dieser Faktoren halten wird.”

In der gesamten Region ist der IHK-Konjunkturklimaindikator, der Lage und Erwartungen zusammenfasst, um 3,7 Punkte gegenüber der Vor-Umfrage angestiegen. Mit insgesamt 125,7 Punkten liegt er weiterhin klar über dem langjährigen Durchschnitt von 111,2 Punkten. Nachdem die Erwartungen im Herbst 2015 gefallen waren, herrscht nun wieder gute Stimmung bei den Unternehmen. Trotzdem bleiben zahlreiche Unsicherheiten, so vor allem die unsichere Lage in vielen Schwellenländern, die ungelösten geopolitischen Krisen und die Unsicherheit über die Entwicklung im Euroraum. Anhaltende strukturelle Hemmnisse in Europa schwächen die Wirtschaft: Die Europäische Union befindet sich weiterhin in einer fragilen und schwachen Verfassung und steht vor ungelösten Aufgaben, wie der Flüchtlingsmigration oder der BREXIT-Diskussion. Zudem belasten hohe Lohnstückkosten die deutschen Industrieunternehmen und dämpfen mittelbar deren Wettbewerbsfähigkeit im Außenhandel. Vor diesem Hintergrund haben die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Konjunkturprognose für das Jahr 2016 gesenkt – auf aktuell 1,6 Prozent Wachstum.

Geschäftslage: Stimmung unverändert gut

In der Stadt Köln ist die Einschätzung der Geschäftslage noch positiver als zu Jahresbeginn. Rund 50 Prozent der Unternehmen bewerten ihre Lage als gut. Besonders zufrieden sind Industrie- und Handelsunternehmen, Dienstleistungsunternehmen melden eher eine Verschlechterung der Lage.

Im gesamten Bezirk ist die Geschäftslage stabil und gut. Der Geschäftsklimaindikator zur Lagebewertung ist im Vergleich zum Jahresbeginn leicht gestiegen. Er liegt weiterhin auf einem sehr hohen Niveau von 37,3 Punkten und damit 2 Punkte über dem Wert der Vorumfrage. 92 Prozent der Unternehmen im IHK-Bezirk Köln sind mit der derzeitigen Lage zufrieden. Als schlecht bezeichnen nur noch 8,5 Prozent ihre Geschäftslage (Jahresbeginn: 8,7 Prozent).

Geschäftserwartungen: Stimmung hellt sich auf

Bei den Kölner Unternehmen ist die Erwartungshaltung hinsichtlich der Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten im Vergleich zum Jahresbeginn gestiegen. 29,1 Prozent sehen einer besseren Entwicklung entgegen. Dagegen schätzen 10,8 Prozent der Kölner Unternehmen die Entwicklung in den kommenden Monaten negativer ein. Vor allem die Handels- und Dienstleistungsunternehmen sind optimistisch, während die Industrie etwas weniger zuversichtlich ist.

Risiken: Rahmenbedingungen müssen stimmen

Als größtes Risiko sehen die Unternehmen im gesamten Bezirk im Frühjahr 2016 die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (47,3 Prozent). An zweiter Stelle wird die Inlandsnachfrage genannt (47,1 Prozent). Die dritte Stelle teilen sich mit 36,5 Prozent der Fachkräftemangel und die Arbeitskosten. In der Finanzierung sehen nur 9,5 Prozent ein Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung.

Investitionsbereitschaft stabil

Die Investitionsvorhaben der Unternehmen im IHK-Bezirk sind im Vergleich zur Vorumfrage stabil geblieben. Mit 30,1 Prozent ist der Anteil der Unternehmen, die in den kommenden Monaten ihre Investitionen am Standort ausweiten wollen, um 0,5 Prozentpunkte gegenüber der Vorumfrage gesunken. 55,2 Prozent der Unternehmen beabsichtigen, ihr derzeitiges Investitionsniveau zu halten. Dagegen wollen 14,7 Prozent ihre Investitionen zurückfahren (Vorumfrage 15,9 Prozent).

Außenhandel vorsichtig

Im Vergleich zum Jahresbeginn 2016 schauen die Unternehmen in der Region Köln vorsichtiger auf die Entwicklung der Außenhandelsgeschäfte. Derzeit profitiert Deutschland überwiegend vom Handel mit den europäischen Ländern und den USA, während die Exporte in Schwellenländer rückläufig sind. Viele Schwellenländer leiden nach wie vor unter dem niedrigen Niveau der Ölpreise sowie der schwachen gesamtwirtschaftlichen Nachfrage. 21,3 Prozent der Betriebe gehen von einem Exportplus aus. Geringere Auslandserträge erwarten 13,5 Prozent, die Mehrheit (65,2 Prozent) rechnet mit gleichbleibendem Exportaufkommen.

Einstellungsbereitschaft nimmt leicht ab

Zum Frühjahr nimmt die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen im IHK Bezirk Köln per Saldo nochmal leicht ab. 22,7 Prozent aller befragten Unternehmen geben an, in den kommenden Monaten weitere Mitarbeiter einstellen zu wollen. Mit weniger Mitarbeitern planen 15,7 Prozent. Die überwiegende Mehrheit (61,6 Prozent) möchte an dem derzeitigen Beschäftigungsstamm festhalten. Beim Blick in die Branchen zeigen sich Unterschiede: Mit mehr Personal planen die chemische und pharmazeutische Industrie, Fahrzeugbau, Gummi- und Kunststoffwaren sowie die unternehmensbezogenen Dienstleistungsbranchen. Gesunken sind die Beschäftigungsabsichten im Papier-, Verlags- und Druckgewerbe, in der Metall- und Elektroindustrie sowie im Handel.