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Zur Langen Nacht im Aquarium am 21. November, von 18 bis 23 Uhr erwarten die Besucher einzigartige Einblicke in die Über- und Unterwasserwelt des Aquariums. Krokodile, Piranhas, Schützen- und Lungenfische zeigen sich zu den Sonderfütterungen von ihrer aktiven Seite.
An Themenmobilen können Sie sich über Fische, Reptilien, Insekten oder Spinnen informieren und entsprechende Tiere ganz genau anschauen. An der Forscherstation werden Ergebnisse aus Vietnam von echten Forschern vorgestellt. Interaktive Stationen laden zum Selbermachen ein. Wer an den Führungen hinter die Kulissen von Terrarium und Aquarium teilnehmen möchte, sollte früh kommen und sich kostenlose Teilnahmekarten sichern.
Krokodilschwanzechse präsentiert sich zur Langen Nacht im Aquarium
Zur diesjährigen „Langen Nacht im Aquarium“ am 21. November, 18 – 23 Uhr steht die Krokodilschwanzechse (Shinisaurus crocodilensis) im Mittelpunkt. Sie beschäftigt das Forscherteam des Kölner Zoos unter Leitung von Dr. Thomas Ziegler schon länger, nicht zuletzt, seitdem das Team im Jahr 2003 erstmals Exemplare in Nordvietnam entdeckt hat, von wo man die Echse zuvor nicht kannte.
Die Krokodilschwanzechse gehört zu den Tierarten, um deren Bestand in freier Wildbahn man sich ernsthaft Sorgen machen muss. Als sie 1990 unter Schutz gestellt wurde, gab es in Südchina nur noch etwa 2.500 Tiere. Bis 2004 ist der Bestand dort auf ca. 1000 Tiere zurückgegangen. In Nordvietnam wird der Bestand auf weniger als 100 Tiere geschätzt.
Charakteristisch und daher namensgebend ist der an ein Krokodil erinnernde Schwanz. Wie die Krokodile lebt auch die Krokodilschwanzechse halbaquatisch, d.h. sie bewohnt die Uferbereiche von Regenwaldbächen. Dort ist sie meist immer auf denselben Ästen oberhalb von Gewässern zu finden – für Wilderer eine leichte Beute. Diese verkaufen die Tiere im Handel weiter, manchmal landen sie auch in den Apotheken der Mediziner oder auch auf dem Teller. Tiere aus der vietnamesischen Population sind zudem besonders begehrt, da sie farblich intensiver sind, als die chinesischen Exemplare.
Aber auch Lebensraumzerstörung durch Kohle- und Holzabbau setzen der Echse immer mehr zu. Schon heute gibt es nur noch stellenweise geeignete Lebensräume für die Krokodilschwanzechse, Modellszenarien gehen davon aus, dass auch diese bis Ende des Jahrhunderts verschwunden sind. Seit der internationalen Unterschutzstellung der Krokodilschwanzechse 1990 durch die Listung auf Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (WA bzw. CITES) hat sich die Situation zwar zunächst beruhigt. Doch findet der Handel immer wieder illegale Schlupflöcher, nicht zuletzt durch die Verlagerung der Handelswege ins Internet. Schaut man genau hin, ist es sehr zweifelhaft, ob es sich bei den Tieren, die seitdem in den Handel gekommen sind und als „Nachzuchten“ deklariert wurden, wirklich um Nachzuchten handelt.
Um angesichts der vielfältigen Bedrohungen einen Zusammenbruch der Population zu verhindern, versucht unser Expertenteam den Schutzstatus der Echse zu erhöhen. So konnte sie bereits auf die Rote Liste der IUCN gesetzt werden, und weitere Bemühungen durch unser Team einen höheren Schutzstatus zu erwirken, um den Handel stärker zu reglementieren und kontrollieren, laufen gerade an. In Vietnam setzt sich der Kölner Zoo zusammen mit seinen vietnamesischen Partnern zudem für den Aufbau eines Erhaltungszuchtprojektes ein.
Mona van Schingen, Doktorandin aus dem Forscherteam von Dr. Thomas Ziegler, ist maßgeblich an der Erforschung der schönen Echse beteiligt. Sie berichtet, wie sie anhand von Datenloggern, die sie den Tieren als „Rucksack“ umbindet, die ökologischen Bedürfnisse der Art ermittelt. Denn nur, wenn man mehr über die Biologie dieser noch wenig verstandenen Art weiß, kann man dies für den Arten- und Naturschutz nutzen. Außerdem erzählt sie von ihren Erfahrungen sowohl bei der Feldforschung als auch mit Händlern in Vietnam, aber auch in Deutschland. Natürlich wird auch die Krokodilschwanzechse zu sehen sein und ein Poster, mit dem wir in Vietnam, aber auch in Deutschland für die Erhaltung dieser Art werben.
Das männliche Tier, das wir im Kölner Zoo zeigen, ist 2004 geschlüpft und 2009 aus dem Zoo Wilhelma, Stuttgart zu uns nach Köln gekommen.
Lange Nacht im Kölner Aquarium
Abendkasse: Erwachsene: 12 Euro, Kinder: 8 Euro
Jahreskarteninhaber: Erwachsene: 8 Euro, Kinder: 5 Euro
Weitere Infos unter: www.koelnerzoo.de
