Hip-Hop-Song über Polygamie führt zum Sieg

Die Berlinerin Billa Christe setzte sich gegen eine bundesweite Auswahl durch und gewann den Goldenen ImproStern / copyright: Mike Kleinen / Galerie Brotlos
Die Berlinerin Billa Christe setzte sich gegen eine bundesweite Auswahl durch und gewann den Goldenen ImproStern
copyright: Mike Kleinen / Galerie Brotlos

In der Finalshow des 6. Kölner ImproFestivals im ausverkauftem Gloria Theater errang die Berlinerin Billa Christe jetzt gegen elf hochklassige Konkurrenten den Titel des besten Impro-Comedians Deutschlands. Den glamourösen Abend moderierte Festival-Leiterin Eva Thiel vom Kölner Impro-Ensemble „clamotta“.

Der Sieg war knapp, aber berechtigt. Denn Billa Christe behauptete sich in ihrer Schlussszene aus dem Stehgreif mit einem Hip-Hop-Song über Polygamie gegen die Münchnerin Monika Eßer-Stahl, die ein Kinderlied über Hühnersuppe improvisierte, und gegen Roberto Hirche aus Konstanz. Er schmetterte eine Opernarie über die unerwiderte Liebe zu seiner Chefin. Nun darf die gebürtige Hessin Billa Christe den inoffiziellen Oscar des deutschen Improvisationstheaters, den Goldenen ImproStern, mit in ihre Wahlheimat Berlin nehmen.

Über Sieg und Niederlage entschieden sowohl das rund 500 Personen starke Publikum als auch eine fachkompetente Jury bestehend aus der Vorjahressiegerin des Goldenen ImproSterns, Mona Tawussi aus Hamburg, und Kult-Regisseur Walter Bockmayer.

In der knapp dreistündigen Show traten am Samstagabend die Kontrahenten in mehreren Runden gegeneinander an und wurden durch den Applaus des Publikums bewertet. Runde für Runde schieden mehr Spieler aus und schließlich standen sich in einem denkbar knappen Finale die Siegerin Billa Christe (Ensemble „Die Gorillas“), Monika Eßer-Stahl (Ensemble „fastfood theater) und Roberto Hirche (Ensemble „tmbh“) gegenüber.

Zwei Tage zuvor traten in einem wahren „Kampf der Giganten“ gleich drei ehemalige Gewinner des Goldenen ImproSterns aus den Jahren 2007 (Isolde Fischer), 2008 (Frederik Malsy) und 2010 (Mona Tawussi) gegen das Kölner Ensemble „clamotta“ um Festival-Veranstalterin Eva Thiel an. In gut zweieinhalb Stunden jagte ein Impro-Gag den nächsten. Moderiert wurde der Abend von der eloquenten und stilsicheren „Verona Pooth“ – hinter der sich Festival-Schirmherrin Susanne Pätzold (Switch Reloaded) versteckte.

Im nächsten Jahr wird das 7. Kölner ImproFestival im März stattfinden und erneut hochkarätige und prominente Impro-Spieler aus ganz Deutschland in der Domstadt versammeln.