Kein Urlaub für Keime: Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelinfektionen

Kein Urlaub für Keime: Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelinfektionen / copyright: Andreas Hermsdorf / pixelio.de
Kein Urlaub für Keime: Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelinfektionen
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Kaum ein Verbraucher rechnet damit, dass eine Magen-Darm-Infektion auch aus der eigenen Küche kommen kann. Doch in Deutschland werden jährlich über 145.000 Erkrankungen gemeldet, die auf Mikroorganismen in Lebensmitteln zurückzuführen sind.

Ein guter Grund für die Experten von TÜV SÜD den unsichtbaren Krankmachern den Kampf anzusagen. Sie geben hier bei CityNEWS Tipps für die gute Küchenhygiene und den sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln.

Die Dunkelziffer für Magen-Darmerkrankungen liegt sicher deutlich über den gemeldeten Erkrankten pro Jahr. Die meisten Krankheitserreger dürften aus dem eigenen Haushalt stammen. “Salmonellen, Lysterien, Campylobacter, EHEC & Co. gelangen meist über Eier, rohes Fleisch und Rohmilchprodukte, aber auch über ungewaschenes Gemüse und Obst und die eigenen Hände auf die Arbeitsflächen und von dort auf andere Lebensmittel”, sagt Dr. Andreas Daxenberger, Lebensmittelexperte bei TÜV SÜD. Er rät, vor allem im Sommer folgende Tipps einzuhalten:

Vor dem Kochen – Händewaschen

Gründliches Händewaschen – 20 Sekunden mit Seife – senkt die Keimzahlen auf Haut und Lebensmittel drastisch. Wer mit Eiern und rohem Fleisch hantiert, sollte das Händewaschen unbedingt wiederholen, bevor es an den Salat oder das Gemüse geht.

Schneidebretter als Keimfallen

Am besten werden die Arbeitsbereiche für Fleisch und Fisch von Gemüse bzw. Salat getrennt. Ein Schneidebrett sollte in der Küche für rohes Fleisch oder Fisch reserviert sein, das nach jedem Gebrauch gründlich gereinigt und getrocknet wird. In Furchen können sich Keime leichter festsetzen, die Bretter sollten daher regelmäßig ausgetauscht werden.

Spüllappen und -schwämme – ein Paradies für Bakterien

Bei jedem Gebrauch werden Bakterien aus “überfälligen” Schwämmen und Lappen auf Tischen, Geschirr und Arbeitsflächen verteilt. Auch hier ist Austauschen die Devise. Alle ein bis zwei Tage sollten Schwämme und Lappen bei 60°C in die Waschmaschine.

Kühlkette einhalten

Diese verhindern die Vermehrung von Keimen. Empfindliche Lebensmittel wie Fleisch, Eier und Milchprodukte aber auch Reste gehören in den Kühlschrank. Im Sommer ist beim Einkauf eine Kühltasche ratsam, so kann die Temperatur im Lebensmittel nicht wesentlich ansteigen. Manche Keime fühlen sich aber auch im Kühlschrank wohl, daher sollten alle Speisen im Kühlschrank abgedeckt werden. Eine regelmäßige Reinigung mit heißem Essigwasser hält den Kühlschrank sauber. Leicht verderbliche Lebensmittel (z. B. Feinkostsalate, Tiramisu) sollten gerade im Sommer nicht länger ungekühlt im Freien stehen gelassen werden. Häufig werden Krankheitserreger erst dann gefährlich, wenn sie ensprechende Zeit und Temperaturen für ihre Vermehrung hatten.

Vorsicht beim Auftauen

Besonders im Auftauwasser von Geflügel können sich Salmonellen und antibiotikaresistente Keime befinden. Fleisch sollte daher gut abgedeckt in einer Schüssel im Kühlschrank auftauen und das Auftauwasser direkt in den Ausguss geben. Küchenutensilien und Hände anschließend gründlich reinigen.

Weitere Informationen zum Thema Lebensmittelsicherheit gibt es unter www.tuev-sued.de/sichere-lebensmittel.

Autor: Redaktion / TÜV SÜD AG