Ordnungsamt zieht Bilanz zum Karnevalsauftakt 2011

Die Jecken feiern in Köln beim Strassenkarneval die neue Session. / copyright: Henning Kaiser/ ddp
Die Jecken feiern in Köln beim Strassenkarneval die neue Session.
copyright: Henning Kaiser/ ddp

Das Ordnungsamt der Stadt Köln hat auch am 11.11.2011 feststellen können, dass in den Zentren der Karnevalsfeierlichkeiten in Köln, also in der Altstadt und im Zülpicher Viertel, wieder erheblich weniger zerbrochenes Glas vorzufinden war. Das Konzept “Mehr Spaß ohne Glas” hat sich wieder bewiesen.

Das Konzept “Mehr Spaß ohne Glas” wurde erneut von den Jecken akzeptiert

Das Konzept “Mehr Spaß ohne Glas”, das ein Mitführ- und Verkaufsverbot von Glas und Glasflaschen für bestimmte Bereiche vorsieht, hat sich erneut bewährt.

Dass der Sessionsauftakt in diesem Jahr auf einen Freitag fällt und die Feierlichkeiten damit erheblich länger dauern werden, als in den Vorjahren, war vom Ordnungs- und Verkehrsdienst in den Planungen berücksichtigt worden. Auch die wegen der vielen Besucherinnen und Besucher möglichen Sperrungen der Deutzer Brücke sowie von Teilen der Altstadt waren im Vorfeld bereits einkalkuliert und entsprechend vorbereitet worden. Das Sperrkonzept des Ordnungsamtes wurde ab 9:30 Uhr umgesetzt. Es sieht vor, dass der Zustrom der Feiernden an den Absperrpunkten laufend flexibel gesteuert wird. Dieses Konzept hat sich hervorragend bewährt.

Bilanz des Ordnungsdienstes

Bei der Kontrolle der vom Glas- und Falschenverbot betroffenen Bereiche “Altstadt” und “Zülpicher Viertel” wurde der Ordnungsdienst durch mehr als 200 freiwillige Helferinnen und Helfer unterstützt. Die Kontrolleurinnen und Kontrolleure wiesen die Feiernden an den Zugängen auf das Glasverbot hin, für die Entsorgung von mitgeführtem Glas standen Glascontainer zur Verfügung. Wer mit Glasflasche am Kontrollpunkt ankam, konnte den Inhalt in vom Ordnungsamt bereitgestellte Plastikbecher umfüllen. Dieses Angebot haben auch heute wieder viele Jecke dankend angenommen: insgesamt wurden etwa 60.000 Becher an die Feiernden verteilt. Der Großteil der Jecken hatte allerdings bereits im Vorfeld auf Alternativen wie Plastikflaschen und Getränkedosen umgestellt.

Die Zonen selbst waren im Vergleich zu den Jahren ohne Glasverbot auch am 11.11. fast glas- und splitterfrei, was sich voraussichtlich auch in den Statistiken der Rettungsdienste über Schnittverletzungen abzeichnen wird. Die Stadt Köln freut sich, dass die Feiernden die Regelungen weiterhin akzeptieren und Glasflaschen zum Teil zu Hause lassen.

Im Rahmen der Kampagne “Straßenkarneval in Köln – Mehr Spaß ohne Glas” war das Konzept wie bisher nicht nur in Köln sondern auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht worden. Unterstützt wird die Kampagne der Stadt Köln durch Polizei Köln, Festkomitee des Kölner Karnevals von 1823 e. V., Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB), Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), Bundespolizei und Deutsche Bahn.

Von 574 Jecken (im Vorjahr waren es 194), denen der Ordnungsdienst die Regeln innerhalb der Zonen nochmals erklärte, waren alle (wie im Vorjahr) mit dem Glasverbot einverstanden. Zwangsgeldandrohungen mussten somit nicht ausgehändigt werden.

Auch der überwiegende Teil der Kiosk-, Imbiss- und Einzelhandelsbetriebe hielt sich an die Spielregeln. Gegen 2 (Vorjahr: 4) Kioske musste aber dennoch ein Verfahren eingeleitet werden, da sie trotz des Verbotes Glasbehältnisse verkauften. Auch die Anwohnerinnen und Anwohner der Verbotszonen, die im Vorfeld per Postwurfsendung umfangreich informiert worden waren, zeigten sich zufrieden mit der Umsetzung der Aktion.

Mit besonderer Priorität war der Ordnungsdienst zum Jugendschutz sowohl im Vorfeld – erneut unter Mithilfe von Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes – als auch am 11.11. selbst mit Kontrollen im Gaststätten- und Gewerbebereich im Einsatz. Insgesamt wurden 156 (Vorjahr: ebenfalls 156) Jugendschutzkontrollen durchgeführt. In 49 Fällen (Vorjahr: 61) musste eingeschritten werden, weil Minderjährige Wein, Bier und Spirituosen tranken. Die sichergestellten Getränke wurden vor Ort ausgeschüttet. 9 Jugendliche (Vorjahr: 8) wurden beim Rauchen ertappt und mussten ihre Zigaretten abgeben.

Gegen 6 (Vorjahr: 3) Gaststätten-, Kiosk- und Trinkhallenbesitzer wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstoßes gegen das Jugendschutzgesetz oder gewerberechtliche Vorschriften eingeleitet. Es wurden alkoholische Getränke an Kinder oder Jugendliche ausgeschenkt, was für die betreffenden Wirtinnen und Wirte beziehungsweise Einzelhändlerinnen und Einzelhändler empfindliche Strafen zur Folge haben kann.

Wie in den Vorjahren musste der Ordnungsdienst auch gegen das Urinieren in der Öffentlichkeit vorgehen. Insgesamt 177 (Vorjahr: 175) Personen wurden dabei angetroffen, wie sie ihre Notdurft außerhalb einer Toilette verrichteten.

Bereits zum zweiten Mal unterstützten 15 Kolleginnen und Kollegen des Ordnungsamtes Düsseldorf das Kölner Ordnungsamt.

Bilanz des Verkehrsdienstes

Bereits vor dem Start in die Session war der Bereich Heumarkt/Altstadt für den Verkehr gesperrt, so dass die Eröffnung pünktlich um 11.11 Uhr erfolgen konnte. Die Autofahrerinnen und Autofahrer hatten sich im Vorfeld überwiegend an die Verkehrsregeln gehalten, daher musste der Verkehrsdienst lediglich ein (Vorjahr: 2) falsch parkendes Fahrzeuge abschleppen lassen. Dabei mussten im Bereich der Altstadt im Laufe des Tages 28 (Vorjahr: 12) Fahrzeughalterinnen und -halter verwarnt werden, weil sie ihre Fahrzeuge ordnungswidrig abgestellt hatten.

Wie seit mehr als zehn Jahren musste im Bereich Zülpicher Straße (Kwartier Lateng) damit gerechnet werden, dass sich viele junge Menschen dort treffen, um auf der Straße den Beginn der Session 2011/2012 zu feiern. Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre haben Polizei, Ordnungsamt und Amt für Straßen und Verkehrstechnik wieder Vorkehrungen getroffen, dass alle friedlich feiern konnten.

Für den Bereich der Zülpicher Straße und die angrenzenden Straßenzüge waren daher bereits frühzeitig ganztägige Haltverbotszonen eingerichtet worden. Ferner waren Vorkehrungen durch Bereitstellung von Sperrmaterialien getroffen worden, die Zülpicher Straße und die Umgebung für den Verkehr und die Stadtbahnlinien zu sperren. Die Anliegerinnen und Anlieger wurden durch den Verkehrsdienst in den Tagen vor dem 11.11. durch Merkblätter informiert.

Gegen 12 Uhr musste auf Grund der vielen Feiernden – wie vorbereitet – die Stadtbahn-Linie in der Zülpicher Straße eingestellt und diese Straße sowie die Umgebung für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden.

Im Laufe des Tages wurden 6 Fahrzeuge (Vorjahr: 7) abgeschleppt. An 7 Fahrzeughalterinnen und -halter (Vorjahr: 10) hat der Verkehrsdienst Verwarnungen wegen ordnungswidrig abgestellter Fahrzeuge erteilt. 25 Halterinnen und Halter konnten ermittelt werden und ihre Fahrzeuge umparken.

Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ Ähzebär un Ko e.V.