Island erlebt Tourismus-Boom: Zwischen Vulkanen und Polarlichter

Island erlebt Tourismus-Boom - copyright: pixabay.com
Island erlebt Tourismus-Boom
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Island steht für abgelegene menschenverlassene Landstriche, Vulkane, heiße Quellen und Polarlichter. Es ist ein beliebtes Ziel für Rundreisen, wird gerne von Kreuzfahrtschiffen angesteuert und von Individualtouristen bereist. Inzwischen macht sich der Trend bemerkbar: Der isländische Tourismus wächst von Jahr zu Jahr deutlich. Beflügelt wurde er noch vom Erfolg der isländischen Fußballnationalmannschaft bei der EM 2016.

Tourismus wächst jährlich um bis zu 30 Prozent

Island steht für abgelegene menschenverlassene Landstriche, Vulkane, heiße Quellen und Polarlichter. - copyright: pixabay.com
Island steht für abgelegene menschenverlassene Landstriche, Vulkane, heiße Quellen und Polarlichter.
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Abgeschiedenheit, atemberaubende Natur, und das nur wenige Flugstunden vom europäischen Festland entfernt – kein Wunder, dass Island als Reiseziel einen regelrechten Boom erfährt. Zuletzt wuchs der Tourismus im Land um bis 30 zu Prozent. Auf drei Isländer kamen im August zwei Flugreisende, heißt es in diesem Artikel auf Spiegel Online. Dazu kommen die Schiffsreisenden: Im Jahr 2015 gingen zum ersten Mal mehr als 100.000 Seereisende von Bord. Das ist – ins Verhältnis gesetzt – rund ein knappes Drittel der isländischen Bevölkerung (336.000). Auch für Individualtouristen ist Island ein beliebtes Reiseziel: Anbieter wie Campanda listen inzwischen zahlreiche Wohnmobile, Kastenwagen oder Gelände-Camper zur Miete für abenteuerlustige Natururlauber. So wird auch der individuelle Roadtrip durch den hohen Norden zu einem beliebten Reiseformat.

Nochmals beflügelt wurde der Tourismus zuletzt von dem starken EM-Auftritt der isländischen Fußballnationalmannschaft: Der markante “Huh”-Gesang der Fans und der Sieg gegen Favoriten wie die englische Mannschaft sorgten für zahlreiche Sympathiebekundungen und eine zunehmende Islandbegeisterung in ganz Europa.

Island braucht den Tourismus – aber wie kann er gelingen?

Abgeschiedenheit, atemberaubende Natur, und das nur wenige Flugstunden vom europäischen Festland entfernt – kein Wunder, dass Island als Reiseziel einen regelrechten Boom erfährt. - copyright: pixabay.com
Abgeschiedenheit, atemberaubende Natur, und das nur wenige Flugstunden vom europäischen Festland entfernt – kein Wunder, dass Island als Reiseziel einen regelrechten Boom erfährt.
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Noch vor dem Fischfang ist der Tourismus längst zum wichtigsten Wirtschaftszweig für das kleine Land geworden. Keine Frage: Island braucht den Tourismus. Angesichts der 1,7 Millionen erwarteten Touristen allein für 2016 wurde jedoch auch Kritik laut – und die kam unter anderem ausgerechnet vom isländischen Nationaltrainer Heimir Hallgrímsson. Island brauche erst eine bessere Infrastruktur, bevor noch mehr Reisende aufgenommen werden könnten, heißt es von Hallgrímsson. Gibt es angesichts dieser Zahlen überhaupt noch das, was Island eigentlich ausmacht: die menschenleeren Landstriche?

Zum Glück ja: Denn selbst eine der populärsten Touristenattraktionen, der 237 Quadratkilometer große Thingvellir-Nationalpark nur rund 40 Kilometer östlich der Landeshauptstadt Reykjavík, wird laut Spiegel Online in der Hauptsaison von gerade einmal 1.280 Touristen am Tag besucht. Damit sollten immer noch mühelos Wanderungen möglich sein, ohne laufend auf Gleichgesinnte zu stoßen. Der Trend aber ist klar: Island braucht den Tourismus und muss sich in den kommenden Jahren infrastrukturell auf noch mehr Besucher einstellen. Gleichzeitig müssen die Touristen selbst dafür sorgen, dass die einmalige Natur in ihrer jetzigen Form noch lange erhalten bleibt. Das bedeutet, ein achtsamer und respektvoller Umgang mit Flora und Fauna muss zur Grundbedingung für einen gelingenden Tourismus werden.