Halbzeit beim Kölner Dreigestirn: "Die Kraft unserer Ornate ist unfassbar"

Prinz Holger I., Bauer Michael und Jungfrau Alexandra zogen eine erste Bilanz der Session. / copyright: Festkomitee Kölner Karneval von 1823
Prinz Holger I., Bauer Michael und Jungfrau Alexandra zogen eine erste Bilanz der Session.
copyright: Festkomitee Kölner Karneval von 1823

Beim traditionellen Halbzeitfrühstück mit Journalisten zogen Prinz Holger I., Bauer Michael und Jungfrau Alexandra eine erste Bilanz der Session. “Die Kraft der Ornate des Dreigestirns ist in dieser Stadt unfassbar”, so Prinz Holger I. Mit dabei: Pfarrer Franz Meurer der die Dreigstirns-Aktion “Laachende Hätze e.V.” unterstützt.

“Es ist schwer, einzelne Highlights der ersten Wochen herauszupicken, denn jeder Tag bringt wieder neue Erlebnisse für uns”, versucht Prinz Holger eine erste Zwischenbilanz. “Aber das Pontifikalamt, bei dem der Kinderprinz Julian für das große und das kleine Dreigestirn gebetet hat, war sicher einer der ersten bewegenden Momente. Da hätte ich gleich losweinen können. Das war für die drei Männer, die am Tag vorher noch Häuser gezeichnet und gebaut hatten, ganz schön schwer zu verarbeiten, dass es nun losgeht. Was mich immer wieder aufs Neue überrascht ist, wie die Flittarder KG hinter uns steht. Ob beim Einzug in die Hofburg, bei der Proklamation oder bei einer Sitzung in der Mülheimer Stadthalle: die reißen die Bude ab.”

Bauer Michael ergänzt: “Ich konnte mir vorher nicht vorstellen, was da in Flittard abgeht. Ein Dorf ist Dreigestirn! Da steht die 90-jährige Oma genauso hinter uns wie das Kindergartenkind, dem die Augen leuchten, wenn es uns sieht.” Apropos Kindergarten: “Das ist der einzige Ort, wo mich Menschen darauf ansprechen, warum ich denn als Mann ein Kleid trage”, so Jungfrau Alexandra (Sascha Prinz). “Nur die Allerjüngsten wissen das noch nicht. Für den Rest der Kölner ist das die normalste Sache der Welt – und für mich eine besonders schöne!”

Neben der karnevalistischen, zogen Prinz, Bauer und Jungfrau auch eine Bilanz der Aktivitäten des neugegründeten “Laachende Hätze e.V”. “Wir haben bislang rund 150.000 Euro an Spenden sammeln können, die unser Verein für Flüchtlingskinder in Köln verwenden wird”, so Prinz Holger. “Das ist viel, viel mehr, als wir vorher zu träumen gewagt hatten.”

“Doch Geld ist nicht alles”, erklärt Pfarrer Meurer, der die Aktivitäten des neuen Vereins begleitet und dem Trio und ihren ehrenamtlichen Helfern Tipps gibt. “Es geht vielfach auch einfach darum, sich für die neuen Nachbarn zu engagieren und ihnen ganz praktische Hilfe zu geben. So organisieren einige Menschen Stadtrundgänge, aber nicht nur zu Dom und Rhein, sondern auch zum nächstgelegenen Aldi oder zu einem Schuster, der gut und günstig ist. Da kann jeder etwas tun. Durch die Initiative von Holger, Michael und Sascha kommen viele Leute erst auf die Idee, mit anzupacken. So war letztens ein Vater bei uns, der sieben Fahrräder gekauft hatte, weil die ganze Familie auf Weihnachtsgeschenke verzichtet hatte. Ein anderer hat Fahrradschlösser und wieder ein anderer Fahrradhelme gestiftet – damit die Flüchtlinge in Köln mobil sind.” Übrigens stellt der Verein seine Tätigkeit nach Karneval nicht ein. “Am Aschermittwoch ist eben nicht alles vorbei. Das ist alles sehr nachhaltig angelegt, sonst hätte ich mich auch gar nicht für Laachende Hätze engagiert”, so Pfarrer Meurer.

Weitere Infos unter: www.laachende-haetze.de

Autor: Redaktion / Festkomitee Kölner Karneval