So ging es im Bergbau wirklich zu

Im Mayener Grubenfeld wurde Basaltlava abgebaut. / copyright: djd/ Vulkanpark
Im Mayener Grubenfeld wurde Basaltlava abgebaut.
copyright: djd/ Vulkanpark

Vulkanausbrüche schufen über Jahrtausende die Osteifel als quasi “jüngste” Landschaft Deutschlands. Diese Eruptionen formten die Landschaft neu und hinterließen wertvolle Vulkangesteine wie Basalt, Bims und Tuff, die schon in der Kelten- und Römerzeit abgebaut wurden.

Wie es im Bergbau früher wirklich zuging, das können Besucher des Vulkanparks im Landkreis Mayen-Koblenz (Rheinland-Pfalz) heute direkt Untertage und in alten Steinbrüchen erfahren.

Römerbergwerk Meurin

Das 2.000 Jahre alte Römerbergwerk Meurin war das größte römische Untertage-Tuffsteinabbaugebiet nördlich der Alpen. Dort wurde weißer Tuffstein gebrochen, der aus den mächtigen Ablagerungen des Laacher-See-Vulkanausbruchs stammte. Die Archäologen des Vulkanparks zeigen den Besuchern wie die Arbeiter in den engen Gängen des Bergwerks unter schlechten Lichtverhältnissen und in staubiger Luft unter Tage arbeiten mussten. Ein moderner 3-D-Film, vorgeführt in stollenähnlicher Atmosphäre, versetzt den Besucher mitten in diese römische Arbeitswelt.

Unter Tage im Lavakeller

Auch Jahrhunderte später wurde in der Osteifel noch Gestein abgebaut. 30 Meter unter der Stadt Mendig förderten die Menschen im Mittelalter schwarzen Basalt, der damals sehr kostbar war. Sie hinterließen ein System aus Stollen und Schächten, das heute die Besucher des Lavakellers auf einer Fläche von fast zwei Quadratkilometern beeindruckt. Bei einer Führung geht es 150 Stufen hinab, mitten in den erkalteten Lavastrom. Das benachbarte Erlebnismuseum Lava-Dome widmet sich anschaulich den Themen Vulkanismus sowie Entstehung und Abbau von Basalt.

An die 7.000-jährige Abbaugeschichte erinnern auch zahlreiche erschlossene Landschaftsdenkmäler. Etwa das Mayener Grubenfeld, das zu den ältesten und wichtigsten Abbaustätten für Basaltlava gehört, oder die Ettringer Lay, wo im 19. und 20. Jahrhundert ebenfalls Basaltlava gefördert wurde. Noch heute lassen dort Grubenkräne, Kransockel, Gleise und Gebäudereste – wie auch im Kottenheimer Winfeld – diese Zeit lebendig werden. Rundwanderwege mit bebilderten Infotafeln erschließen die rund 20 Natur- und Industriedenkmäler des Vulkanparks.

Auf www.vulkanpark.com gibt es Informationen dazu und zu weiteren Ausflugszielen in der Osteifel

Autor: Redaktion / HKI