Die Geschichte der Batterie beginnt vor 2.000 Jahren in Bagdad

Die erste Batterie kam vor 2.000 Jahren aus Bagdad - copyright: pixabay.com
Die erste Batterie kam vor 2.000 Jahren aus Bagdad
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Die Batterie: Vom geheimnisvollen Stromspeicher hin zum E-Auto. CityNEWS hat sich die Geschichte der Batterie einmal genauer angeschaut.

Da müssen die Archäologen nicht schlecht gestaunt haben, als sie 1936 in der Nähe von Bagdad ein knapp 15 Zentimeter hohes Gefäß ausgebuddelt hatten und in Händen hielten. Denn in dem vasenförmigen Tongefäß steckte mehr drin als der äußere Anblick vermuten ließ.

Innen im Objekt befindet sich ein Kupferzylinder, oben geöffnet, unten verschlossen. Im Hohlraum ist ein Eisenstäbchen eingelassen, ein aus Bitumen gegossener Stöpsel sorgt dafür, dass es nicht zur Berührung beider Metalle kommen kann.

Für eine leitende Verbindung kann ein flüssiges Elektrolyt sorgen. Seinerzeit, vor mehr als 2.000 Jahren, standen dem Volk der Parthern, auf deren Gebiet die Vase geborgen wurde, Essig-, Wein- und Zitronensäure zur Verfügung. Die Voraussetzungen für die Funktionsweise einer elektrochemischen Zelle wären erfüllt. Zur Galvanisierung etwa reichen minimale Zellspannungen aus, die wären mit dem simplen Fundstück durchaus möglich gewesen.

Reizstrombehandlung als Therapie? Oder stabiles Gerät für den Transport?

Aber Archäologen wären keine Archäologen, wenn sie nicht noch weitere Deutungsmöglichkeiten hätten. Sollte die spannende Vase wirklich etwas mit Strom zu tun haben, dann kämen Reizstrombehandlungen als Therapieform infrage. Vielleicht verhält es sich aber alles viel einfacher, und die Vase diente als Aufbewahrungs- und Transportmittel für Schriftrollen, die auf den Metallstab gewickelt wurden?

Batterie als Stromspeicher

Von den Spekulationen kommen wir zu den harten Fakten. Erwiesen ist, dass mit der Erfindung der so genannten “Leidener Flasche” im Jahre 1745 der erste Speicher für elektrische Spannung erfunden wurde. Dabei die Bezeichnung hochwertige Batterien zu verwenden, tut der Sache Unrecht. Denn es war dem italienischen Physik-Professor Alessandro Volta vorbehalten, die erste richtige Batterie zu bauen. Die von ihm im Jahre 1800 erfundene “Volta-Säule” ermöglichte es, dass über einen längeren Zeitraum kontinuierlich Strom abgegeben wurde.

Das erste Elektroauto schaffte zwölf Kilometer pro Stunde

Es sollten weitere fast 60 Jahre vergehen bis zum nächsten Meilenstein der Elektrizität. Der aus Frankreich stammende Wissenschaftler Gaston Planté erfand die erste wieder aufladbare Batterie, also den Akkumulator. Das erste Elektro-Straßenfahrzeug von Gustave Trouvé setzte auf die Blei-Säure-Akkus von Planté – und fuhr dabei nicht schlecht. Immerhin zwölf Kilometer pro Stunde als Spitzengeschwindigkeit bei einer Reichweite von 14 bis 26 Kilometer setzten in Paris anno 1881 elektrotechnische Maßstäbe.