Diäten: Von Abnehmmitteln aus der Steinzeit bis zu den aktuellen Trends

Diäten: Von Abnehmmitteln aus der Steinzeit bis zu den aktuellen Trends copyright: pixabay.com
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CityNEWS stellt Ihnen hier alle
wichtigen und aktuellen Diäten vor!

Kennen Sie William Banting? Der war in London Bestattungsunternehmer und verstarb im Jahre 1878 mit 81 Jahren. Übergewicht oder gar Fettleibigkeit dürften nicht die Todesursachen gewesen sein. Denn Herr Banting war der Erste, der die ihm verordnete Diät in dem Buch mit dem sperrigen Titel „Offener Brief über die Korpulenz, an das Gesamte Publikum gerichtet“ publizierte. In dem 1863 erschienen Werk beschreibt er die Low-Carb-Diät, die auch heute noch Freunde hat.


Paleo-Diät

Die Geschichte der Diäten könnte also im 19. Jahrhundert beginnen. Jedoch, die Paleo-Diät schickt uns mit der Zeitmaschine 2,5 Millionen Jahre zurück ins Paläolithikum. Es ist die Altsteinzeit, die Zeit der Jäger und Sammler. Unsere Vorfahren ernähren sich von Fisch und Fleisch, Obst und Gemüse sowie Samen. Der Denkansatz der Paleo-Jünger: Was in der Steinzeit zur Verfügung stand und essbar war, kann auch für den Mensch im Digitalzeitalter nicht verkehrt sein.

Unverarbeitet und nährstoffreich lässt sich die Paleo-Diät auf den Punkt bringen. Nüsse und Beeren ja, aber alles, was vor 10.000 Jahren erstmals dank Ackerbau und Viehzucht auf den Speiseplan kam, ist tabu: zum Beispiel Milchprodukte, Hülsenfrüchte und Getreide. Mit dem Wort Diät verbindet man ja eher eine vor allem in der Anfangszeit rasche Gewichtsverringerung. Bei Paleo handelt es sich aber um eine langfristige, komplette Umstellung der Ernährung.

Vegan ernähren und viel Sport –
die ideale Abnehmkombi


Vegane Diät

Die Methode, sich vegan zu ernähren und damit die Pfunde purzeln zu lassen, ist momentan absolut angesagt. In erster Linie stehen Obst und Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte auf dem Speiseplan. Eine rein pflanzlich ausgerichtete Ernährung, die ganz auf Fleisch verzichtet.

Da mögen diejenigen, bei denen mehrmals in der Woche Fleisch auf den Teller kommt, mit dem Kopf schütteln – Veganer sind schlanker als die Normalesser, fühlen sich fitter auch als die Vegetarier und senken das Risiko an Krebs zu erkranken.

Vegane Ernährung und Sport sind ist die ideale Abnehmkombination. Regelmäßige Einheiten mit Ausdauertraining und Kraftsport unterstützen die Diät. Gerade durch Kraftübungen wird viel Fett verbrannt, die sanfte Zunahme an Muskelmasse stellt sich automatisch ein, wenn man daheim oder im Fitnessstudio an die Geräte geht – aber bitte nicht hin und wieder und wie es sich ergibt, sondern zu festen Terminen, eingetragen im Kalender.


Pegan-Diät

Kombiniere Paleo und Vegan, und schon haben wir ein neues Kunstwort. Die Pegan-Diät filtert aus beiden Methoden das Beste heraus.

Im Fokus der Pegan-Diät steht Gemüse. Am besten dunkles Gemüse wie Spinat, Brokkoli und Rotkohl, am besten mindestens 50 Prozent der Tagesnahrung, es dürfen auch bis zu 75 Prozent sein. Bei den in der Küche eingesetzten Ölen sollte man auf die Omega-3-reichen Sorten wie Oliven- und Kokosnussöl vertrauen. Und Fleisch kommt mit auf den Teller. Was dem Veganer ein Dorn im Auge ist, füllt etwa ein Viertel des Peganer-Tellers mit proteinreicher Kost. Milchprodukte gehören ebenso wenig auf den peganen Teller wie Gluten – erstere stehen im Verdacht, Entzündungen, Diabetes und Herzprobleme zu fördern. Auch Gluten wirkt negativ auf den Blutzuckerspiegel ein, Autoimmunerkrankungen werden gefördert.

5 Tage normal essen und 2 Tage fasten –
ein faires Angebot

5:2-Diät (Intervall-Fasten nach Mosley)

Fünf Tage essen und zwei Tage fasten – das klingt ja auch für hartgesottene Diätverweigerer irgendwie akzeptabel. Hinter dem Namen Mosley in der Überschrift verbirgt sich der Journalist Michael Mosley. Seine beiden Fastentage waren der Montag und der Donnerstag, es können aber auch alle anderen Wochentage gewählt werden. Beide Fastentage können sogar direkt aufeinander folgen. Die Aufgabe an den Fastentagen: maximal 600 Kalorien, verteilt auf zwei oder drei Mahlzeiten, zu sich nehmen. Frauen werden mit mageren 500 Kalorien abgespeist. An den beiden Magertagen muss auf Alkohol und die so genannten leeren Kohlenhydrate wie in Nudeln oder Zucker enthalten verzichtet werden.

Über die Auswirkungen auf die Gesundheit ist noch wenig bekannt. Aber erste Studien gehen in die Richtung, dass mit der 5:2-der Immunhaushalt stabilisiert wird. Positive Auswirkungen gibt es auch auf den Cholesterinspiegel.


Low Carb-Diät

Anfangs schnelle Erfolge, aber nicht unbedingt die gesündeste Art, Gewicht zu reduzieren: Die Low Carb-Diät reiht sich in diese Schlange ein. Im Mittelpunkt von Low Carb steht der Verzicht auf Kohlehydrate. Die sind im Brot sowie in Nudeln und Reis stark vertreten.

Theoretisch kann der Mensch ganz auf Kohlehydrate verzichten. Der Stamm der kanadischen Inuit etwa setzt nur auf Eiweiß und Fette und kommt ohne Kohlehydrate über die Runden. Besser ist es jedoch, die Menge der Kohlehydrate zu reduzieren.

Dabei sollte man den langsam resorbierbaren Kohlenhydraten den Vorzug geben. Brot mit ganzen Körnern ist geeignet, Hülsenfrüchte wie Bohnen und Erbsen liefern ebenfalls Kohlenhydrate, die nur langsam abgebaut werden. Im Gegenzug werden die Kohlenhydrate aus Kartoffeln und Reis vom Körper flott verarbeitet, schnell macht sich wieder das Hungergefühl breit.

Old fashioned:
Abnehmen mit Buchführung

Wie viele Kalorien verbrauchen wir eigentlich an einem durchschnittlichen Tag? Und wie viele verbrennen wir? Das wissen sicherlich die wenigsten Menschen auf Anhieb. Aber denen kann geholfen werden. Auf jedem Lebensmittel muss der Kalorienwert angegeben sein. Wer da einige Zeit Buch führt über das, was er zu sich genommen hat, entwickelt mit der Zeit ein Gefühl für die Kalorienmenge. Anders herum funktioniert es ähnlich. Bewegung, Sport und die geistigen Leistungen verbrennen Kalorien. Wie viel genau, lässt sich im Internet nachlesen, oder man verwendet eine entsprechende App fürs Smartphone. Auf diese Weise kann man die Bilanz ausgewogen halten.


Herkömmliche Kalorienbilanzierte Diät

Ziehen wir einfach mal Bilanz: Wenn wir täglich 2.000 Kalorien verbrauchen, aber 2.500 Kalorien zu uns nehmen, bleiben unterm Strich 500 Kalorien, die die sich im Körper einnisten. Und wenn wir diese Bilanz häufiger aufweisen, ist der Weg zur Wampe nicht mehr weit.

CityNEWS stellt Ihnen hier alle  wichtigen und aktuellen Diäten vor! copyright: pixabay.com
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Smart Points im digitalen Zeitalter

Weight Watchers

Auch die Weight Watchers zählen – allerdings keine Kalorien, sondern Punkte. Was in den Gründerjahren ab 1963 vor allem in der Gruppe gelingen sollte, ist im digitalen Zeitalter auch online und solo durchführbar.

Die Punkte heißen Smart Points. Jedes Lebensmittel hat seinen bestimmten Punktwert, den man früher in Büchern ermitteln musste. Heute gibt es für das Smartphone eine App. Damit kann der Barcode eines Lebensmittels eingescannt werden, und schon berechnet die App die Smart Points einer Scheibe Wurst oder einer Portion Nutella.

Wie viele Smart Points dem Teilnehmer zustehen, wird zu Beginn anhand von Größe, Gewicht und Alter ermittelt. Jetzt heißt es wieder Bilanz ziehen. Wie viele Punkte habe ich schon zu mir genommen, wie viele stehen mir noch zu? Man hat zusätzlich zur täglichen Punktzahl eine Wochenpunktezahl, die man in Anspruch nehmen kann, wenn man mal über die Stränge geschlagen ist. Zudem werden sportliche Aktivitäten mit Zusatzpunkten belohnt.


Protein-Shakes

Die Zeitschrift Öko-Test war auf Shoppingtour und hat in Apotheken und Drogerien 16 Diät-Shakes eingekauft und anschließend getestet. Den Test werden die Freiburger so schnell nicht wiederholen – denn zwölf von 16 Drinks schnitten ungenügend ab. Drei weitere holten sich ein „mangelhaft“ ab.

Testsieger mit der Note „ausreichend“ wurde der „Doppelherz Aktiv Diät Shake“ mit Vanille-Geschmack. Stolpersteine waren Schad- und Süßstoffe, künstliche Aromen, Gen-Soja, schlechte Kundeninformation sowie eine unausgewogene Zusammensetzung. Die eher bekannten Produkte Almased, Yokebe und Slim-Fast teilten sich das „mangelhaft“.

Vielleicht hätten die Hersteller mehr Geld in die Entwicklung ihrer Produkte als in die Werbung stecken sollen. Gentechnisch manipulierter Soja, irreführende Versprechen sowie Stoffe, die die empfohlene Tagesration unterschritten, führten zu diesem katastrophalen Ergebnis.

Die auch Formula-Diäten genannten Shakes, die in mehreren Geschmacksrichtungen geliefert werden, lassen anfänglich die Pfunde purzeln. Dann allerdings folgt der Jo-Jo-Effekt, schnell sind die verlorenen Kilos wieder auf den Rippen. Dies kann man unterbinden, indem man nach Beendigung der Formula-Diät seine Ernährung bewusst gesünder gestaltet. Der Rückfall in alte Essgewohnheiten bedeutet, dass die Pfunde schnell wieder auf den Rippen sind.

Das große Leid mit den Light-Produkten

Light-Produkte-Diät

Light-Produkte sind zum großen Teil die Blender am Markt. Kaum ein Lebensmittel, das nicht in der Leichtversion angeboten wird. Schlank und fit gaukeln die Lights dem Verbraucher vor. In erster Linie fehlt es am Fett. Feine Sache, eigentlich, nur geht mit dem Fett auch einiges an Geschmack verloren. Also werden kurzerhand mehr Zucker oder andere Ersatzstoffe beigefügt.

Auf diese Weise fällt der Unterschied zwischen normal und light hinsichtlich der Kalorien kaum ins Auge. Fettarme Joghurts haben tatsächlich einen geringen Fettanteil, aber mal eben schlappe 23 Gramm Zucker im 150-Gramm-Becher. Eine 100-Gramm-Teewurst mit 25 Gramm Fettanteil ist unakzeptabel. Und light-Produkte zum Abnehmen zum großen Teil ungeeignet.


No-Carb/ Keto-Fasten

Muskelaufbau, Leistungssteigerung und schnell an Gewicht verlieren: Sportler, insbesondere Leistungssportler können von der ketogenen Diät profitieren. Wobei der Muskelaufbau eher eine Frage der Optik ist. Das Keto-Fasten führt zu einer verstärkten Entwässerung des Körpers, die Muskeln zeichnen sich unter der Haut besser ab.

Allerdings besteht bei dieser Diät-Variante die Gefahr, dass die Muskeln beim Sport schnell übersäuern. Das gilt es abzufedern – mit reichlich Obst und Gemüse sowie hydrogen-carbonatreichem Wasser. Mit der Keto-Diät gelangen Sportler kurz vor dem Wettkampf zum Kampfgewicht. Ausdauersportler, etwa Marathonläufer, profitieren jedoch nicht von ihr. Denn ihnen würden die wichtigen Kohlenhydrate für die mehr als drei Stunden dauernde Belastung fehlen.

In der Medizin spielt die ketogene Diät ebenfalls eine wichtige Rolle. Fette, Eiweiß und Kohlenhydrate sind die nötigen Bestandteile. Fett am besten aus Kokosöl oder Rapsöl, Macadamianüssen oder Avocados, dazu Gemüse und Obst – so ist die Diät zur Unterstützung der Epilepsiebehandlung anerkannt, Alzheimerpatienten könnten zukünftig profitieren, Forschungen laufen in diese Richtung.


Schlank Im Schlaf Diät

Eine traumhafte Diät: im Schlaf einfach abnehmen. Dahinter steckt die Idee, den Biorhythmus und den Insulinspiegel des Körpers in Einklang zu bringen. Zur richtigen Zeit die richtige Nahrung, und eben reichlich Pausen zwischen den Mahlzeiten.

Die optimale Kombination aus Eiweißen, Kohlenhydraten und neutralen Lebensmitteln führt zum Erfolg. Drei Mahlzeiten am Tag sind erlaubt, zwischen denen allerdings immer fünf Stunden Pause liegen sollten, um den Stoffwechsel zur vollen Entfaltung kommen zu lassen. Am Morgen nur Kohlenhydrate, zum Beispiel ein Müsli, am Mittag Kohlenhydrate und Eiweiße, und abends dann nur eiweißreiche Nahrung sind der Schlüssel zum Erfolg. Dazu gehören ausreichend Sport, viel Bewegung und reichlich Flüssigkeitsaufnahme.


Trennkost

Auch bei der Trennkost steht die Sortierung der Nahrung in Kohlehydrate, Eiweiße und neutrale Elemente im Vordergrund. Der New Yorker Arzt William Howard Hay (1866 – 1940) war der Erfinder der Trennkost; die Schlank-im-Schlaf-Methode ist stark daran orientiert. Morgens kommen die Kohlenhydrate auf den Tisch, den Rest des Tages, also Mitttag- und Abendessen, schieben sich die Eiweiße in den Vordergrund. Aus der neutralen Gruppe sind zu jeder der Mahlzeiten Einheiten erlaubt.

Auch Hay empfahl bis zu vier Stunden Pause zwischen den einzelnen Mahlzeiten. Das zielt darauf ab, Gärungsprozesse im Dünndarm zu verringern und auf diese Weise den Körper zu entlasten.