Der Altenberger Dom – ein Zeugnis mittelalterlicher Baukunst unweit von Köln

Der Altenberger Dom in Odenthal copyright: David Bosbach / www.nrw-tourismus.de
Der Altenberger Dom in Odenthal
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Am Rande des Bergischen Landes, in Altenberg, einem Ortsteil der Gemeinde Odenthal, ist ein imposantes Bauwerk zu finden, welches die mittelalterliche Baukunst eindrucksvoll widerspiegelt. Im Tal der Dhünn, umrahmt von grünen Wiesen und Wäldern thront er: Der Altenberger Dom.

Das gotische Bauwerk wurde von 1259 bis 1379 als Klosterkirche errichtet und war Teil der Abtei Altenberg, welche bereits 1133 von den Zisterziensern gegründet wurde. Die aus Morimond in Frankreich stammenden Mönche ließen sich auf Einladung des Grafen von Berg in Altenberg nieder und gründeten dort das Kloster.

Da der Altenberger Dom, auch Bergischer Dom genannt, den Grafen von Berg jahrhundertelang als Grabstätte diente, können Interessierte viel über die Geschichte der Fürsten, Herzöge und Grafen der bergischen Adelsgeschlechter erfahren.

Der Dom als Simultankirche

Der Altenberger Dom ist ein beliebtes Ausflugsziel - copyright: pixabay.com
Der Altenberger Dom ist ein beliebtes Ausflugsziel
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Das Kloster wurde 1803 aufgelöst und brannte 1813 annähernd komplett ab. Da die Reparaturen nicht sachgerecht durchgeführt wurden, verfiel die gotische Kirche zusehends. Die Abtei Altenberg ging 1820 in den Besitz der Familie Fürstenberg über. Diese übergab die Kirche dem preußischen Staat, welcher 1834 den Wiederaufbau anordnete. Die Wiedereinweihung fand 1847 mit einer feierlichen Zeremonie in Anwesenheit des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. statt. Er finanzierte den größten Teil des Wiederaufbaus, machte allerdings zur Bedingung, dass die Kirche auch von den evangelischen Christen genutzt werden durfte.

Heute ist der Altenberger Dom Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen und wird simultan, also sowohl von der evangelischen als auch der katholischen Gemeinde als Pfarrkirche genutzt.

Zu den Besonderheiten des Altenberger Doms zählt das Westfenster, welches um ca. 1400 entstand. - copyright: pixabay.com
Zu den Besonderheiten des Altenberger Doms zählt das Westfenster, welches um ca. 1400 entstand.
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Zu den Besonderheiten des Altenberger Doms zählt das Westfenster, welches um ca. 1400 entstand. Dieses 144 Quadratmeter große Fenster, welches das himmlische Jerusalem abbildet, gilt als das größte Kirchenfenster nördlich der Alpen. Der restliche Innenraum ist eher – wie die Regeln des Zisterzienserordens es vorschreiben – schlicht gehalten.

Der Altenberger Dom im neuen Gewand

Der Dom in Altenberg gilt als wichtiger Wallfahrt-Ort auf dem Bergischen Jakobsweg. - copyright: pixabay.com
Der Dom in Altenberg gilt als wichtiger Wallfahrt-Ort auf dem Bergischen Jakobsweg.
copyright: pixabay.com

In den Jahren 1994 bis 2005 wurde der Altenberger Dom einer kompletten Grundinstandsetzung der Firma x clean24 unterzogen. Sowohl der Innenraum als auch die Außenfassade wurden gereinigt und restauriert. Das Westfenster wurde ebenfalls aufwändig restauriert und zum weiteren Schutz vor Witterungseinflüssen mit einer Schutzverglasung versehen.

Der Altenberger Dom ist ein beliebtes Ausflugsziel und ganztägig von 8.00 bis 18.00 Uhr für Besucher geöffnet. An den Wochenenden werden regelmäßig öffentliche Domführungen angeboten. Aber auch Gruppenführungen sind möglich.

Ein Publikumsmagnet sind auch die Konzerte im Altenberger Dom. Seine Kirchenorgel gehört mit ihren 89 Registern und 6.700 Pfeifen zu den klanggewaltigsten Domorgeln in Deutschland. Zahlreiche Veranstaltungen, nicht nur mit Orgelmusik, locken jedes Jahr eine große Anzahl Musikbegeisterter in den Dom. Damit hat sich der Dom auch als ein Zentrum für geistliche Musik etabliert.

Der Dom in Altenberg gilt zudem als wichtiger Wallfahrt-Ort auf dem Bergischen Jakobsweg. Bereits im Mittelalter machten die Pilger hier auf ihrem mühsamen Weg nach Santiago de Compostela im Kloster Rast und besuchten den Reliquienschatz. Von Altenberg aus ging es dann auf ins heilige Köln, um dort im Kölner Dom die Gebeine der Heiligen Drei Könige zu bestaunen.

Weitere Infos findet man auf der Webseite des Altenberger Doms unter: www.altenberg-dom.de