Demonstration von 30.000 Kurden in Köln ist friedlich verlaufen – UPDATE!

Rund 30.000 Kurden demonstrierten friedlich in Köln-Deutz copyright: pixabay.com
Rund 30.000 Kurden demonstrierten friedlich in Köln-Deutz
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AKTUALISIERT: 04.09.2016 – 18:49 Uhr: Über 1.000 Polizisten waren am Samstag (03.09.2016) in Köln anlässlich einer Großkundgebung von Kurden auf der Deutzer Werft im Einsatz. Rund 30.000 Teilnehmer demonstrierten in Köln-Deutz unter anderem für die Freilassung des Anführers der PKK Abdullah Öcalan und gegen die Politik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Die angekündigte Gegendemonstration auf dem Willy-Brandt Platz an der LANXESS arena mit 20 Teilnehmern verlief ohne besondere Vorkommnisse.

Polizei gut auf Demonstration der Kurden vorbereitet

Um kurz nach 11 Uhr begann offiziell die Kundgebung der Kurden und hatte in der Folgezeit starken Zulauf. In Einzelfällen wurden verbotene Fahnen gezeigt. Wie bereits durch den Polizeipräsidenten Jürgen Mathies im Vorfeld angekündigt, wurde das Zeigen verbotener Symbole konsequent unterbunden und strafrechtlich verfolgt. Die Versammlungsleitung wirkte daraufhin erneut auf die Versammlungsteilnehmer zur Einhaltung der Auflagen ein.

Bereits auf der Anreise zur kurdischen Versammlung fielen den Polizisten fünf Personen in einer uniformähnlichen Bekleidung auf. Da sich nach Überprüfung der Personen herausstellte, dass kein versammlungsrechtlicher Verstoß vorlag, wurden diese entlassen. Nach Überprüfung der Personen stellten Beamte die Personalien der vier Männer und einer Frau fest. Anschließend durften sie an der Kundgebung teilnehmen.

Einsatzkräfte beobachteten von der Hohenzollernbrücke aus einen Mann (27), der einen vermeintlich gefährlichen Gegenstand in seiner Kleidung verstaute. Vor der polizeilichen Kontrolle gelang es dem Mann, den Gegenstand in den Rhein zu werfen. Zeugen schließen nicht aus, dass es sich um einen messerähnlichen Gegenstand gehandelt haben könnte. Der 27-Jährige wurde zunächst in das Polizeigewahrsam gebracht. Von hier brachten ihn Rettungskräfte in ein Krankenhaus, da er über Schmerzen klagte. Die Ermittlungen dauern an. Einsatzkräfte der Wasserschutzpolizei waren ebenfalls eingesetzt.

Rucksack sorgte für Sperrung der Deutzer Brücke

Rucksack sorgte für Sperrung der Deutzer Brücke copyright: Rainer Sturm / pixelio.de
Rucksack sorgte für Sperrung der Deutzer Brücke
copyright: Rainer Sturm / pixelio.de

Gegen 13 Uhr stellten Polizeibeamte einen herrenlosen Rucksack auf der Deutzer Brücke fest. Sie räumten den potentiellen Gefahrenbereich und sperrten die Deutzer Brücke sofort für den Fußgänger, Fahrzeug- und Stadtbahnverkehr. Auch umliegende Straßen waren von diesen Sperrmaßnahmen betroffen. Spezialisten des Landeskriminalamtes wurden zur Untersuchung des Gegenstands eingesetzt. Der Rucksack stellte sich dann als harmlos heraus, so dass die Sperrungen wieder aufgehoben werden konnten.

Wie sich später herausstellte, handelte es sich bei dem Rucksack um Diebesgut. Der Geschädigte meldete sich wenig später bei den Einsatzkräften und noch vor Ort händigten die Beamten dem Mann seine Tasche wieder aus.

Kölns Polizeipräsident zufrieden

Kölns Polizeipräsident Jürgen Mathies war zufrieden mit dem Verlauf der Kurden-Demonstration copyright: Polizei Köln
Kölns Polizeipräsident Jürgen Mathies war zufrieden mit dem Verlauf der Kurden-Demonstration
copyright: Polizei Köln

Kölns Polizeipräsident Jürgen Mathies äußerte sich zufrieden zum Verlauf der Großkundgebung: “Ich freue mich sehr, dass die im Vorfeld geführten konstruktiven Gespräche und das besonnene Verhalten der Menschen auf der Deutzer Werft zu einem friedlichen Verlauf der heutigen Versammlung beigetragen haben.” Die Beamten fertigten bis 19 Uhr 19 Strafanzeigen unter anderem wegen des Verstoßes gegen das Vereinsgesetz.

Am Sonntag, 04.09.2016 stehen Köln weitere Demonstrationen, Versammlungen und Kundgebungen bevor. So hat unter anderem Pro NRW einen Aufzug mit Kundgebung in der Kölner Innenstadt angemeldet. Zwischen 12 und 19 Uhr wird es in Folge dieses Aufzuges in der Kölner City zeitweise zu Verkehrsbehinderungen kommen. Die Anmelderin der Versammlung erwartet 350 Teilnehmer. Gegen diese Versammlung hat eine Vertreterin des linken Spektrums eine Demonstration sowie zwei Mahnwachen angemeldet. 

Update: Diverse “Video-Fakes” von Kurden-Demonstration im Umlauf

Im Nachgang zu der kurdischen Großdemonstration am 3.September 2016 an der Deutzer Werft berichten unterschiedliche Medien darüber, dass entgegen der polizeilichen Auflagen auf der Großleinwand des Veranstalters externe Redner live eingespielt wurden. Gleichlautende Darstellungen werden im Internet verbreitet. Dies entspricht nicht dem tatsächlichen Ablauf, so die Polizei Köln in einer Pressemitteilung vom 04.09.2016. Dabei steht in der Mitteilung: “Fakt ist, dass auf der Leinwand nur das Geschehen auf der Bühne vergrößert dargestellt wurde. Das Einhalten der Auflagen ist durch Polizeibeamte fortwährend bis zum Ende der Kundgebung kontrolliert worden.”