Das Umfeld am Kölner Dom soll schöner werden – So sieht der Siegerentwurf aus

Entwurf des 1. Preisträgers Büro Volker Staab, Berlin
Entwurf des 1. Preisträgers Büro Volker Staab, Berlin

Das Domumfeld in Köln soll schöner werden. Für den Gebäudekomplex der Historischen Mitte, welcher auf der Südseite des Kölner Doms entstehen soll, ist ein architektonischer Entwurf gefunden. Im Rahmen eines europaweit ausgeschriebenen Wettbewerbs hatten 31 renommierte Planungsbüros Vorschläge für den neuen Kulturbaustein gemacht. Dieser soll an prominenter Stelle am Kölner Roncalliplatz – in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kölner Dom – als Kooperationsprojekt von Stadt Köln und Hoher Domkirche zu Köln entstehen.

Eine hochkarätig besetzte Jury, der auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Dompropst Gerd Bachner angehörten, hat die Entwürfe begutachtet und ist zu einem klaren Votum gekommen.

Mit dem 1. Preis wurde der Entwurf des Büros Volker Staab aus Berlin ausgezeichnet

Mit dem 1. Preis wurde der Entwurf des Büros Volker Staab aus Berlin ausgezeichnet
Mit dem 1. Preis wurde der Entwurf des Büros Volker Staab aus Berlin ausgezeichnet

“Der Entwurf überrascht mit einem genialen Gedanken. Er öffnet die Passage des Roncalliplatzes, von der Westseite des Domes kommend, über die eigentliche Platzfläche nach Süden und schafft einen intimen Vorplatz, der drei solitäre Baukörper – das bestehende Römisch-Germanische Museum, den Neubau des Stadtmuseums und den Neubau des Kurien- und Studiengebäudes – verbindet und Besucher zentral zu allen Eingängen führt”, befand die Jury. Die extrem schlüssige städtebauliche Anordnung finde ihre Entsprechung im Inneren des Baukörpers. “Der Grundriss ist äußerst funktional und erfüllt mit einer Vielzahl von Synergien alle gestellten Anforderungen.”

Das Preisgericht unter dem Vorsitz von Julia Bolles-Wilson entschied, auf die Vergabe eines zweiten Preises zu verzichten und stattdessen zwei Büros mit einem dritten Preis auszuzeichnen. Die beiden dritten Preise gingen an die Architekten Caruso St John (London) und Durisch + Nolli (Maasangno). Anerkennungen erhielten die Büros Peter Kulka, (Köln) und Barkow Leibinger (Berlin). Anstelle des Kurienhauses der Hohen Domkirche sowie des benachbarten Verwaltungsgebäudes des Römisch-Germanischen Museums könnte unter Einbeziehung des kleinen Parkplatzes an der Straße “Am Hof” ein Kulturbau entstehen, der die drei Institutionen Römisch-Germanisches Museum, Kölnisches Stadtmuseum und Kurienhaus mit Verwaltungsinstitutionen der Hohen Domkirche und dem Dombauarchiv in enger Nähe zusammenführt. Alle Institutionen stehen für die 2000-jährige Geschichte der Stadt Köln und bewahren wertvolle historische Schätze der Stadt und des Dombaus.

Über die Verbindung der drei Wissenschaftsinstitutionen könnte zugleich ein neuer stadthistorischer Forschungsstandort entstehen, der die international beachteten Sammlungen der drei Institutionen sowie ihre reichen Archiv- und Bibliotheksbestände besucherorientiert zugänglich macht. Insgesamt besteht damit die große Chance, die Historische Mitte Kölns nicht nur räumlich, sondern auch inhaltlich neu zu prägen.

OB Henriette Reker und Dompropst Bachner sprechen von einer “großen Chance”

Oberbürgermeisterin Henriette Reker betont: “Durch diesen Kulturbaustein bietet sich eine Chance, die Domumgebung als Visitenkarte unserer Stadt endlich städtebaulich anspruchsvoll zu gestalten. Zudem haben wir durch den räumlichen Zusammenschluss von Römisch-Germanischem Museum, Stadtmuseum und Kurienhaus der Kirche in unmittelbarer Nähe zum Dom die einzigartige Möglichkeit, die besonderen Bezüge zwischen den beiden historischen Museen der Stadt und dem kulturellen Erbe der Hohen Domkirche hervorzuheben.” Reker fügt hinzu, dieser Neubau könne zugleich einen attraktiven Auftakt zur “Via Culturalis” bilden.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker betont: "Durch diesen Kulturbaustein bietet sich eine Chance, die Domumgebung als Visitenkarte unserer Stadt endlich städtebaulich anspruchsvoll zu gestalten. - copyright: Alex Weis / CityNEWS
Oberbürgermeisterin Henriette Reker betont: “Durch diesen Kulturbaustein bietet sich eine Chance, die Domumgebung als Visitenkarte unserer Stadt endlich städtebaulich anspruchsvoll zu gestalten.
copyright: Alex Weis / CityNEWS

Die “Via Culturalis” soll als bedeutsamer Stadtraum in den kommenden Jahren gestalterisch profiliert und damit stärker in den Fokus gerückt werden. Wer der knapp 800 Meter langen Wegstrecke zwischen dem Dom und der Kirche St. Maria im Kapitol folgt, stößt auf Schritt und Tritt auf kulturelle Highlights wie den ausgegrabenen Statthalterpalast aus der Römerzeit, das im Bau befindliche neue Museum über der Archäologischen Zone, das Historische Rathaus, das Wallraf-Richartz-Museum, den Gürzenich und schließlich St. Maria im Kapitol, eine der ältesten deutschen Kirchen, die auf den Fundamenten eines römischen Tempels erbaut wurde.

“Hier zeigen wir unsere Geschichte”

Dompropst Gerd Bachner erklärt: “Hier im Zentrum der Stadt, in der Umgebung des Doms, kommen Menschen aus aller Welt zusammen, hier zeigen wir unsere Geschichte. Daher ist es erfreulich, dass nun auf der Südseite des Domes eine ansprechende Architektur entstehen wird, die die Menschen zum Verweilen einlädt und sie für die Stadt und ihre Kathedrale begeistert. Mit diesem nun vorliegenden Siegerentwurf hat diese nun erstmals konkretere Formen angenommen.”

Dompropst Gerd Bachner erklärt: "Hier im Zentrum der Stadt, in der Umgebung des Doms, kommen Menschen aus aller Welt zusammen, hier zeigen wir unsere Geschichte. - copyright: Alex Weis / CityNEWS
Dompropst Gerd Bachner erklärt: “Hier im Zentrum der Stadt, in der Umgebung des Doms, kommen Menschen aus aller Welt zusammen, hier zeigen wir unsere Geschichte.
copyright: Alex Weis / CityNEWS

Der neue Gebäudekomplex soll knapp 14.000 Quadratmeter Nutzfläche umfassen. Die Entwürfe der Preisträger werden nun einer detaillierten Kostenprüfung unterzogen. Danach wird der Rat der Stadt Köln und das Metropolitankapitel der Hohen Domkirche Köln über den Bau entscheiden.

Ausstellungen

Die Bürger haben in zwei Ausstellungen Gelegenheit, sich über die eingereichten Entwürfe zu informieren. Die Ausstellung der Arbeiten der Preisträger ist vom 31. Oktober, 13 Uhr, bis einschließlich 4. November 2016 (außer an Allerheiligen am 1. November) im Lichthof des Spanischen Baus zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Montag, Mittwoch und Donnerstag 8 bis 16 Uhr, Freitag 8 bis 12 Uhr.

Die Ausstellung aller Arbeiten erfolgt vom 7. November bis 1. Dezember 2016 in der Magistrale des Stadthauses in Deutz, Willy-Brandt-Platz 2, 50679 Köln. Die Öffnungszeiten sind: Montag, Mittwoch und Donnerstag 8 bis 16 Uhr, Dienstag 8 bis 18 Uhr und Freitag 8 bis 14 Uhr.