Schnelleres Verfahren für Neubau der Leverkusener Brücke zugesagt

In einem gemeinsamen Brief, den sie Bundesverkehrsminister Dobrindt übergeben haben, fordern Roters und Buchhorn von Bund und Land ein sofortiges Maßnahmenpaket zu Sicherung der Mobilität in der Region. / copyright: alipictures / pixelio.de
In einem gemeinsamen Brief, den sie Bundesverkehrsminister Dobrindt übergeben haben, fordern Roters und Buchhorn von Bund und Land ein sofortiges Maßnahmenpaket zu Sicherung der Mobilität in der Region.
copyright: alipictures / pixelio.de

Mit dem dringenden Appell, den geplanten Neubau der maroden Leverkusener Autobahnbrücke zu beschleunigen, haben sich Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters und sein Leverkusener Amtskollege Reinhard Buchhorn bei einem gemeinsamen Gespräch an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt gewandt.

Um das Verfahren für
den dringend benötigten Ersatzbau der Brücke nicht unnötig zu verzögern,
müssten Planfeststellungsverfahren und Bau der einzelnen Teilabschnitte
für die Brücke und die Anschlüsse in Richtung Westen und Osten
von-einander getrennt werden.

Dobrindt sagte bei dem Gespräch in Düsseldorf zu,
eine Verfahrensbeschleunigung für den Brückenneubau ermöglichen zu
wollen. Erfreut zeigten sich die beiden Oberbürgermeister über die
Ankündigung des Bundesverkehrsministers, dass der Bund die Finanzierung
für das Neubauvorhaben sichern will.

In einem gemeinsamen Brief,
den sie Bundesverkehrsminister Dobrindt übergeben haben, fordern Roters
und Buchhorn von Bund und Land ein sofortiges Maßnahmenpaket zu
Sicherung der Mobilität in der Region. Es umfasst folgende Punkte:

  • Einbringung eines Verfahrensbeschleunigungsgesetzes für den Ersatzbau der Leverkusener Rheinbrücke
  • Finanzierungszusage des Bundes für die Gesamtmaßnahme Rheinquerung A1 bis Autobahn-Kreuz Leverkusen
  • Unmittelbare
    großräumige Umleitung des Transitverkehrs über die benachbarte
    Autobahnen, um die innerstädtischen Brücken und Straßen in Köln und
    Leverkusen zu entlasten, die bereits jetzt mit der Aufnahme des Verkehrs
    an ihren Kapazitätsgrenzen sind
  • Sofort wirksame Überprüfung und
    konsequente Ahndung von Verstößen gegen die Fahreinschränkungen für
    Lastwagen auf der Leverkusener Brücke, um die Gefahr einer Vollsperrung,
    deren Auswirkungen als katastrophal zu bezeichnen wären, zu bannen
  • Bereitstellung
    zusätzlicher Zugeinheiten der DB AG im Rahmen der bestehenden
    Möglichkeiten zur Erhöhung der Kapazitäten im Pendlerverkehr
  • Sicherstellung
    der Finanzierung und schnellstmögliche Realisierung des
    Rhein-Ruhr-Express (RRX) zur Entlastung der Brücken- und
    Straßeninfrastruktur

Bei den in der Zwischenzeit
erfolgten Bauwerksprüfungen an der maroden Leverkusener Autobahnbrücke
habe sich gezeigt, dass die alte Konstruktion definitiv durch einen
Neubau ersetzt werden müsse. Was aber für Köln und Leverkusen mindestens
ebenso dramatisch sei, sei das nicht unwahrscheinliche Szenario einer
dauerhaften Gewichtsreduzierung für Lastwagen auf der maroden
Autobahnbrücke auf 3,5 Tonnen bis zur Inbetriebnahme der neuen Brücke
mit allen Konsequenzen für die Region.

Schon jetzt stellt die
Sperrung der Leverkusener Autobahnbrücke für Lastwagen über 3,5 Tonnen
die Infrastruktur in Köln und Leverkusen vor erhebliche
Herausforderungen. Immer mehr Lastwagenfahrer nutzen innerstädtische
Routen. So hat sich die Anzahl der Lastwagen auf der Mülheimer Brücke
nach aktuellen Zählungen inzwischen mehr als verdoppelt. Diese Brücke
ist jedoch selbst dringend reparaturbedürftig, ihre Sanierung muss im
Jahr 2015 zwingend beginnen.

“Unabhängig von ihrem
baulichen Zustand sind die Kölner Rheinbrücken sowie ein Großteil der
Straßen in Köln und Leverkusen bereits jetzt an der Grenze ihrer
Leistungsfähigkeit und nicht mehr aufnahmefähig für den immensen
Mehrverkehr, der durch die Arbeiten und die Ablastung der Leverkusener
Brücke verlagert wird,” so die beiden
Oberbürgermeister in ihrem Brief an den Bundesverkehrsminister. Die
Situation werde sich durch die Sanierung der Mülheimer Brücke, bei der
ab voraussichtlich 2016 zeit-weise nur noch eine Fahrspur pro Richtung
zur Verfügung stehe, zusätzlich weiter verschärfen.

Eine
Abkoppelung der Verfahren zum Leverkusener Brückenneubau und zu den
Anschlüssen in Richtung Westen und Osten ermögliche die Sicherung der
Mobilität und gleichzeitig eine offene Diskussion mit den Bürgerinnen
und Bürgern über die Ausgestaltung des Autobahnneubaus in
Siedlungsbereichen.

So fordern ein Teil der Bevölkerung und der
Rat in Leverkusen eine Lösung in Tieflage als Ersatz für die bisherige
“Stelzenautobahn” als Zufahrt zur Leverkusener Autobahnbrücke. Die
Diskussion darüber müsse durch den ersten Planungsabschnitt
“Rheinbrücke” weiter ermöglicht werden, um so auch die Akzeptanz bei den
Bürgerinnen und Bürgern zu gewährleisten. In jedem Fall bedürfe dieser
Autobahnabschnitt auch einer sorgfältigen Abwägung unter Beteiligung der
Bürgerinnen und Bürger.

Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ ver.di