Bombe an der Mülheimer Brücke in Köln-Riehl erfolgreich um 15:53 Uhr entschärft

Kölns größte Bombenentschärfung steht bevor. / copyright: Thorben Wengert/ pixelio.de
Kölns größte Bombenentschärfung steht bevor.
copyright: Thorben Wengert/ pixelio.de

Um 15.53 Uhr ist die 20-Zentner-Bombe an der Mülheimer Brücke durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst entschärft worden. Alle Straßensperrungen werden nun nach und nach wieder aufgehoben und abgeräumt. Die Anwohner können in ihre Wohnungen zurückkehren.

16:41: Oberbürgermeister Roters dankt allen Beteiligten

Um kurz vor 16 Uhr war die 20-Zentner-Bombe amerikanischer Bauart entschärft. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst konnte die beiden Zünder des Blindgängers problemlos unschädlich machen. Dem vorausgegangen war die größte Evakuierung in Köln in der Nachkriegszeit. Rund 20.000 Personen mussten den gesperrten Bereich von 1.000 Metern rund um Fundort links und rechts der Mülheimer Brücke verlassen. Darunter auch mehr als 1.100 Bewohner der Sozial-Betriebe Köln, die auf die Hilfe von Feuerwehr und Rettungsdiensten angewiesen waren.

Oberbürgermeister Jürgen Roters dankt allen Beteiligten für die professionelle Zusammenarbeit und den Anwohnern für ihre erneute gute Kooperation:

Die Evakuierung und Entschärfung sind optimal verlaufen. Allen hauptamtlichen Helfern, die dazu beigetragen haben, gilt meine Anerkennung. Mein herzlicher Dank gilt selbstverständlich auch den vielen ehrenamtlichen Helfern, die die Betreuung und Transport der Bewohnerinnen und Bewohner der Sozial-Betriebe Köln sichergestellt haben. Auch ihnen und den Arbeitgebern, die ihre Mitarbeiter freigestellt haben, sage ich: Es ist gut zu wissen, dass Köln sich auf sie verlassen kann.

Alle Straßensperrungen werden seit 16 Uhr sukzessive wieder aufgehoben. Die Anwohnerinnen und Anwohner können in ihre Wohnungen zurückkehren. Auch die Hauptverkehrsstraßen sind noch rechtzeitig vor Beginn des Berufsverkehrs wieder freigegeben. Für die Rheinschifffahrt und die Kölner Verkehrs-Betriebe gilt ebenso wieder freie Fahrt. Die Rücktransporte in die Alten- und Pflegeeinrichtung in der Boltensternstraße werden aufgrund der Vielzahl der Fahrten noch einige Stunden in Anspruch nehmen.

15:59 Uhr: Bombe entschärft – Sperrungen werden wieder aufgehoben

Um 15.53 Uhr ist die 20-Zentner-Bombe an der Mülheimer Brücke durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst entschärft worden. Alle Straßensperrungen werden nun nach und nach wieder aufgehoben und abgeräumt. Die Anwohnerinnen und Anwohner können in ihre Wohnungen zurückkehren. Auch die Schifffahrt auf dem Rhein und der Luftverkehr sind wieder freigegeben.

Der Rücktransport der mehr als 1.100 Bewohnerinnen und Bewohner der Sozial-Betriebe Köln (SBK) wird von Feuerwehr und den Hilfsorganisationen aufgenommen. Dies wird je nach Verkehrsaufkommen etwa fünf bis sechs Stunden in Anspruch nehmen.

Die KVB-Linien 13, 18 und 140 fahren wieder nach Fahrplan. Es kann jedoch noch zu Verzögerungen bei den Kölner Verkehrs Betrieben kommen.

13:55 Uhr: Räumung der Wohnviertel und der Alteneinrichtung im Zeitplan

Der Großeinsatz von Stadt, Polizei und vielen weiteren Organisationen im gesperrten Bereich rund um die Mülheimer Brücke ist am heutigen Mittwoch, 27. Mai 2015, in den frühen Morgenstunden angelaufen. Planmäßig wurde mit den Evakuierungen und Sperrungen in den Wohnvierteln in Riehl und Mülheim begonnen.

Im Umkreis von 1.000 Metern rund um den Bombenfundort am Kuhweg darf sich zum Zeitpunkt der Entschärfung niemand mehr aufhalten.

Rund 800 Einsatzkräfte kümmern sich um die Freiräumung des Geländes und um die notwendigen Krankentransporte. In der Mittagszeit werden rund 400 Helferinnen und Helfer einen Teil der bisherigen Kräfte ablösen.

Eine besondere Herausforderung ist wie bei den Evakuierungen im vergangenen Jahr die Freiräumung der Alten- und Pflegeeinrichtung der Sozial-Betriebe Köln (SBK) an der Boltensternstraße. Von dort müssen mehr als 1.100 Bewohner in andere Einrichtungen begleitet werden. Etwa 150 der dortigen Bewohner konnten mit Hilfe von Verwandten eigenständig für ein Verlassen des SBK-Geländes sorgen. Die Räumung verläuft bisher im üblichen Zeitplan. Gegen 13 Uhr waren bereits zwei Drittel der vorzunehmenden Transporte erfolgt.

Stadtdirektor Guido Kahlen weist darauf hin, dass die aktuelle, große Kraftanstrengung aller beteiligten Organisationen notwendig ist, um eine höchstmögliche Sicherheit für alle Betroffenen sicher zu stellen. Guido Kahlen: “Alle Maßnahmen haben das Ziel, die Evakuierungen so weit wie möglich ohne Belastungen für alle Betroffenen vorzunehmen. Dies gilt insbesondere für die Bewohnerinnen und Bewohner der Alten- und Pflegeeinrichtung an der Boltensternstraße. Ich danke im Besonderen allen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, dass sie ihre Kräfte für den heutigen Einsatz freigestellt haben.”

Die ersten Rundgänge des Ordnungsdienstes durch das gesperrte Gebiet, um festzustellen, ob alle Wohnungen frei sind, waren gegen 11.15 Uhr beendet. Dies gilt auch für das Axa-Hochhaus und die benachbarte Jugendherberge. Derzeit läuft sowohl in Köln-Riehl als auch in Köln-Mülheim der zweite so genannte „Klingelrundgang“.

Zwei Personen konnten nur mit Hilfe der Polizei zum Verlassen des gesperrten Bereichs veranlasst werden. Aus dem Evakuierungsgebiet mussten bisher insgesamt 31 Personen liegend transportiert werden, zehn von ihnen wurden in Krankenhäuser untergebracht.

Zwei Flüchtlingswohnheime an der Boltensternstraße waren bereits um 10 Uhr freigeräumt. 455 Bewohner mussten umgesiedelt werden. Die Sperrungen der untergeordneten Wohnstraßen innerhalb der 1.000-Meter-Linie wurden ab 10 Uhr eingerichtet.

20-Zentner-Bombe ist freigelegt

Die 20-Zentner-Bombe ist mittlerweile freigelegt. Nach Aussage des Kampfmittelbeseitigungsdienstes sind die Zünder der Bombe frei zugänglich. Für die Entschärfung sind keine Besonderheiten an der Bombe auszumachen.

Zusätzlich zur linksrheinischen Anlaufstelle Barbarastraße bietet die Stadt auch die Turnhalle des Erich-Kästner-Gymnasiums in der Castroper Straße an. Rechtsrheinisch wurde im Bezirksrathaus Mülheim zusätzlich zu den Räumen im Bistro der Saal der dortigen Volkshochschule zur Verfügung gestellt.

Um an die Bombe zu gelangen, musste die Fahrbahn des Kuhwegs im Bereich der Mülheimer Brücke aufgenommen werden. Die Straße soll ab dem morgigen Donnerstag wieder hergestellt werden. Voraussichtlich ist sie ab kommenden Montag, 1. Juni 2015, wieder frei.

Johannes Feyrer, Direktor der Feuerwehr Köln: “Dies ist heute eine große Herausforderung für den Kölner Rettungsdienst. Üblicherweise gibt es für uns am Tag etwa 300 Transporte. Heute sind es 1.500 Transporte zusätzlich. Darum unterstützen uns auch die Freiwillige Feuerwehr, die Hilfsorganisationen und viele überörtliche Kräfte aus dem Regierungsbezirk Köln, darunter auch viele Ehrenamtler. Dafür herzlichen Dank!”

CityNEWS wird über neue Planungsstände, insbesondere über die Sperrungen und über den weiteren Zeitplan, fortlaufend informieren.

Autor: Redaktion / Stadt Köln