Beruf Detektiv – spannende Arbeit und echte Herausforderung

Schon als Kind der Baby-Boomer-Generation erfährt man von einer Berufsgruppe, die eigentlich dadurch auffällt, dass sie eben nicht auffällt. An Muttis Hand durch die Kaufhäuser streifen, mal eben mit der anderen Hand eine Kleinigkeit mitgenommen… aber Mama hat aufgepasst und erklärt dem Nachwuchs, dass man alle Waren an der Kasse bezahlen muss. Denn sonst begeht man einen Ladendiebstahl, der zur Anzeige gebracht wird. Um sogenannte Langfinger abzuschrecken oder auf frischer Tat zu ertappen, haben Geschäfte Detektive angestellt, die Kunden beobachten und eingreifen, wenn sie ein Delikt erkennen.

50 Jahre später haben hochmoderne Video-Überwachungssysteme den Kaufhausdetektiv zwar nicht komplett verdrängt. Aber wer als Detektiv nicht im Kaufhaus tätig ist, kann sein Können auf zahlreichen anderen Feldern unter Beweis stellen. Informationen beschaffen, Szenen als Beweisstücke fotografieren, natürlich auch einmal mit einer Autoverfolgung eines der gängigen Klischees bedienen – sowohl Privatleute als auch Wirtschaftsunternehmen greifen auf den Rat der Experten zurück.

Wenn der Arzt des Arbeitnehmers “Doc Holiday” heißt

Firmen haben dafür gute Gründe. Das beginnt beim Spesenbetrug durch Mitarbeiter, setzt sich fort über Angestellte, die “Doc Holiday” aufsuchen, sich also krank melden, ohne Beschwerden zu haben. Schlimm genug, aber noch größer ist der Schaden, wenn ein solcher Mitarbeiter für die Krankenzeit bei der Konkurrenz anheuert.

Und beim Stichwort Markenpiraterie geht es gar um die Existenz des Unternehmens. Gefälschte Produkte, meist aus dem asiatischen Raum, überschwemmen die hiesigen Märkte. Die kaum vom Original zu unterscheidenden Fälschungen aus Asien müssen bereits vor Ort bekämpft werden. Hierzu bedarf es den Einsatz erfahrener Ermittler, die sich in dem fremden Kulturkreis auskennen.

Die Ausbildung zum Detektiv kann zwischen zwei Monaten und zwei Jahren liegen. Egal ob in Vollzeit oder Teilzeit, nach Abschluss der Ausbildung kann man sich spezialisieren, als Privatdetektiv, Kaufhausdetektiv, oder man wagt den Sprung in die Selbstständigkeit mit einer Wirtschaftsdetektei. Wer sich entschließt, Detektiv zum Beruf zu machen, sollte mindestens 18 Jahre alt sein. Die Ausbildung und Abschlussprüfung kann beispielsweise bei den Industrie- Handelskammern absolviert werden. Aber auch viele private Bildungsträger haben entsprechende Kurse im Programm.

Vom Partner betrogen – Frauen wie Männer nutzen Detektive gleichermaßen

Wer sich für die Laufbahn des Privatdetektivs entscheidet, kann mit abwechslungsreichen Tätigkeiten rechnen. Bei Unterhaltsangelegenheiten etwa ist eine effiziente Beweissicherung entscheidend. Auch nach einer Trennung geht es bei beiden Partnern um Geld. Hier können Privatermittler recherchieren, ob ein Partner größere Geldmengen oder sonstige Werte verschleiert, um weniger zahlen zu müssen. Nicht zu vergessen der Klassiker, wenn in einer Beziehung ein Partner den anderen betrügt. Ob für den Nachweis eher Frauen oder Männer einen Detektiv einschalten, hält sich dabei in etwa die Waage, so die Einschätzung von Experten.