Picknicks und Spiele verschönern Kindern langweilige Spaziergänge

Kindern macht es meist großen Spaß, die Wegzehrung selbst auszusuchen und unterwegs nach einem geeigneten Platz für das Picknick Ausschau zu halten. / copyright: M. Großmann / pixelio.de
Kindern macht es meist großen Spaß, die Wegzehrung selbst auszusuchen und unterwegs nach einem geeigneten Platz für das Picknick Ausschau zu halten.
copyright: M. Großmann / pixelio.de

Die Aussicht auf einen Spaziergang löst bei Kindern meist wenig Begeisterung aus. Die Argumente Erwachsener, einfach mal frische Luft zu schnappen und sich ein bisschen zu bewegen, sind für Kinder kaum nachvollziehbar.

«Langweilig, doof, keine Lust», nölt der Nachwuchs – manchmal auch die ganze Strecke über. «Wenn das Ziel des Ausflugs einem Kind nicht attraktiv scheint, mag es dort meist auch nicht hinlaufen», sagt Ute Glaser, Autorin des Ratgebers «Die Eltern-Trickkiste».

Wer partout kein spannendes Ziel wie etwa die große Parkhausbaustelle anbieten kann, sollte daher versuchen, die Strecke an sich etwas kindgerechter zu gestalten. «Was immer gut zieht, ist ein Picknick», sagt die Pädagogin aus dem nordrhein-westfälischen Kürten. Selbst im Winter könne man ein bisschen Proviant einpacken und irgendwo Rast machen. «Kindern macht es meist großen Spaß, die Wegzehrung selbst auszusuchen und unterwegs nach einem geeigneten Platz für das Picknick Ausschau zu halten.»

Bekannte Pfade verlassen

Manchmal ist es auch eine Frage der Definition: Anstatt den Kleinen einen Spaziergang vorzuschlagen, könne man sie auch zu einer «Erlebniswanderung» einladen. «Dabei geht man dann nicht die altbekannten Wege, sondern auch mal querfeldein, über kleine Bäche und auf anderen interessanten Pfade», sagt Glaser.

Auch lustige Spiele können Kindern den leidigen Fußmarsch verschönern. «Ein tolles Spiel für Spaziergänge ist das Gehen auf unterschiedliche Weise», sagt Glaser. Am besten fange ein Erwachsener an und schlage vor, bis zu einem bestimmten Punkt beispielsweise auf einem Bein zu hüpfen. «Dort angekommen darf dann eines der Kinder aussuchen, wie die Gruppe sich nun fortbewegt.» Ob man singend weitergeht oder sich mit geschlossenen Augen vom anderen führen lässt – der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Wer kann am Schnellsten bis 50 zählen?

«Mit älteren Kindern kann man unterwegs auch kleine Stoppuhr-Wettbewerbe veranstalten», sagt Ute Glaser. Dazu messe man beispielsweise die Zeit, in der ein Kind bis 50 zählen kann, das Alphabet vorwärts oder rückwärts aufsagt, oder man zählt, wie viele Süßigkeitensorten ihm in einer Minute einfallen.

«Auch das Angebot, einen Freund zum Spaziergang mitzunehmen, überzeugt Kinder oft», sagt die Autorin. Während der Ausflug allein mit den Eltern und Geschwistern den Kleinen langweilig scheint, wird er in Begleitung eines Spielkameraden schon zu etwas ganz Besonderem.

Autor: Redaktion / dapd / http://bvap.de