CityNEWS im Interview mit der Media-Beraterin, Trainerin und Moderatorin "EiQ" Anke Fabian

Das Motto von Anke Fabian:Eine Idee zu haben ist einfach. Eine Idee erfolgreich umzusetzen, ist einfach gut. / copyright: EiQ inspirational quality
Das Motto von Anke Fabian:Eine Idee zu haben ist einfach. Eine Idee erfolgreich umzusetzen, ist einfach gut.
copyright: EiQ inspirational quality

In über zwanzig Agenturjahren hat Anke Fabian ihr vielfältiges Wissen erworben und kümmert sich um strategische Media-Beratung, bei der Marktinteraktion, Kundenzufriedenheit und neue Absatzwege eine wichtige Rolle spielen. Ihr Motto: Eine Idee zu haben ist einfach. Eine Idee erfolgreich umzusetzen, ist einfach gut.

CityNEWS: Frau Fabian, was genau bedeutet EiQ?

Anke Fabian: Ja, ich gestehe, das ist etwas um die Ecke gedacht: Es ist die lautmalerische Umformung des englischen i (ei) q (kju) und bedeutet “inspirational quality”. Mir geht es immer um Ideen und dabei immer auch um Qualität.

CityNEWS: Sie sind Media Beraterin, Trainerin und Moderatorin. Wie passt das zusammen?

Anke Fabian: (lacht) Naja, wenn man ein wenig schon auf der Erde wandeln durfte, kommt so einiges an Kompetenzen zusammen. Es geht in allen Fällen um die Verknüpfung von Menschen, Medien, Märkten und Meinungen.

In der Beratung geht es um die effizienteste Mediennutzung und um das ´wie` und vor allem das ´warum`. Wir haben zwar 1000 Medien, aber stets nur ein Budget. Hier helfen Zahlen, Daten, Fakten und Erfahrung. Nicht alles, was alt ist, ist deshalb schon wirkungslos und nicht alles, was neu ist, ist per se erfolgreich. Das ist stets sorgfältig zu prüfen. Viele Unternehmen insbesondere im Mittelstand profitieren hier von langjähriger Erfahrung, die ich dann eben auch in Seminaren vermitteln kann. Am 12.03.2013 gibt es im Bonner Plenarsaal ein Mittelstandsplenum mit einem umfassenden Programm, tollen Rednern und Workshops. Einen davon gebe ich, da können Sie einen Eindruck gewinnen!

Die Moderation ist dagegen der öffentliche Austausch, der mich reizt. Moderieren zu können ist etwas Wunderbares. Mir liegt viel daran, gute Themen mit guten Personen zu besprechen und die Inhalte so lenken, dass es auf dem Podium zu einem lebendigen Austausch kommt so dass das Publikum für sich was mitnimmt. Das macht richtig Spaß und das merken die Leute. Oder bei Tagungen und sonstigen Anlässen einen eigenen Faden zu spinnen zwischen den Referenten, Themen und Abläufen.

CityNEWS: Können Sie uns Beispiele nennen?

Anke Fabian: Ich nenne Ihnen eines, das aber etwas ausführlicher: Neulich gab es eine zweitägige Fachtagung zum Thema “Veränderungsmanagement im Behindertenbereich”. Eine Tagung für Entscheider in der Sozialwirtschaft. Was ich alles gelernt habe! Die Sozialwirtschaft unterliegt hohen Ansprüchen und gleichzeitig einem enormen Druck nach stärkerer Ökonomisierung. Ein Thema, das nicht nur für diesen Bereich interessant ist. Solche Aufträge bieten mir zwei Chancen: Einen eigenen Beitrag zu leisten, weil ich mich intensiv vorbereiten muss. So sehe ich wieder einen Teilaspekt der Gesellschaft mit anderen Augen und nehme also selbst viel mit. Wussten Sie, dass wir 6,8 Millionen Behinderte haben und dass davon 36% in NRW leben, während wir nur 21% des bundesdeutschen Bevölkerungsanteils stellen?

Mir ist zum Beispiel dabei auch klar geworden, dass Wirtschaft und Sozialwirtschaft miteinander mehr kooperieren sollten. Wir können nur so die hehren Ziele der Landesregierung auch verwirklichen. Man kann mit Sicherheit voneinander profitieren. Zum Beispiel liest man, dass Werkstätten im Aufschwung seien durch immer mehr Aufträge. Das aber scheint nicht zu stimmen, die Auftragslage ist eher rückläufig und die Konkurrenz sitzt in Asien!

CityNEWS: Das hört sich nach Engagement und Identifikation an?

Anke Fabian: Naja, also erstens soll der jeweilige Auftraggeber zufrieden sein mit der Leistung, die er für sein Geld zu recht erwarten darf. Aber zweitens möchte ich tatsächlich bis zu meiner Rente, was erst in neun Jahren so weit ist, noch einiges tun, was wirklich sinnvoll ist und zusätzlich Spaß macht.

Ein zweites Beispiel: Wir planen eine Gesprächsreihe ab 2013 in Kirchen. Wir möchten diese schönen Ruheräume füllen, indem wir sinnvolle und anspruchsvolle Diskussionen führen und um einen Brücke zu bauen zwischen einer werteorientierten Denkweise und dem täglichen Wahnsinn. Wir möchten einen Beitrag leisten, um Mut zu machen für ethisches Denken und Handeln in der Wirtschaft, also nicht nur drüber schreiben und reden, sondern wirkliches Tun. Wie einer meiner Studenten mich vorige Woche nach der Prüfung fragte: Wie kann ich vermeiden, ein A… zu werden, wenn ich dennoch erfolgreich sein will? Keine ganz dumme Frage, finden Sie nicht?

CityNEWS: Sie lehren auch noch?

Anke Fabian: Ja, seit sechs Jahren an der Uni Duisburg-Essen in den Wirtschaftswissenschaften bei dem kongenialen Professor Doktor Hendrik Schröder im Marketing. Media ist in der Realwirtschaft ein Milliardengeschäft, findet aber an Universitäten kaum statt. Das hat mich gewundert und hier schließe ich eine Lücke mit einem besonderen Fokus: International Media Management.

In einfachen Worten: wie führt man sein Unternehmen medial durch die Welt. Neben der Vermittlung von Fachwissen, die in eine internationale Prüfungsaufgabe mündet, bekommen die Studierenden von mir viele Praxisbeispiele aus meiner Agenturzeit. Ich habe bei Grey begonnen mit HB und Wella, bin bei BBDO in den 90igern in die Media übergegangen und hier begann auch meine Nischenposition mit dem internationalen Teil des Geschäftes und der industriellen Ausrichtung mit Kunden wie Thyssen, Hoesch, Höchst, später langjährig Mannesmann, Veba, Deutsche Telekom und Linde. Zuletzt koordinierte ich europaweit die Media-Belange von General Motors von einer namhaften Frankfurter Media-Agentur aus.

Diese Erfahrung weiterzugeben ist mir wichtig. Und daneben coache ich diese jungen Menschen dann so gut ich kann mit den Nebenschauplätzen “Schlüsselqualifikationen”: sprechen, auftreten, argumentieren und dem kleinen Quäntchen positiver Grundstimmung für den Alltag. Sie werden es brauchen.

CityNEWS: Wenn Sie so themenlastig sind, was sind denn für Sie die größten Herausforderungen für die nächsten, sagen wir mal, zehn Jahre?

Anke Fabian: Wenn wir die aktuellen Tagesthemen mal außen vor lassen sind es für mich von zehn möglichen Themen drei, die über allem stehen: Das Beenden unseres all umfassenden Ausgrenzungsdenkens, eine deutlichere Fokussierung auf Bildung sowie die Entwicklung einer mehr gemeinwohlorientierten Gesellschaft.

CityNEWS: Was meinen Sie mit Ausgrenzung?

Anke Fabian: Wir reden über Fachkräftemangel, aber der überwiegende Teil derer, die in sehr langen Einstellungsverfahren ausgewählt werden, sind immer noch überwiegend jung, männlich, weiß. Frauen mögen ja nett anzusehen sein, aber jung können sie potentiell schwanger werden, alleinerziehend gelten sie als unzuverlässig – was völliger Blödsinn ist, ich war das auch und habe einen guten Weg gemacht – und in die Führung finden Sie nur schwer den Zugang. Über 45 darf man nicht sein und aus einem anderen Land ist auch nicht ganz einfach. Da kann man sich doch schon fragen, ob das so stimmt mit dem Fachkräftemangel.

CityNEWS: Heißt das, Sie kämpfen für die Frauenquote?

Anke Fabian: Kämpfen? Das gefällt mir so nicht. Ja, ich bin für die Frauenquote und zwar aus lediglich einem einzigen Grund: Solange wir nicht eine kritische Masse an Frauen in entscheidenden Positionen haben, solange können wir keinen Beweis erbringen, dass man auch anders profitabel wirtschaften kann. Wobei ich
nicht behaupte, dass die Welt besser wird, wenn Frauen an die Macht kommen. Wir sind nicht die besseren Menschen und wir haben auch nicht die besseren Lösungen. Für mich geht es nur gemeinsam. Ich bin eher themenbewegt.

CityNEWS: Dennoch haben Sie eine eigene Talkshow für Frauen entwickelt?

Anke Fabian: Nicht für Frauen, sondern eher für Männer und dann mit Führungsfrauen. Um zu zeigen, dass wir bereits mehr haben als man kennt. Und zwar an allen Stellen, überall und in allen wirtschaftlich relevanten Bereichen. In zwanzig Jahren – so denke ich – werden auch die höheren Führungspositionen deutlich mehr mit Frauen besetzt sein, da wächst viel gut ausgebildetes Potenzial gerade heran.

CityNEWS: Zurück zur Talkrunde…

Anke Fabian: Ach ja, also der M-Talk findet seit sechs Jahren in IHKs statt. Hier biete ich Führungsfrauen zu Wirtschaftsthemen eine Plattform. Ob harte Themen wie Finanzen oder eher weiche wie die Unternehmensethik – das war neu. Rein weibliche Podien gab es bisher nur im Rahmen der Frauennetzwerke. Ich habe mit bisher 35 Abenden in 18 IHKs und 23 verschiedenen Themen im Ende vermutlich mehr bewirkt als wir messen können. Einmal waren wir auch schon in Köln und viermal in Düsseldorf! Das nur nebenbei. In 2013 gibt es auch in Köln wieder einen Abend. Und ich beginne jetzt mit dem Blick nach vorn, mit gemischten Podien. Es wird Zeit, die jeweiligen Stärken zu bündeln.

CityNEWS: Frau Fabian, wir haben den Eindruck, Sie könnten ein Buch füllen…

Anke Fabian: Mindestens eins…

CityNEWS: Für heute vielen Dank für das Gespräch, wir bleiben am Ball.

Weitere Infos zu Anke Fabian finden Sie unter: www.inspirational-quality.de und nähere Informationen zum Programm sowie die Möglichkeit zur Anmeldung zum Mittelstandsplenum finden Sie hier: www.mittelstandsplenum.de.