Davor haben die Deutschen Angst

Auf Platz eins in der Rangliste der düsteren Gedanken: die Angst, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden. / copyright: Kurt Michel / pixelio.de
Auf Platz eins in der Rangliste der düsteren Gedanken: die Angst, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden.
copyright: Kurt Michel / pixelio.de

Rechtliche Risiken lauern im Alltag an jeder Ecke – ob im Straßenverkehr, bei der Arbeit oder beim Abschluss von Verträgen. Dieser Gefahren sind sich die Deutschen durchaus bewusst. Das veranschaulichen die Ergebnisse des ROLAND Rechtsreport 2015.

Die Studie entsteht jährlich in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach und beleuchtet die Einstellung der Bevölkerung zum deutschen Rechtssystem und zur Mediation. Dieses Mal wurden außerdem die rechtlichen Sorgen der Deutschen und ihre Einstellung zu bundesweiten Volksabstimmungen untersucht.

Angst vor Verkehrsunfällen, Behandlungsfehlern und Straftaten

Auf Platz eins in der Rangliste der düsteren Gedanken: die Angst, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden. Ganze 60 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen diese Vorstellung hin und wieder Sorgen bereitet.

Aber auch die Befürchtung, ihrem Arzt könne ein Behandlungsfehler unterlaufen, ist in den Köpfen der Deutschen sehr präsent. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) empfindet ärztliches Versagen als potenzielles rechtliches Risiko.

Die drittgrößte Sorge sind laut ROLAND Rechtsreport Straftaten wie Diebstahl, Einbruch und Körperverletzung. 46 Prozent der Studienteilnehmer fürchten, einem dieser Delikte zum Opfer zu fallen.

Andere Generationen, andere Sorgen

Wie in allen anderen Lebensbereichen gilt auch für rechtliche Sorgen: Jede Phase hat ihre eigenen Schwerpunkte. So machen sich junge Leute viel eher Gedanken, dass es beim Abschluss von Verträgen zu rechtlichen Problemen kommt, als die ältere Generation. 26 Prozent der 16- bis 29-Jährigen nannten diesen Punkt als mögliches Risiko. Unter den über 60-Jährigen waren es gerade einmal elf Prozent.

Auch das Thema Mobbing beschäftigt die unter 30-Jährigen mit 21 Prozent relativ stark. Dagegen gaben nur fünf Prozent der Senioren an, dieses Problem als rechtliches Risiko einzustufen.

Auffällig ist in dieser Altersgruppe allerdings, dass mit 66 Prozent die deutliche Mehrheit einen ärztlichen Behandlungsfehler fürchtet. Unter den 16- bis 29-Jährigen sind es im Vergleich immerhin noch 38 Prozent.

Unterschiedliche Bedenken von Frauen und Männern

Auch der Blick auf die Geschlechter bringt einige Unterschiede zutage. Denn obwohl Frauen und Männer sich grundsätzlich ähnlich viele Sorgen machen, geht die Art der Bedenken in einigen Bereichen deutlich auseinander. Das fällt besonders bei den Themen Behandlungsfehler und Straftaten auf. 59 Prozent der Frauen vertrauen ihrem Arzt nur bedingt, und gut die Hälfte (51 Prozent) hat Angst vor einer Straftat. Bei den Männern sind es im Gegensatz dazu jeweils nur 49 und 40 Prozent. Eine rechtliche Achillesferse haben die Herren der Schöpfung dann aber doch: Knapp jeder dritte (31 Prozent) befürchtet, wegen einer Ordnungswidrigkeit hinterm Steuer belangt zu werden – bei den Frauen ist es nur jede fünfte (20 Prozent).

Der ROLAND Rechtsreport 2015 kann über folgenden Link heruntergeladen werden: www.roland-gruppe.de/rechtsreport

Autor: Redaktion / ROLAND Rechtsschutz