Wann öffnet die "SonnenscheinEtage" in Köln? CityNEWS im Gespräch mit Betreiber Andy Keunecke

Andy Keunecke im Gespräch mit CityNEWS. / copyright: SonnenscheinEtage
Andy Keunecke im Gespräch mit CityNEWS.
copyright: SonnenscheinEtage

Die ersten warmen Sonnenstrahlen kitzeln die Kölner. Zu einem beliebten Hot-Spot in der Domstadt hat sich in den letzten Sommern die “SonnenscheinEtage” entwickelt. Kölns höchste und schönste Rooftop- Location ist derzeit “noch” geschlossen. CityNEWS hat Betreiber Andy Keunecke getroffen und nachgefragt.

CityNEWS: Hallo Andy, obwohl es schon den einen oder anderen Sommer-Tag in Köln gab, ist die “SonnenscheinEtage” zurzeit geschlossen. Woran liegt das?

Andy Keunecke: Im Zuge der Projektentwicklung (Revitalisierung) der alten Location auf dem ARAL Parkhaus Cäcilienstraße wurde mein Pachtvertrag nach sechs Jahren nicht verlängert. Eine Nachfolge-Location war schnell gefunden und da wir seriös und nachhaltig arbeiten, habe ich einen langfristigen Vertrag mit der Galeria Kaufhof Köln Hohe Straße geschlossen. Soweit die Theorie!

Die Umsetzung und Neukonzessionierung des neuen Projekts ist sehr komplex und mit einigen unerläßlichen, aber sinnvollen Hürden verbunden: Für diese “Wohlfühloase hoch über den Dächern Kölns” müssen ein Brandschutzkonzept, ein Schallschutzgutachten, die Errichtung eines temporären zweiten Rettungsweges in Form einer Fluchttreppe in Gerüstbauweise realisiert und Beantragungsphasen berücksichtigt und eingehalten werden, bei denen – aufgrund der Komplexität des Projekts – auf beiden Seiten teilweise auch kleinere Kommunikationsdefizite nicht ausbleiben.  Alles ist mittlerweile abgearbeitet und liegt amtskonform vor. Wir hoffen und spekulieren darauf, dass es nur noch wenige Tage dauert bis das finale positive Zeichen der Stadt eingeht.

Seitens meiner Familie, meines neuen Vermieters, meines Teams, meiner Sponsoren und mit Hilfe vieler Kölner Freunde wird mir eine Unterstützung zuteil, die in diesem Maße sicherlich nicht alltäglich ist und die ungemein für unser gemeinsames Projekt und meine Arbeitsweise spricht. Bei der Gelegenheit möchte ich mich bei allen Supportern herzlich bedanken!

Ein bisschen mehr Entgegenkommen seitens der Behörden wäre generell wünschenswert, denn obwohl die Tragik der Loveparade 2011 bei exponierten Gastronomien vollkommen zu Recht in Neubeantragungen mit einfließt, wäre bei einigen Abläufen und Teilprojekten ein wenig mehr Erleichterung toll gewesen…

Aber alle Beteiligten schöpften letzten Endes sämtliche Ressourcen aus und daher gehen wir von einem glücklichen und erfolgreichen Saisonstart aus!

CityNEWS: Wie lange müssen sich die Gäste noch gedulden?

Andy Keunecke: Wir würden das Opening gerne in der Kalenderwoche 28 realisieren, spätestens aber in Kalenderwoche 29. Hoffentlich rechtzeitig zu den Kölner Lichtern! Diese sind bei uns nämlich fantastisch zu sehen und die SonnenscheinEtage ist ein sehr schöner Ort um das Feuerwerk-Spektakel in chilliger Atmosphäre zu genießen. Geplant ist ein Mitternachts-BBQ, die musikalische Live-Übertragung des WDR und einiges mehr…

CityNEWS: Auf was dürfen sich die Besucher der “SonnenscheinEtage” alles freuen? Welche Neuerungen wird es geben? Was wird der Unterschied zur alten Location?

Andy Keunecke: Der größte Unterschied zur alten Location ist die verringerte Beach-Fläche und das kleinere Fassungsvermögen des Stadtstrands, dafür haben wir durch die zwei Halbgeschosse einen “Etageneffekt” (was wir auch in der Namensgebung aufgreifen), der den Beach optisch stylischer präsentiert und zusätzlich durch hochwertigeres Equipment aufwertet. Durch die Einbindung in den Kaufhof haben wir unsere Öffnungszeiten an dessen Mittagspause angepasst und freuen uns – bei schönem Wetter – werktags schon ab 12.00 Uhr mittags zu öffnen.

CityNEWS: Wie ist die Preisgestaltung für Getränke und Speisen? Was wird es alles geben?

Andy Keunecke: Wir haben ganz zivile Preise und bieten unseren Gästen alles was die durstige Kehle will. Ob verschiedene Säfte, Fritz-Kola (0,2l für 2,40 Euro), diverse Cocktails (auch alkoholfreie Mocktails) und Longdrinks, Kölsch (0,25l für 2,40 Euro), Wein, Prosecco oder Champagner, diverse Kaffeespezialitäten …

Außerdem bieten wir kleinere Snacks ( wie z.B. Bagels, Sandwiches, Salat- und Obstschüsseln) von Galeria Gourmet an, diese wechseln mit der Tageskarte. Wir haben zudem vor – zumindest bei absehbar schönem Wetter – zweimal täglich den Grill anzuwerfen und leckeres BBQ anzubieten.

CityNEWS: Wie entsteht eigentlich ein Stadtstrand auf dem Dach? Ist die Realisierung kompliziert?

Andy Keunecke: Sehr sogar, das ganze Material und Beach-Eequipment (ca. 30t) muss in mühseliger Kleinstarbeit auf das Parkhausdach geschafft werden und kann nicht – wie bei ebenerdigen Locations – mit dem Lastwagen angeliefert werden, sondern wird mittels Kleintransporter (denn die maximale Einfahrtshöhe beträgt lediglich 2m!) nach oben gefahren werden. Sprich es werden beispielsweise zehn Strandkörbe angeliefert, diese müssen aus dem LKW entladen und dann einzeln in den Kleintransporter beladen und dann oben ausgeladen werden! Für zehn Strandkörbe müssen wir zehn Mal rauf und runter fahren… Und wir haben ja noch mehr: Sonnenliegen, Palmen, Paletten für unseren Catwalk, Getränke, Kühlschränke, riesige Sonnenschirme etc.

Dazu kommen noch bei Auf- und Abbau die Straßensperre für den Schwerlastkran, die Container- und Kiesanlieferung (ca. 40t); abschließend kann man sagen, dass ein Beach auf dem Dach extrem zeit- und kostenintensiv gerade während der Auf- und Abbauphasen ist! Oftmals zahlen wir Logistikzuschläge, da die Speditionen nicht immer über Kleintransporter verfügen und extra für unsere Warenanlieferungen dementsprechende Fahrzeuge extern anmieten.

Ich versuche natürlich die Preise so kundenfreundlich wie möglich zu gestalten, aber die Beach-Realisierungskosten im Vorfeld und im Nachgang der Saison müssen natürlich einkalkuliert und umgelegt werden. Bisher ist mir aber immer eine verträgliche Preisgestaltung gelungen, die ich auch weiterhin gewährleisten möchte.

CityNEWS: Bis wann wird die Location geöffnet haben?

Andy Keunecke: Geplant ist derzeit bis Mitte September 2015, bei schönem Wetter und einem “vorgezogenem Goldenen Herbst” besteht optional die Möglichkeit den kompletten September zu bewirtschaften.

CityNEWS: Gibt es die Möglichkeit hier auch Events für Firmen- oder Privat-Feiern auszurichten oder Bereiche anzumieten? Was bietet Ihr an?

Andy Keunecke: Firmenevents, Privatfeiern oder Exklusiv-Anmietungen ab mindestens 25 Personen bis hin zu 200 Leuten sind gerne gesehen, wir bieten Getränkepauschalen und BBQ an, können im Food-Bereich aber selbstverständlich über die Galeria Gourmet wirklich ALLES beziehen was der Gaumen des Gasts wünscht.

CityNEWS: Ist Dein Team denn komplett oder suchst Du noch Verstärkung?

Andy Keunecke: Für den sehr anstrengenden und körperintensiven Aufbau des Beachs suchen wir noch zwei bis drei kräftige Helfer! Diese können leider nur Schüler bzw. Studenten sein, die wir dann als kurzfristig Beschäftigte anmelden. Sollten sich die Helfer gut in unsere Beach-Familie integrieren spricht nichts gegen eine Weiterbeschäftigung für die gesamte Saison als Einlasskontrolle und/oder Barpersonal. Bei Jobinteresse einfach per Mail melden: info@sonnenscheinetage.de

CityNEWS: Eine Open-Air-Bar ist ja immer sehr vom Wetter und den Witterungsverhältnissen abhängig. Wo können sich Interessierte vorab informieren, ob Ihr geöffnet habt?

Andy Keunecke: In Wetterabhängigkeit posten wir unsere tagesaktuellen Öffnungs- und Schließzeiten auf unserer Facebook-Seite “SonnenscheinEtage” und auf unserer Homepage www.sonnenscheinetage.de. Das Wetter ist generell sehr unberechenbar und extrem tricky für den Betreiber einer 100%-Outdoor-Gastronomie: Manchmal möchten wir um 12 Uhr öffnen, um 11.30 Uhr fängt es dann leider an zu regnen, wir posten dann, dass wir nicht um 12 Uhr öffnen können, bis 14.30 Uhr ist dann wieder alles trocken, wir posten dann eine Öffnung ab 15 Uhr und öffnen, gegen 17.30 Uhr fängt es wieder an zu regnen und wir müssen schließen, dafür ist’s ab 20 Uhr wieder wunderschön und wir öffnen dann wieder…usw!

Diese Unbeständigkeit ist nicht beabsichtigt, aber teilweise unabdingbar, da ich meinen Gästen und meinen Angestellten gegenüber eine Sorgfaltspflicht habe und diese auch sehr ernst nehme: Sprichwort Höhe unserer Location (“25m über Schildergasse”), d.h. hier herrschen oftmals ganz andere Windlasten vor als “unten”; da die Gäste gerne das Wetter das gerade auf den Straßen vorherrscht als Maßstab nehmen, reagiert der eine oder andere manchmal mit Unverständnis auf unsere Öffnungszeiten.

Hier mal ein Hinweis in eigener Sache: Wenn zu öffnen ist, öffne ich als Betreiber selbstverständlich und sehr gerne den Beach, denn nur durch Umsatz kann ich den Stadtstrand betreiben; wenn nicht geöffnet sein sollte liegt IMMER ein triftiger Grund vor (und dieser Grund ist ausschließlich das Wetter in Form von Unwetterwarnungen, Blitz- und Sturmvorhersagen, o. ähn.); wir möchten generell immer öffnen, wetterbedingt sind uns aber oftmals die Hände gebunden!

CityNEWS: Vielen ist die “SonnenscheinEtage” noch unter dem Namen “Sky Beach” ein Begriff. Wieso die Namensänderung?

Andy Keunecke: Als Lizenz- bzw. Franchisenehmer, gekoppelt an meinen damaligen Pachtvertrag, lief nach Vertragsbeendigung auch das Namensrecht aus und sowohl mein neuer Vermieter als auch ich waren nicht an einer weiteren Sky Beach-Zusammenarbeit interessiert, daher haben wir – in Anlehnung an die Etagenbauweise der neuen Location – den Namen angepasst und in “SonnenscheinEtage” geändert und in ein 100% betreibergeführtes Unternehmen eingetragen.

CityNEWS: Wie kam es zu dem Standortwechsel? Wie kam die Zusammenarbeit mit der Galeria Kaufhof Hohe Straße zustande? Welche Unterstützung erhältst Du hier?

Andy Keunecke: Durch die Revitalisierung der alten Betriebsstätte war ich “gezwungen” eine neue Location zu suchen. Dieser “Zwang” hat sich als sehr positiv herausgestellt, da ich mir keinen besseren Vermieter als den Galeria Kaufhof Köln Hohe Straße vorstellen kann, dessen Unterstützung in allen Bereichen phänomenal und für mich von unschätzbarem Wert ist. Die Geschäftsleitung des Kaufhofs, Filiale Hohe Staße, hat sich in den Saisons 2013 und 2014 mehrfach ein Bild unserer zielführenden und professionellen Arbeitsweise verschafft und ist – obwohl zwei vorherige Beachclubbetreiber  in den Jahren 2006 bis 2008 operativ gescheitert sind – zum Schluss gekommen, dass der Kaufhof gerne wieder einen Stadtstrand als Refugium mit viel Aufenthaltsqualität auf seinen Dächern haben möchte und mich als einzigen Betreiber vorsah.

CityNEWS: Du bist ja ein “Immi” und kommst eigentlich aus Stuttgart. Wieso hast Du Dich für Köln als Standort entschieden?

Andy Keunecke: Eine Laune der Natur und somit glückliche Fügung … Sky Beach suchte 2009 einen neuen Geschäftsführer für eine seiner damals deutschlandweiten Dependancen, Köln hat mich mit offenen Armen empfangen und nach mittlerweile über sechs Jahren Stadtzugehörigkeit habe ich Köln mit seinen Einwohnern und insbesondere unsere Gäste schätzen und “lieben” gelernt.

CityNEWS: Ein Teil Deiner Familie gehört ja fast zum “Inventar” der “SonnenscheinEtage”. Dein Bruder und Dein Vater stehen Dir in Köln zur Seite. Du hast aber auch einen Teil Deiner Familie (Frau Nadine und Sohn Max) der knapp 400 Kilometer entfernt (in Lichtenwald in Baden-Württemberg) daheim ist. Wie schaffst Du den Spagat zwischen Familienleben und Event-Location-Betreiber?

Andy Keunecke: Ich pendle viel und sehr oft mit Auto oder Bahn, nehme aber – wenn es die Möglichkeiten zulassen – meine Familie so oft wie möglich mit nach Köln. Es sind ja nur vier bis fünf Monate Saison pro Jahr, danach verläuft bei uns wieder alles normal bis zum Start der nächsten Saison.

Grundvoraussetzung hierfür ist aber ein fantastisches und einmaliges Team vor Ort – nicht nur mein Vater und Bruder – sondern auch langjährige, kompetente, loyale und zuverlässige Mitarbeiter, die eher schon zur Familie gehören, als dass sie “nur” Angestellte sind. Über die Jahre haben sich hier einige dicke Freundschaften entwickelt die ich nicht missen möchte.

Um der winterlichen Langeweile zu entgehen, arbeite ich in der Heimat teilweise für befreundete Gastronomen als Barkeeper. Da ich über einen Personenbeförderungsschein verfüge bin ich ab und an auch mal als Limousinen-Chauffeur für einen Fahrdienst oder in einem Sportgeschäft als Servicemann für Ski tätig.

CityNEWS: Die “SonnenscheinEtage” gehört zu den Geheim-Tipps in Köln. Hast Du hier auch einen persönlichen Lieblingsort?

Andy Keunecke: Leider regnet es ja doch mehr als mir lieb ist, an diesen Tagen gehen wir gerne mit dem gesamten Team ins “Poller Fischerhaus”, später sind wir dann noch im “Päff” oder in der “Wohngemeinschaft” anzutreffen, wenn wir dann noch durchhalten, gehen wir auf zwei bis drei Absacker in die “Scheinbar” und die Nacht/der Morgen endet dann für unsere ganz Wilden meistens noch im “Image”.

CityNEWS: Was gefällt Dir nicht an Köln? Was würdest Du verändern, wenn Du es könntest?

Andy Keunecke: Die
Bürokratie sollte für alle Antragsteller vereinfacht werden. Ansonsten kann
und muss Köln so bleiben wie es ist, denn das ist sehr gut so!

SonnenscheinEtage
An St. Agatha 19-25
50667 Köln
Galeria Kaufhof Köln Hohe StraßeParkhaus P2

Kontakt:
info@sonnenscheinetage.de

Öffnungszeiten:
Werk- u. samstags von 12 Uhr – 24 Uhr
Sonn- u. feiertags von 13 Uhr – 24 Uhr
alles in 100%-iger Wetterabhängigkeit!

Eintritt:
5 Euro pro Person inkl. Mindestverzehr
(freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahre!)

Weitere Infos unter: www.sonnenscheinetage.de

CityNEWS ist offizieller Partner der SonnenscheinEtage.

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